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Wandergenuss
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Wandern Berchtesgadener Land: Durch die Almbachklamm

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:40 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
450 m
Abstieg:
450 m

Vom Wasserrauschen zur Wallfahrtskirche. Die perfekte Tour an einem heißen Sommertag liegt bei Marktschellenberg: Durch die spannende Almbachklamm wandert man am rauschenden Wasser entlang. Die Sonne hat uns erst an der schönen Ettenberger Wallfahrtskirche wieder, wo uns neben einer netten Einkehr vor allem die Aussicht überrascht.

Beschreibung

Runde Schusser 

Bevor wir jedoch in die Klamm marschieren, bremst uns die Besichtigung der Kugelmühle im Almbach aus. Einst gab es hier 40 Kugelmühlen, und sie waren ein kleiner Wirtschaftszweig, der vor allem bei den ärmeren Bergbauern für einen zusätzlichen Verdienst sorgte. In den besten Zeiten wurden im Jahr an die 800 Zentner Murmeln (1 Zentner waren ca. 10 000 Kugeln), auch Schusser oder Marmeln genannt, durch Wasserkraft produziert. Heute betreiben die Wirtsleute des Gasthauses die Kugelmühle und verkaufen die marmornen Kunstwerke.

Durch die Klamm nach Ettenberg 

Hinter dem Gasthaus Kugelmühle liegt der Eingang zur Klamm (geöffnet Mai–Okt. täglich 8–18 Uhr; bei schlechtem Wetter können sich die Öffnungszeiten ändern). Auf Stegen und Brücken geht es nun am rauschenden Bach entlang. Das Wasser umtost Gesteinsbrocken, bildet tiefgrüne klare Gumpen, plätschert auch mal sacht dahin und stürzt im nächsten Augenblick über einen Wasserfall in die Tiefe. Gut können wir nun die Kraft des Wassers verstehen, wie sie im Lauf von Millionen Jahren mit ihrem Geröll das Bachbett tief ins Gestein gefräst hat.Je weiter wir nach oben gelangen, umso mehr beruhigt sich das Wasserspektakel. Schließlich erreichen die Abzweigung nach Maria Ettenberg am Steg 17; hierher kommen wir gleich wieder zurück. Zuerst geht es noch zwei Stege weiter bis zum Sulzer Wasserfall (Steg 19), dann drehen wir um und laufen zurück zur Abzweigung nach Maria Ettenberg.

Nun geht es steil im Zickzack durch den schattigen Bergwald aufwärts, und wir erreichen am Mesnerwirt die barocke 2 Ettenberger Kirche auf sonnigen Wiesen. Jetzt können wir einkehren und die Aussicht genießen und später noch das bunte Deckenfresko in der Kirche bewundern – es zeigt Esther vor König Ahasver, der im Sultansgewand auf einem Löwenthron residiert.

Über die Hammerstielwand 

Zum Abstieg wandern wir vom Wirtshaus zur Kirche und folgen dem Sträßchen zu dem einzelnen Bauernhof. Dahinter beginnt der Wiesenweg, der mit dem Schild »Über Hammerstielwand nach Marktschellenberg/Kugelmühle« ausgezeichnet ist. Trittsicherheit ist erforderlich! Nun geht es flott auf einem Bergpfad die steile Hammerstielwand hinab zurück zum Ausgangspunkt, dem Gasthaus Kugelmühle.

Touren-Charakter

Eine für den Sommer optimale Tour, da es in der Klamm schattig ist und der Aufstieg nach Ettenberg im Wald verläuft (Jacke nicht vergessen!). Etwas Vorsicht ist in der Klamm - es kann rutschig sein - und beim Abstieg über die Hammerstielwand geboten, denn der Weg fällt dort steil ab; Trittsicherheit erforderlich!

Ausgangspunkt

Gasthaus Kugelmühle

Endpunkt

Gasthaus Kugelmühle

Route

Weg durch die Klamm 1 Std., Aufstieg nach Ettenberg 40 Min., Abstieg über die Hammerstielwand 1 Std.

Die Almbachklamm

Im Lauf von Millionen Jahren hat das Wasser des Almbachs durch mitführendes Geröll das Bachbett so tief im Gestein ausgehöhlt, dass eine tiefe Klamm entstand. Ende des 19. Jh. wurde der erste Weg durch die Klamm für Bergsteiger angelegt. Bereits zuvor wurde sie und ihre Wasserkraft vor allem von den Holzarbeitern genutzt – am oberen Ende der Klamm entstand dafür 1834 eine Staumauer, die Theresienklause. Wenn die Holzknechte Bäume schlugen, wurden die Stämme einfach in die enge Schlucht geworfen. Hinter der Staumauer ließen sich 15 000 m³ Wasser aufstauen, die dann, nach Schleusenöffnung, mit einem großen Schwall durch die Klamm rauschten und alle Holzstämme ins Tal mitrissen. Der Steg am Gasthaus Kugelmühle diente als Auffangbecken für das getriftete Holz. Aber auch ohne Staumauer kann sich das Wasser in der Klamm entfesseln: Nach einem Unwetter im Sommer 1998 wurden die Wege und Befestigungen in der Schlucht fast vollständig zerstört und weggerissen – mit unvorstellbarer Naturgewallt rauschte das Wasser ins Tal. Heute ist jedoch alles wieder saniert und begehbar.

Tipp

Immer am letzten Sonntag im Juli wird das Annafest in Ettenberg gefeiert – mit Böllerschüssen und einer Lichterprozession, an der viele Trachtenvereine teilnehmen, ein Höhepunkt im Berchtesgadener Brauchtumsjahr.

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.