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Wandergenuss
wandern

Wandern Berchtesgadener Land: Durchs Klausbachtal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
300 m
Abstieg:
600 m

Almen-Zauber im Nationalpark. Diese Wanderung ist wie geschaffen für Aussichtswanderer und Almenliebhaber. Im Klausbachtal erwartet uns eine prächtige Natur: gewaltige Berge mit Spitzen und Zacken, uralte Almen mit steinbeschwerten Dächern, eine Passstraße mit langer Geschichte und ein kleiner Bergsee mit grünen Inseln.

Beschreibung

Mit dem Bus zum Hirschbichl 

Wir haben es immer als sehr angenehm empfunden, zuerst mit dem Bus zum Hirschbichlpass zu fahren. Dann kommen wir nicht in die Verlegenheit, den Bus eventuell für die Rückfahrt zu verpassen. Aber natürlich geht die Wanderung auch in entgegengesetzter Richtung, denn an der Hirschbichl-Haltestelle gibt es ein Gasthaus, in dem wir gemütlich auf den nächsten Bus warten können.Aber so schnappen wir uns einen Sitzplatz an der Bushaltstelle Hirschbichlstraße und fahren gemütlich die schmale historische Passstraße hinauf zur Grenze am Gasthof Hirschbichl.

Der Übergang am Hirschbichlpass, der übrigens nicht genau am Gasthaus liegt, ist schon seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Damals war er einer der vielen Saumpfade, die die Alpen durchzogen. Über den Hirschbichl führte der historische Salzhandelsweg von Berchtesgaden ins österreichische Pinzgau. Im Lauf der Geschichte wurde der Pass ausgebaut und militärisch befestigt. Ein erstes Schankrecht, um die Säumer und Reisenden zu bewirten, gab es bereits 1738. 1805 wurde das Wachthaus dann zu einem Gasthaus umgebaut, und das steht heute noch.

An der Grenze beim Gasthof Hirschbichl verlassen wir den Bus und gehen nun zu Fuß weiter. Dabei entscheiden wir uns gleich am Anfang, ob wir direkt zurückwandern oder zunächst noch die schöne Litzlalm besuchen wollen. Ohne sie sparen wir uns die Höhenmeter bergauf und etwa eineinhalb Stunden Weg, aber ein Besuch lohnt sich definitiv!

Zur Litzlalm 

Deshalb passieren wir, nun auf österreichischem Hoheitsgebiet, den Gasthof Hirschbichl und die kleine Mooswachtkapelle. Kurz danach teilt sich die Straße; wir halten uns rechts und folgen der kleinen Almstraße durch lichten Bergwald. An einer Almwiese erreichen wir dann die Abzweigung zur Litzlalm.Um noch zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt zu gelangen, folgen wir weiter der Almstraße und kommen so zur hübschen Eiblkapelle, die einen weiten Blick ins Pinzgau im Salzburger Land erlaubt.

Zurück am Abzweig biegen wir scharf rechts ab und erreichen mit einem kurzen Aufschwung die Litzlalm. Hier könnten wir Wurzeln schlagen! Gleich mehrere malerische Almhütten liegen verstreut auf einer mit einem kleinen Kreuz gekrönten Almwiese. Dahinter ragen die Felswände der Mühlsturzhörner und der Reiteralm auf – ein Anblick und Moment, der uns sicherlich in Erinnerung bleiben wird. Obendrein liegt in der Mitte des Almidylls die nette Jausenstation und lockt verführerisch zu einer Pause.

Über die Bindalmen 

Zurück könnten wir nun auf demselben bequemen Weg bis zum Hirschbichl wandern. Alternativ gehen wir nach der Jausenstation noch etwas weiter und biegen dann in der Spitzkehre der Almstraße links auf den Wanderweg ein, der uns steil im Zickzack bergab zum eigentlichen Hirschbichlpass führt. Nach links sind wir dann auch gleich wieder am Gasthof Hirschbichl.Jetzt machen wir uns auf den Abstieg durchs Klausbachtal. Für ein kurzes Stück geht es auf der Straße, auf der uns der Bus hinaufgefahren hat, nach Norden. Dann zweigt rechts ein schmaler Weg ab, der uns nach einem klitzekleinen Bergaufstieg dann abwärts zu den Bind­almen bringt. Diese können wir nicht nur ansehen, auch für eine Bewirtung ist gesorgt. Jetzt sind wir endgültig im Almen-Himmel

Durchs Klausbachtal 

Aber es wartet ja noch der Rückweg durchs Klausbachtal auf uns. Der ist nun denkbar einfach: Wir folgen immer dem Wanderweg talauswärts, der im Wechsel über Wiesen, durch lichte Wälder und mal diesseits, mal jenseits des Hirschbichlklausgrabens verläuft. Schließlich nähert sich unser Wanderweg der Straße, und wir kommen zu einem weiteren Höhepunkt auf der Strecke: der 6 Hängebrücke. So eine Brücke ist immer spannend, und zum Glück muss man hier nicht wirklich schwindelfrei dafür sein, aber auf die andere Seite müssen wir trotzdem. Sodann setzt sich unser genussvoller Weg fort, und wir passieren den Heiratsstein, dessen Bewandtnis eine Infotafel erklärt. Nun ist es nur noch ein Katzensprung, und wir erreichen das Informationshaus des Nationalparks Berchtesgadener Land und wieder unseren Ausgangspunkt an der Bushaltstelle Hirschbichlstraße.

Touren-Charakter

Die Länge macht diese Wanderung zu einer »mittelschweren«. Mit dem Almbus kürzen wir knapp die Hälfte der Strecke ab. Die Runde über die Litzlalm kann auch weggelassen werden.

Ausgangspunkt

Hintersee, Bushaltestelle Hirschbichlstraße

Endpunkt

Hintersee, Bushaltestelle Hirschbichlstraße

Route

Vom Hirschbichl bis zum Abzweig Litzl­alm 25 Min., Abstecher Hin-und Rückweg Eiblkapelle 35 Min., Aufstieg bis Litzlalm 25 Min., Abstieg bis Hirschbichl 45 Min., bis Bindalmen 15 Min., bis Hängebrücke 1 Std., Rückweg bis Hintersee 35 Min.

Malerisches Almdorf

Das hintere Klausbachtal weitet sich kurz vor der Grenze zum Pinzgau zu einem flachen Kessel – ideal zur Sömmerung von Vieh. Hier stehen vier Almhütten, malerisch gedeckt mit Legschindeln, die von schweren Steinen gehalten werden. Sie werden Kaser genannt. Das Wort hat übrigens nichts mit dem Käse zu tun, der auf zwei der Hütten zur Brotzeit angeboten wird, sondern stammt noch aus der Zeit der Römer, vom lateinischen Wort casa (= einfaches Haus). Drei der Hütten haben die übliche Form: vorne Wohnteil und hinten, meist im Westen, der Stall für die Tiere. Die vierte Hütte auf dem Almboden ist ein Rundumkaser. Hier wird der Wohnteil völlig vom Stall umgeben und damit von den Tieren gewärmt. Weil das für die Sennerin nicht ganz geruchsfrei abgeht, ist diese Form der Almhütte heute weitgehend verschwunden.

Tipp

Der Alm-Erlebnis-Bus Nr. 847 fährt je nach Schneelage ab Mitte Mai bis Anfang Okt. vom Hintersee nach Hirschbichl (Fahrtzeit knapp 30 Min.; während der Hochsaison mehrmals täglich, in der Vor- und Nachsaison deutlich weniger; genau Abfahrtszeiten unter www.berchtesgaden.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.