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Wandern Berchtesgadener Land: Auf die Schärtenspitze

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:30 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
1350 m
Abstieg:
1350 m

Der kleine Bruder des Hochkalter. Fragt man nach bekannten Berchtesgadener Gipfeln, werden Watzmann, Hoher Göll und Hochkalter genannt. Die Schärtenspitze ist da weitaus weniger berühmt, bietet aber fast genauso beeindruckende Fern- und Tiefblicke.

Beschreibung

Wildromantisches Bergsturzgelände

Vom Parkplatz folgt man ein kurzes Stück dem breiten Fahrweg nach Südwesten. Bald schon zeigt ein Schild »Blaueishütte« an, dass man links in einen schmäleren Weg abzweigen muss. In angenehmer Steigung geht es durch dichten Wald, in dem große, vermooste Felsblöcke verstreut herumliegen. Diese stammen noch von einem gewaltigen Bergsturz, der vor 3500 Jahren am Hochkaltermassiv zwischen der Schärtenspitze und dem Steinberg herausgebrochen ist.Man stößt auf eine breite Forststraße, der man nach rechts bergan folgen muss. Dann weist wieder ein Schild »Blaueishütte« von der Straße weg. Ab jetzt befindet man sich auf einem Fahrweg, der in moderater Steigung bergan führt. Ohne Orientierungsprobleme führt der Weg zur Schärtenalm.

Ins Blaueiskar

Dahinter wird es flacher und man geht ein kurzes Stück bergab. Um eine Ecke biegend, hält man fast den Atem an. Denn urplötzlich öffnet sich der Blick auf das noch hoch über einem liegende, von steilen Felswänden eingerahmte Blaueiskar. Es geht noch ein Stück lang auf dem Fahrweg weiter, bis man – noch vor der Materialseilbahn – nach links in einen Fußweg abzweigt. Dieser führt über einige Holz- und Felsstufen zunächst noch im lichten Wald, dann im Latschengelände zur wunderschön gelegenen Blaueishütte. Von der Hüttenterrasse hat man eine tolle Aussicht auf das Ramsauer Tal mit dem idyllischen Hintersee. Die aussichtsreiche Lage ist übrigens einer Lawine zu verdanken, die 1955 die Vorgängerhütte vollständig zerstörte. Bereits 1958 begann man mit dem Bau der ca. 100 Meter weiter nördlich und somit sicherer gelegenen heutigen Hütte. Diese konnte 1962 eingeweiht werden.

Von der Hütte aus folgt man dann dem Schild »Schärtenspitze« ins Blaueiskar. Zunächst noch flach, dann in felsigem Gelände anstrengender ansteigend, geht es in Richtung Süden weiter. Dort wo der Weg wieder flacher wird, ignoriert man eine Abzweigung nach links Richtung »Steinberg«. Erst bei zwei gelben Wegweisern hält man sich jeweils links zur »Schärtenspitze«. Der Steig quert das Kar nach Osten und wird im Felsblockgelände undeutlicher. Ab jetzt muss man gut auf die roten Punkte und die Wegspur achten.

Anspruchsvoll zur Schärtenspitze

Man erreicht eine kurze Leiter und muss beim nachfolgenden Anstieg im Fels die Hände zu Hilfe nehmen, was durch Drahtseile erleichtert wird. Der Anstieg wird im schrofigen Gelände wieder etwas undeutlicher, bevor Drahtseile den Weiterweg klar anzeigen. Es geht durch zwei Rinnen (die erste ist ungesichert, aber ganz leicht) auf den Gipfelblock zu. Bei der oberen quert man mithilfe von Drahtseilen kurz etwas ausgesetzt aus der Rinne nach rechts hinaus, bevor es auf wieder besserem Steig weiter bergan geht. Der Weg quert hinüber zu einer Scharte (Abzweiger nach rechts Richtung »Eisbodenscharte« ignorieren), von der aus man zum ersten Mal den überwältigen Blick zum Hohen Göll genießen kann. Von der Scharte gelangt man ein letztes Mal mithilfe eines Drahtseiles ohne Probleme auf den Gipfel der Schärtenspitze (2153 m).Ihr Panorama ist sehr beeindruckend und reicht im Osten vom Hohen Göll, dem Schneibstein und dem Hagengebirge zum alles beherrschenden Watzmann. Weiter im Süden schweift der Blick über das Steinerne Meer mit der markanten Schönfeldspitze und dem Großen Hundstod bis zum direkt gegenüber aufragenden, mächtigen Hochkalter. Und im Westen sind die einsamen Gipfel und Grate der Reiter Alpe zu sehen.

Zurück ins Tal geht es auf demselben Weg … natürlich nicht ohne bei der Blaueishütte auf diese beeindruckende Bergtour anzustoßen oder den köstlichen Kuchen zu probieren.

Touren-Charakter

Beeindruckende Bergtour, die gute Kondition, Trittsicherheit und oberhalb der Waldgrenze Orientierungssinn erfordert.

Ausgangspunkt

Parkplatz Seeklause am Hintersee (790 m)

Endpunkt

Parkplatz Seeklause am Hintersee (790 m)

Badetipp

An heißen Sommertagen kann man nach der Tour in den kühlen Hintersee springen. Hierzu muss man nicht einmal das Auto bewegen. Schräg gegenüber dem Parkplatz überquert man die Straße und eine Brücke und folgt dann einem breiten Fußweg nach rechts, der zu schönen Uferstellen führt.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.