JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Berchtesgadener Land: Der Hirschwieskopf

Anspruch:
mittel
Dauer:
10:00 Std.
Länge:
25 km
Aufstieg:
1476 m
Abstieg:
1476 m

Beeindruckender Lieblingsplatz über dem Königssee. Für manche noch immer ein Geheimtipp: der südlichste Gipfel im Watzmannstock. Umringt von respekteinflößenden Bergen fasziniert diese lange Bergtour jeden Bergsteiger. Wer das Gipfelbuch aufschlägt, wird sehen, dass den Hirschwieskopf vor allem Einheimische aufsuchen.

Beschreibung

Ausgangs- und Endpunkt ist der Wanderparkplatz Wimbachbrücke in Ramsau – 2015 zum Bergsteigerdorf ernannt. Frühes Aufstehen lohnt sich: Wer mit dem Auto anreist, sollte rechtzeitig am Parkplatz sein, denn schon am Morgen ist dieser schnell mal voll. Zu Beginn der Bergtour lockt ein kurzes, aber sehr schönes Naturerlebnis – die Wimbachklamm. Diese Schlucht (gebührenpflichtig) ist in rund 20 Minuten besichtigt und ein besonderes Schmankerl, bevor wir durch den längsten Schuttstrom der Nordalpen wandern. »Panta rhei«: Alles fließt. Hier ist noch alles in Bewegung. Verwitterungs- und Erosionsvorgänge bringen riesige Schuttmengen bergab, die im Wimbachtal abgelagert werden und im oberen Talabschnitt das Wimbachgries bilden. Darunter fließt unterirdisch der Wimbach, der das Trinkwasser der Berchtesgadener bereitstellt. Der Weg ist durchweg breit und weist nur wenig Steigung auf. Umringt ist man dabei von der Watzmannwestwand, dem Steinernen Meer mit den markanten Palfelhörnern und dem Hochkalter-Gebirgsstock. Nach rund einer Stunde Gehzeit erreicht man das ehemalige Jagdschloss, das Wimbachschloss, heute eine Gaststätte mit hausgemachten, regionalen Köstlichkeiten, die von dem sehr jungen Wirtspaar zubereitet werden. Wer sein Fernglas dabeihat, kann von hier auch gut Bergsteiger bei der Watzmannüberschreitung beobachten. Je weiter es in das Wimbachgries hineingeht, umso breiter wird der Schuttstrom. Bald nach dem Wimbachschloss bietet sich die Möglichkeit, auf dem Wanderweg zu bleiben oder auf dem Schuttstrom zur Wimbachgrieshütte zu wandern. An der Wimbachgrieshütte nach fast drei Stunden ab dem Ausgangspunkt angekommen, nähern wir uns dem Talschluss und unser Tagesziel wird endlich sichtbar.

Nun schlängelt sich der Weg in Richtung Trischübel. Von diesem Pass kann man nach St.Bartholomä hinuntersteigen oder eine ausgiebige Mehrtagestour ins Steinerne Meer wagen. Die in den ersten drei Stunden gesparte Energie wird nun gefordert. Der Weg schlängelt sich schmal bergauf. Zwei seilgesicherte Stellen sind zu überwinden: technisch unschwierig, dafür schmal und rutschig je nach Witterung. Nachdem man sich durch die Latschenbüsche hindurchgeschlängelt hat, erreicht man eine Wegkreuzung mit den oben beschriebenen Wanderrouten.

Zum Hirschwieskopf geht es nach links. Nützlicher Orientierungspunkt ist auch die Trischübel-Diensthütte der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, von der man gut den Einstieg hinauf zum Hirschwieskopf erkennt. Jetzt kommt definitiv der anstrengendste und steilste Teil der Tour. Ein schmaler Pfad führt steil den Hang hinauf. Sollte es am Tag zuvor geregnet haben, sollte man die Hirschwieskopftour besser verschieben, denn dies könnte ein gefährliches Vergnügen werden. Der steile Bergpfad bietet unheimliche und beeindruckende Tiefblicke. Man überblickt das Wimbachgries von oben und schaut gegenüber in das Steinerne Meer. Mit einer Stunde sollte man noch rechnen, bis man sich zum Gipfel hinaufgeschraubt hat. Oben angekommen, erstreckt sich eine Wiese, woher der Berg auch seinen Namen hat. Am Ende der Wiese steht ein großes Gipfelkreuz, direkt am Abgrund. Vor uns thront erhaben die Watzmannsüdspitze und die steile Watzmannostwand ist wunderbar einzusehen. Gerade hier zeigt sich die volle Pracht des Nationalparkes Berchtesgaden.

Der Abstiegsweg ist derselbe wie der Aufstiegsweg. Man sollte möglichst eine Stirnlampe mitnehmen, falls man – vielleicht im Spätherbst – erst in den Abendstunden die Zivilisation wieder erreicht.

Touren-Charakter

Einfach zur Wimbachgrieshütte, dann stetig steigend zum Trischübelpass (Seilsicherungen) und weiter auf schmalem, exponiertem Bergpfad.

Ausgangspunkt

Parkplatz Wimbachbrücke

Endpunkt

Parkplatz Wimbachbrücke

Das Wimbachschloss

In der Gaststätte Wimbachschloss werden ausschließlich regionale Produkte verwendet. Die Wildspezialitäten stammen direkt vom Jäger des Nationalparkes Berchtes­gaden und werden vor Ort verarbeitet.

Das Wimbachlehen

Im Hofladen des Wimbachlehens gibt es Schaffelle, Schafsmilchseife, Strickwaren aus Schafwolle und vieles mehr; alles aus Wolle der dort lebenden alpinen Steinschafe (die älteste bayerische Schafrasse).

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Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.