Wandern Bayern: Zur Kollenburg über dem Main
Stein und Wein. Dorfprozelten punktet durch seine idyllische Lage am Main. Der Wanderweg zeigt Mainpanoramen, alte Buntsandsteinbrüche und die Weinlage Dorfprozeltener Predigtstuhl. Der einzige Weinberg zwischen Bürgstadt und Wertheim steigt über dem Ort auf die Hänge des Hochbergs.
Zur Bahnunterführung
Am Parkplatz in der Maingasse ist auch die Anlegestelle der Mainschiffer und oft liegt hier eines der Dorfprozeltener Privatschiffe. In einigen Gärten des Dorfs steht ein Signalmast und weist den Bewohner als Mainschiffer aus. Zu Zeiten des Sandsteinabbaus in der Mitte des 20. Jahrhunderts war Dorfprozelten das größte Binnenschifferdorf Deutschlands. Am Mainufer steht zur Erinnerung an diese große Zeit ein großer Flaggenmast, der alle vorbeifahrenden Schiffer grüßt. Vom Parkplatz in der Maingasse starten wir mit der Markierung »D1« vorbei am Alten Fährhaus und am schönen Biergarten des Gasthauses Goldener Stern in die Ortsmitte. Nach dem historischen Rathaus gehen wir links entlang der Hauptstraße und biegen in der Linkskurve rechts ein in die Steingasse, vorbei an der alten Schmiede. Nach der Bahnunterführung bleiben wir geradeaus auf dem Talweg bergauf.
Zur Kriegerkapelle
Nach den letzten Häusern steigen wir in einem langen Talgrund weiter auf, biegen aber in Sichtweite einer Grillhütte in spitzem Winkel links mit der Markierung »D1« ab. Den Weg begleiten die Kreuzwegstationen im Kollenberger Forst. An einer Kreuzung steigen wir geradeaus auf der Treppe weiter empor. Am Ende der Treppe gehen wir links zur Kriegerkapelle. Sie ist ein Mahnmal für den Frieden, das aus dem Krieg heimgekehrte Soldaten 1924 errichtet haben. Die Waldabteilung bei der Kapelle wird Lufthof genannt. Die große Wiese ist noch Teil des ehemaligen landwirtschaftlichen Versorgungshofs der Kollenburg.
Zur Kollenburg
Von der Kriegerkapelle laufen wir zurück bis zur Treppe, steigen jetzt aber links durch den Wald hinauf und bewegen uns oben auf der Forststraße wieder mit der Markierung »D1« nach links weiter. An einer T-Kreuzung müssen wir ohne Markierung nach links und nach 170 Metern nach rechts auf dem gesperrten Weg leicht abwärtsgehen. Wir erreichen eine weitere T-Kreuzung, an der wir den rechten Weg nehmen und weiter unten in spitzem Winkel nach links hinabwandern. An einer Weggabel gehen wir abwärts und steigen nach fast 300 Metern rechts den steilen Weg hinauf mit der Markierung des Fränkischen Marienwanderwegs. Weiter oben zweigt der Marienwanderweg links ab, wir wandern jedoch geradeaus und kommen zur
3 Kollenburg. Diese markante Stelle über dem Main war schon vor 5000 Jahren in der Jungsteinzeit besiedelt. Die Burg wurde im Jahr 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Als Erbauer und Eigentümer wird Walter de Colbo genannt. Ende des 18. Jahrhunderts war die Burg endgültig unbewohnbar geworden. Aber das Torhaus mit den Torbögen von 1589 und 1609 ist nahezu vollständig vorhanden. Teile des Palas mit Treppentürmen aus dem 14. bis 16. Jahrhundert sind ebenso erhalten. Die quadratischen Türme in der Ringmauer der Vorburg stammen aus dem 16. bis 17. Jahrhundert. Die steil abfallenden Hänge zum Main hinunter wurden noch im 19. Jahrhundert als Weinberge genutzt. Eine der schönsten Stellen ist der in der oberen Burg aufgestellte Picknicktisch mit weiter Aussicht über den Main.
