Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Wertheim an zwei Flüssen

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
5.7 km
Aufstieg:
150 m
Abstieg:
150 m

Am Main und an der Tauber. Wertheim an der Mündung der Tauber ist mit seinem Schloss ein hübscher Touristenmagnet. Die Wanderung am Main und an der Tauber führt auf der Hochebene durch Wälder und über Felder in stillere Bereiche mit Aussicht über herrliche Flusslandschaften.

Beschreibung

Auf die Burg Wertheim

Am Spitzen Turm in Wertheim beginnt unsere Wanderung an Main und Tauber entlang und über die Hochfläche Hagflur. Der sogenannte Spitze Turm wurde im 13. Jahrhundert als Wachtturm errichtet und im 15. Jahrhundert mit einem achteckigen Oberbau versehen. Die beiden Bauphasen kann man bei genauer Betrachtung des 36 Meter hohen Turms an einem Knick in der Außenmauer erkennen. Im Turm war auch einst das Gefängnis untergebracht. Der ursprüngliche Eingang befindet sich in 10 Metern Höhe und war nur über eine Leiter zu erreichen. Am Turm links vorbei laufen wir in die Gerbergasse und erhalten in der Touristinformation einen Stadtplan. Durch die Gerbergasse kommen wir zum Neuplatz. Hier erstreckt sich, mit dem Spitzen Turm im Hintergrund, das romantische Malerviertel. Am Ende des Platzes gehen wir in der Neugasse links und dann in der Maingasse rechts. Der lange Marktplatz ist die »gute Stube« Wertheims mit seinen wunderschön erhaltenen Fachwerkhäusern, die zum Teil aus dem 16. Jahrhundert stammen. Am Marktplatz mit der Hausnummer 6 befindet sich auf der rechten Seite eines der schmalsten Häuser Frankens, das als »Zobel’sches Haus« bekannt ist. Der Marktplatz ist auch heute noch jeden Samstag lebendige Bühne für den Grünen Markt. Am Ende des Marktplatzes gehen wir zur spätgotischen Stiftskirche, die auf romanischer Gründung basiert und 1264 erstmals urkundlich genannt wurde. Links davon steht etwas erhöht die spätgotische Kilianskapelle aus dem 15. Jahrhundert. Sie gilt als eine der schönsten gotischen Kapellen Deutschlands. Zwischen Kilianskapelle und Stiftskirche beginnt auch die Treppe zur Burg hinauf. Nach 50 Höhenmetern stehen wir vor der Brücke am Eingang der Burg Wertheim. Die Burg ist sicher eine der größten und schönsten Burgruinen Deutschlands. Mit dem Bau der Burg wurde im 12. Jahrhundert mit Bergfried, Palas und einer ersten Ringmauer begonnen. Bis ins 17. Jahrhundert wurde sie immer weiter mit wehrhaften Befestigungsanlagen und großen Wohntrakten ausgebaut. Die Burg entwickelte sich in dieser Zeit zu einem kulturellen Mittelpunkt. Der Dichter Wolfram von Eschenbach stand in enger Verbindung mit den Grafen von Wertheim und er dürfte wohl hier zu Gast gewesen sein. Zerstörungen geschahen durch eine Pulverexplosion im 17. Jahrhundert und durch die Schweden im Dreißigjährigen Krieg. Die Aussicht auf die Flusslandschaft von Main und Tauber, Spessart und Odenwald ist fantastisch.

Zum Parkplatz an der Eichelsteige

Um weiterzukommen, steigen wir von der Brücke vor der Burg die Treppe hinab und gleich links unter der Brücke hindurch. Nach der Haltestelle für den Burgzug klettern wir am Ende der Mauer rechts die Treppe mit der Markierung »WU1« und »WU6« hinauf. Eine abzweigende Treppe nach links ignorieren wir und bleiben eng an der Burgmauer aufwärts. Weiter oben sind wir auf dem Jakobsweg unterwegs und genießen noch einmal den Blick neben der Burg auf die Stadt hinunter. Nach der Burg zieht sich der Weg auf dem Bergrücken weiter nach oben an einem Sendemast vorbei. An Abzweigen bleiben wir immer auf dem besseren Weg durch den Wald. Fast am Ende des Walds tangieren wir den Weißen Turm, der aber schon lange keine Aussicht mehr bietet. Schließlich wandern wir entlang eines langen Felds zum Parkplatz an der Eichelsteige.

