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Wandern Bayern: Zur Kappeler Alp

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:15 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
650 m
Abstieg:
650 m

Nicht nur die Hütte ist das Ziel. Schon der Weg hinauf zur Kappeler Alpe ist ein Highlight. Über Wasserfälle, vorbei an einer Ruine und einer Kirche geht es hoch zur Alpe, wie im Allgäuer Dialekt eine Alm genannt wird.

Beschreibung

Keine Langeweile am Wasserfallsteig

Langeweile ist heute ein Fremdwort. Sowohl beim Aufstieg zur als auch beim Abstieg von der Kappeler Alp ist der Weg so spannend, dass Kinder ab ca. zehn Jahren ganz von alleine laufen und nicht müde werden!

Wir beginnen unsere Wanderung am Parkplatz der Alpspitzbahn und folgen zunächst der Straße des Parkplatzes bis ganz an dessen oberstes Ende. Hier wenden wir uns nach rechts in die Allee, die zur Wallfahrtskirche Maria Trost ausgeschildert ist. Nach wenigen Minuten stehen wir am Waldrand, wo sich unser Weg teilt. Wir wählen den spannenden Aufstieg über den Wasserfallweg. Abwechslungsreich gehen wir direkt neben dem rauschenden Wasser und merken kaum, dass wir über viele hölzerne Leitern und Stufen an Höhe gewinnen.

Burgruine und barocke Kirchenkunst

An der obersten Brücke teilt sich der Weg erneut, nun folgen wir der Beschilderung links zur Kirche Maria Trost. Auch die nächsten Abzweigungen sind gut beschildert, wir wollen zunächst zur Ruine Nesselburg. Bergauf durch den Wald finden wir diese etwas versteckt links unseres Weges. Man kann sie nicht mehr besichtigen, zu groß ist die Einsturzgefahr, aber trotzdem ist der kurze Abstecher für alle spannend. Weiter aufwärts verlassen wir dann den Wald an der hübschen Unteren Alm, wo wir auf der Almstraße der Beschilderung zur Wallfahrtskirche folgen. Wenige Minuten später stehen wir vor dem kunsthistorisch so bedeutenden Allgäuer Kirchlein, was den Kindern wahrscheinlich völlig egal ist. Sie haben Zeit für eine kurze Pause unter der großen Linde, und die Erwachsenen können in Ruhe das Gotteshaus besichtigen.

Gipfel und Alp

Jetzt wird es etwas anstrengender. Für den finalen Aufstieg wählen wir den Wanderweg, der direkt am Hang hinter der Kirche beginnt. Er ist bereits zur Kappeler Alpe ausgeschildert. Deutlich steiler steigt der Weg nun an, der Wald lichtet sich, und endlich haben wir tolle Aussichten. Nach gefühlten tausend Treppenstufen erreichen wir schließlich die Kappeler Alm, die man hier natürlich Alpe nennt. Das beliebte Wanderziel liegt in wunderbarer Aussichtslage an einer Wiese. Im Sommer weiden hier viele Kälber, aber auch ein paar Schweine schnüffeln am Boden herum. Kindern gefällt der kleine Spielplatz mit Rutsche, Schaukel und Sandkasten. Die sehr gastfreundlichen Hüttenwirte Michele und Martin stammen aus Tirol und so finden wir immer wieder Tiroler Spezialitäten auf der wechselnden Speisekarte.

Ab in die Hölle

Nach der Einkehr und dem ausgiebigen Genuss des Panoramas wandern wir noch zum kleinen Almgipfelkreuz, das direkt neben der Kappeler Alp liegt. Dort beginnt auch unser Abstiegsweg, der über den Wiesenbuckel abwärts führt. Bald taucht das erste Schild auf, das uns zur Höllschlucht verweist. (Wer Bedenken hat, kann auch über den Wiesenweg absteigen.) Wieder im Wald, beginnt sogleich der schmale mit Geländer gesicherte Pfad. Im Zickzack geht es hinunter. Die Neugier lockt uns in die Hölle. Eine kühle Sackgasse führt zu Felswänden, auf die sogar ein kleiner Teufel gemalt wurde. Immer tiefer steigen wir über Wurzelwerk bis zu einem rauschenden Wasserfall hinunter. Natürlich verbummeln wir wieder Zeit am Bachbett. Vorbei an knorrigen Bergahornstämmen und einem kleinen Felsrutsch endet der Weg dann in einer breiteren Forststraße. Normalerweise ist so eine Bergautobahn der Stimmungskiller für eine Kinderwanderung. Hier aber weit gefehlt. Denn nun wandern wir entlang eines Bogenschützen-Parcours abwärts. Alle paar Meter entdecken wir neue Tiere, und natürlich auch schon die ersten Bogenschützen. Schade, dass der Bogenverleih erst unten am Freizeitgelände ist. Trotzdem ist der Weg spannend.

So erreichen wir das Freizeitgelände mit Hochseilgarten, Kugelmühle, Was­ser­spielplatz und (Eis-)Kiosk, das am Ortsrand der kleinen Gemeinde Kappel liegt. Nun wenden wir uns nach links und folgen der Beschilderung über den Höhenweg zurück nach Nesselwang. Dafür müssen wir noch einmal ein kleines Stück aufsteigen, dann aber geht es im steten Auf und Ab am Hang entlang. Immer wieder haben wir schöne Ausblicke auf die Ebene, bis wir direkt an unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz der Alpspitzbahn, wieder herauskommen.

Touren-Charakter

Eine etwas längere Rundtour mit relativ steilem Anstieg über viele Treppenstufen. Etwas Kondition ist also erforderlich. Beim Abstieg über die Höllschlucht sollten die Kinder trittsicher sein. Die Stelle lässt sich aber umgehen. Sehr wurzeliger Waldboden. Kürzere Tour möglich, siehe Tipp

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz der Alpspitzbahn in Nesselwang

Endpunkt

Wanderparkplatz der Alpspitzbahn in Nesselwang

Variante und Hochseilgarten

Wer noch mehr Freizeitvergnügen erleben möchte oder mit kleineren Kindern unterwegs ist, kann auch direkt aus dem Ort Kappel hinauf zur Kappeler Alp steigen. Über die Fahrstraße geht das sogar mit einem geländegängigen Kinderwagen. Ansonsten aber aufwärts durch die Höllschlucht und abwärts über den Wiesenweg. Danach bleibt noch viel Zeit für das große Freizeitgelände mit seinem tollen Spielplatz und Hochseilgarten (www.waldseilgarten-hoellschlucht.de).

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