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Zeit zum Wandern
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Wandern Berchtesgadener Land: Almbachklamm und Ettenberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
5 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

»Klein, aber fein« könnte das Motto für diese Tour lauten, landschaftlich und kulturell ansprechend mit moderaten Gehzeiten. Nur für den Abstieg sollte man Trittsicherheit mitbringen (eine etwas exponierte Passage), andernfalls besser auf dem Anstiegsweg zurückgehen.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Auch wer keine Kinder auf dieser Wanderung dabeihat, wird als Erwachsener – der früher mit »Schussern« gespielt hat, seine Freude haben beim Besuch von Deutschlands ältester (seit 1683), letzter von 40 noch in Betrieb befindlichen Kugelmühlen. Hier werden am Bach grobe Marmorbrocken zu glänzenden Kugeln aller Größen geschliffen.

Nach dem Bezahlen des Eintrittsgeldes am Eingang der Almbachklamm  gelangt man zu dem gefahrlos begehbaren Steig, der durch die enge Klamm führt. Treppe um Treppe steigt man begeistert zwischen den steilen Klammwänden durch diese wildromantische Schlucht, wandert auf Stegen unter überhängenden Felsen entlang und überquert Brücken. Glasklar kommt das Wasser daher, fließt an manchen Stellen scheinbar träge im breiteren Bett, bis es durch die Felsen eingeengt auf nur zwei bis drei Metern Breite wiederum mit Höllenlärm und Getöse tiefer schießt, um sich in ausgehöhlten Mulden, den Gumpen, zu sammeln, wo sich muntere Forellen tummeln. An steilerer Stelle wird der Bach fast zum Wasserfall.

Wir verlassen die Klamm beim Steg 17  (1:00 Std.), wo nach rechts der Wanderweg entlang des Talgrabens nach Ettenberg führt. (Geradeaus wird die Klamm breiter und endet bei der Theresienklause; der Weiterweg führt zum Dürrlehen nach Hintergern. Ein wenig steil geht es nun zuerst durch dunklen Wald, der weiter oben zum Mischwald wird. In Kehren führt der Steig dann weniger steil bergan. Man erhascht gelegentlich schöne Ausblicke in die Felswände des Berchtesgadener Hochthrons, an dessen Fuß wir uns befinden.

Unvermittelt tritt man auf eine Wiese hinaus und steht bald vor der prächtigen, spätbarocken einschiffigen Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung auf dem Ettenberg (1:30 Std.), die zwischen 1724 und 1750 unter dem Berchtesgadener Fürstpropst Julius Heinrich von Rehlingen erbaut wurde. Der Spitzturm stammt allerdings aus dem 19. Jahrhundert. Sehenswert sind neben der üppigen barocken Innenausstattung auch das Deckengemälde sowie die zahlreichen volkstümlichen Votivbilder.

Unser Abstieg – vielleicht nach einer Einkehr beim Mesnerwirt – führt vor der Kirche in südlicher Richtung quer durch die Wiesen, bis der Pfad oberhalb der Hammerstielwand (2:10 Std.) eine große Kehre nach links macht.

Nun gehen wir den Steig durch diese Barriere vorsichtig (!) hinunter, denn die Wand bricht rechts sehr steil ab. Zum Schluss wandern wir noch durch den Wald, dann sind wir wieder drunten bei der Kugelmühle (2:30 Std.) angelangt.

Die Almbachklamm

1894 von bayerischen Pionieren erbaut, hat die Klamm zwischen Theresienklause (680 m) am oberen und Kugelmühle am unteren Klamm­ende auf 3 km Gesamtlänge ein Gefälle von ca. 200 m. Die gesamte Anlage aus Holz- und Eisenstegen zählt 320 Stufen, hat 29 Brücken und einen Tunnel. Sie wurde im Juni 1998 durch ein Unwetter beinahe völlig zerstört. Nach Aufräumarbeiten und Restaurierung (Kosten 200 000 Euro) konnte die Klamm erst im Mai 1999 wieder geöffnet werden. Oben ist sie noch relativ breit, verengt sich jedoch nach dem Sulzer Wasserfall, der 114 m tief (oberhalb der Abzweigung nach Ettenberg) herunterstürzt. Noch bis 1963 driftete man Holz durch die Klamm.

Ausgangspunkt

Ghs. Kugelmühle (495m) zwischen Berchtesgaden und Marktschellenberg

Wegbeschaffenheit

Steiganlage in der Klamm, dann guter Bergweg; am Abstieg steile Passage

Freud & Leid

Immer wieder kann es nach starken Regenfällen zu Murenabgängen in der Almbachklamm kommen. Dann ist der Weg durch die Schlucht möglicherweise gesperrt. Ärgerlich, wenn man dann die geplante Tour nicht machen kann. Also sollte man unbedingt nach längeren Schlechtwetterphasen auf der Website www.marktschellenberg.de nachlesen, um sich zu vergewissern.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.