Zum Schlösschen

Auf dem alten Wegstein am Parkplatz weist ein Pfeil geradeaus weiter in den Wald hinein in Richtung Eichel. An einer T-Kreuzung gehen wir links abwärts und kommen auf dem Eicheler Höhenweg, der sich an einer T-Kreuzung nach rechts fortsetzt, nach Eichel. An der Frankensteiner Straße gehen wir links an der modernen Kirche Sankt Liobar vorbei und am Ende auf der Hofgartenstraße rechts hinunter. Nach dem Café Sahnehäubchen beginnt auf der linken Seite der Park des Schlösschens. Es wurde 1777 als gräfliche Sommerresidenz erbaut.

Zum Spitzen Turm

Die verkehrsreiche Würzburger Straße am Schlöss­chen überqueren wir geradeaus und wandern nach 50 Metern auf dem Wiesenweg links über die große Wiese und danach über den Parkplatz. Danach führt uns ein Weg am Main entlang bis wir bei der BW-Bank links in die Eichelgasse einbiegen. Von links oben grüßt noch einmal die Burg zu uns herunter. In der Eichelgasse könnten wir noch einen Abstecher in die Rathausgasse nach links machen. Dort erwartet uns das Grafschaftsmuseum, das im Alten Rathaus und im Haus der Vier Gekrönten eine kulturhistorische Sammlung zur Stadt und ehemaligen Grafschaft Wertheim zeigt. Außerdem sind Bilder des berühmten Malers Otto Modersohn und weiterer Künstler zu besichtigen.Noch ein Stück weiter steht auf dem kleinen Platz der Engelsbrunnen, der 1574 als städtischer Ziehbrunnen zur Wasserversorgung geschaffen wurde. Zwei Engel tragen das Wappen der Grafschaft. Hier können wir auch gleich rechts zum Marktplatz abbiegen. Wenn wir auf der Eichelgasse geblieben sind, endet diese auch wieder am Marktplatz, auf dem wir uns von der Eichelgasse aus gesehen nach rechts wenden. Auf der Maingasse durchschreiten wir am Ende das historische Maintor und finden am Mainplatz nach links zum Spitzen Turm zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen aber auch auf asphaltierten Straßen durch Wälder, Wiesen und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Spitzen Turm GPS N49°45'40.7" E09°30'54.2"

Endpunkt

Parkplatz am Spitzen Turm GPS N49°45'40.7" E09°30'54.2"

Route

Spitzer Turm Burg Wertheim 0:20 Std. Parkplatz Eichelsteige 0:50 Std. Schlösschen 0:30 Std. Spitzer Turm 0:20 Std.

Doppelter KunstgenussKunstinteressierte Wanderer erleben in Wertheim gleich zweimal eine Augenweide. Das Schlösschen im Hofgarten, einst Rokoko-­Sommerresidenz der Löwensteinschen Grafen, zeigt in einer privaten Sammlung unter dem Thema »Lustwandeln im Hofgarten – von der Romantik bis Liebermann« Gemälde der Künstler der Berliner Sezession sowie Gemälde der Heidelberger Romantiker und ihrer Nachfolger in Karlsruhe. Eine immer wieder wechselnde Auswahl einer Sammlung von klassizistischem Pariser Porzellan ist ebenfalls zu sehen (Schlösschen im Hofgarten, Würzburger Str. 30, 97877 Wertheim, Tel. 09342/30 15 11, www.schloesschen-wertheim.de).Das Grafschaftsmuseum beherbergt im Alten Rathaus und im Haus der Vier Gekrönten eine überregional bedeutende kulturhistorische Sammlung aus Stadt und Grafschaft Wertheim. Eine beachtenswerte Kunstsammlung umfasst historische Ansichten aus Wertheim und Franken. Ein Raum ist Otto Modersohn und seiner Ehefrau Louise Modersohn-Breling (1883–1950) sowie deren Künstlerfreunden gewidmet, die sich in Wertheim zum Malen trafen (Grafschaftsmuseum, Rathausgasse 6,97877 Wertheim, Tel. 09342/91 67 80, www.grafschaftsmuseum.de).

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Im Mittelpunkt der Wanderungen steht das Genusserlebnis. Schließlich belohnt uns Mainfranken nicht nur mit Wein, sondern auch mit Natur und Kultur.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.