Zur Boueux-Kapelle
Gleich nach der Brücke vor dem Torhaus, an deren Stelle früher die Zugbrücke war, gehen wir rechts mit der Markierung »C2« hinunter und stoßen wieder auf den Fränkischen Marienweg. 5 Meter links des Wegweisers steigen wir den steilen Serpentinenpfad durch den Wald hinab. Dieser Weg ist allerdings bei Nässe rutschig und dann nicht empfehlenswert. Alternativ kann man auch dem längeren Weg links hinunter folgen und dann rechts auf der Forststraße weitergehen. In beiden Fällen kommen wir vor der St 2315 an das Forsthaus aus dem Jahre 1840. Noch 50 Meter vor dem Forsthaus zieht sich links der Fränkische Marienweg den Hang hinauf, nach dessen Markierung wir uns auch in der Folge richten. Nach einer Rechtskehre und nach einer Linkskehre müssen wir etwas steiler rechts hinauf. Wieder auf ebener Forststraße befinden wir uns über den historischen Steinbrüchen, die heute Naturschutzgebiet sind. Dorfprozelten hatte bis in die 1970er-Jahre eine große Sandsteinindustrie. Dorfprozeltener Steinhauer waren unter anderem am Bau des Winterpalais in Sankt Petersburg, des Mainzer Doms, des Reichstags in Berlin und an vielen anderen Bauwerken beteiligt.
40 Meter vor der Treppe, die wir zu Beginn zur Kriegergedächtniskapelle hinaufgestiegen sind, wandern wir den Weg rechts in dem Taleinschnitt hinunter. An einer kleinen querenden Hochspannungsleitung können wir links zur Boueux-Kapelle hinaufsteigen. Leider ist die Aussicht zugewachsen. Aber an der Stelle, an der der Weg zur Kapelle vom Fränkischen Marienwanderweg abzweigt, führt auf der rechten Seite ein kleiner Steig zu einem Aussichtspunkt hinauf. Der Blick reicht über Dorfprozelten und über den Main.
Zur Bahnunterführung
In Dorfprozelten laufen wir schließlich auf der Straße Am roten Rain ein und kommen wieder durch die Bahnunterführung in der Steingasse.Zum Parkplatz in der Maingasse Auf der Hauptstraße geht es noch links und am Rathaus rechts zum Parkplatz in der Maingasse. Am prächtigen Biergarten des Gasthauses Goldener Stern kommen wir jetzt ohne Einkehr wohl nicht mehr vorbei.
Region
Touren-Charakter
Leichte, vorwiegend schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder, Wiesen und Ortsgebiet
Ausgangspunkt
Parkplatz Maingasse GPS N49°46'41.5" E09°22'39.8"
Endpunkt
Parkplatz Maingasse GPS N49°46'41.5" E09°22'39.8"Route
Parkplatz Maingasse Bahnunterführung 0:15 Std. Kriegerkapelle 0:35 Std. Kollenburg 1:00 Std. Boueux-Kapelle 1:00 Std. Bahnunterführung 0:05 Std. Parkplatz Maingasse 0:15 Std.
Flanieren und genießen am MainAuf Promenaden am Main wie in Dorfprozelten lässt es sich im Abendlicht genüsslich flanieren. Am Picknickplatz am Main oder im Biergarten des Gasthauses Goldener Stern kann der Abend gut mit Gaumenfreuden verbracht werden. Vielleicht gibt es ja gerade das berühmte fränkische Schäufele. Das Schäufele oder Schäufala ist ein traditionelles Gericht aus der Schweineschulter. Während das badische Schäufele eine gepökelte und geräucherte Schweineschulter ohne Knochen ist, das mit Kartoffelsalat gegessen wird, entsteht das fränkische Schäufele aus einem rohen Schulterstück mit Knochen. Fleisch und Schwarte werden mit Salz, Pfeffer und Kümmel gewürzt, auf Wurzelgemüse und Zwiebeln in einen Bräter gesetzt, etwas Fleischbrühe und dunkles Bier dazugegeben und alles über zwei bis drei Stunden im Ofen gebraten, bis die Schwarte knusprig und goldbraun ist. Serviert wird das Schäufele mit dunklem Bratensaft und Kartoffelklößen. Dazu gibt es fränkisches Bier oder hervorragenden Frankenwein. Ein köstliches Vergnügen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.