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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Berchtesgadener Land: Bindalm und Pass Hirschbichl

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:45 Std.
Länge:
16 km
Aufstieg:
360 m
Abstieg:
360 m

Eine herrliche und gar nicht anstrengende Tal-Bergauf-Wanderung mit einer Fülle von grandiosen Eindrücken: die wüste Grundübelau und der Blick zu den wilden Hörnern der Reiter Alm und die Bindalm, ein richtiges Almenmuseum mit offenem Rundumkaser - eine Rarität.

Hochkalter und Schärtenspitze über dem Klausbachtalwandern, leicht
Hochkalter und Schärtenspitze über dem Klausbachtal© Gerlinde Witt, Horst Höfler, Michael Kleemann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Diese ausgedehnte Wanderung, immer dem Bachverlauf folgend, verläuft parallel zu der schon im Jahr 1807 angelegten Straße über den Pass Hirschbichl. Neben der Gelegenheit zu Naturbeobachtungen ergeben sich unterwegs faszinierende Einblicke in die Gebirgszüge beidseits des Tals. Permanent im Blickfeld sind die Ostabstürze der Reiter Alm. Auf der Bindalm mit ihren Rundumkasern erwartet uns historisch geprägte, immer noch lebendige Almkultur. Die Klausbachtalstraße ist übrigens auch als Fahrstrecke bei Mountainbikern beliebt.

Vom Parkplatz südlich des Hintersees  führt der Weg noch ein kurzes Stück auf der Straße entlang, bis bei einem Felsen der nach links abzweigende Wanderweg zur Bindalm beginnt (Nr. 481). Nun kann man den breiten Weg wählen oder – schöner – eine Zeit lang direkt am Bach entlanggehen, wo sich vielleicht die schwarz-weiße Wasseramsel oder die Gebirgsstelze beobachten lässt. Am Wegrand und auf den Wiesen zeigt sich so manch rares Blümchen.

Über die Lahnwald Diensthütte (0:45 Std.) – in der Nähe gibt es im Winter die Wildfütterungen –, ist bald die Grundübelau erreicht, wo man einen Blick in die Felsenwelt und die wilden Ramsaudolomitgräben der Mühlsturz- und Grundübelhörner werfen kann. An ihnen haben Generationen von Bergsteigern ihre Abenteuer erlebt: Willy Merkl, Peter Müllritter, Fritz Bechtold, Anderl Hinterstoißer, Toni Kurz und noch viele andere.

Weiter geht es nach dem neu gebauten Hängesteg zur Engert-Holzstube. Bei der Engert-Holzstube(1:30Std.) (Unterstand) ist etwas mehr als die halbe Wegstrecke geschafft. Hier gibt es eine Bushaltestelle des Almerlebnisbusses 847, die im Sommer von Ramsau und aus dem Saalachtal über den Pass Hirschbichl angefahren wird.

Das folgende Stück der Wanderung setzen wir auf einem jetzt schmaleren Weg fort, der im Wechsel durch lichten Mischwald und über freies Gelände führt. Nun ist die Bindalm (2:00 Std.) erreicht mit ihren sehenswerten Hütten: den vier 200 bis 300 Jahre alten Kasern mit ihrer besonderen Aufteilung der Wohn- und Wirtschaftsräume. Wer genau hinschaut, wird auch in den Holzbalken der Hütten alte Zeichen, eingeritzte Hände (»Abwehrhände«), gegen Unheil finden.

Von der Alm ist es nur noch ein Katzensprung bis zum Pass Hirschbichl (2:45 Std.). Sperrungen einzelner Wegstücke sind nach Unwetterschäden möglich. Dann verläuft der Weg auf der Fahrstraße.

Nach einer ausgiebigen Rast am Pass oder auf der Bindalm wird der Rückweg angetreten, der auf dem Hinweg erfolgt. Gehmüde werden hier vielleicht lieber in den Bus steigen.

Offener Rundumkaser

Viele bäuerliche Bräuche und Bauformen haben sich durch die abgeschiedene Lage des Berchtesgadener Kessels hier besser erhalten als anderswo. Die Almen wurden schon im 8. Jh. beweidet. Im offenen Rundumkaser (Kaser hat nichts mit »Kas«, Käse, zu tun, sondern kommt vom lat. casa = Haus) war der Arbeits-, Wohn- und zugleich Schlafraum der Sennerin, nur durch einen abgestützten, vorkragenden Dachvorsprung geschützt. Darunter wurden die Kühe gemolken. Der offene Rundumkaser der Bindalm, zugleich der älteste, stand früher in der Funtensee-Gegend am Steinernen Meer. Denkmalschützer bewahrten ihn vor dem Verfall, und nun kann man sich auf der Bindalm an ihm erfreuen.

Ausgangspunkt

Hintersee (800 m), Parkplatz Richtung Klausbachtal (s. Tour 17)

Wegbeschaffenheit

Bequeme Wanderwege, kurz ruppig, dann am Sträßchen und auf gutem Bergsteig

Freud & Leid

Hin- und Rückweg sind identisch. Wer nach einer ausgiebigen Einkehr am Hirschbichl müde geworden ist und nicht mehr zurücklaufen möchte, kann auch mit dem Almerlebnisbus zurück nach Hintersee fahren. Das gilt für Auto- wie für Bahn- und Busfahrer gleichermaßen. Damit verkürzt sich auch die Gehzeit um 2 Stunden auf etwa 2 ¾ Stunden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.