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Wandergenuss
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Wandern Bayern: Wanderung um Kloster Engelberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:10 Std.
Länge:
6.7 km
Aufstieg:
250 m
Abstieg:
250 m

Wodanskult und Franziskanerkloster. Der historische Eselsweg auf den Rühlesberg führt an der heidnischen Wodanskultstätte Hunnenstein vorbei. Mitten im fränkischen Weinland locken in der Bierinsel der Klosterschänke das dunkle Bier, die Knackwurst und der Klosterkäs.

Beschreibung

Auf den Rühlesberg

Der Engelberg ist der südlichste Ausläufer des Spessarts. Auf ihm liegt schon von Weitem sichtbar das Kloster Engelberg, das allerdings erst am Ende dieser Wanderung angesteuert wird. Vom Antennenmast am oberen Parkplatz des Klosters Engelberg beginnt diese Wanderung in östliche Richtung, indem wir uns von der Mauer um den Klostergarten entfernen. Hinter diesen Mauern liegt eine der kleinsten offiziellen Weinlagen Frankens. Trauben der Sorten Müller-Thurgau, Kerner und Bacchus reifen in geschützter Lage. Am obersten Ende des Parkplatzes gehen wir an der Weggabelung hinter der Schranke nach links in Richtung Saustall mit den Markierungen »M« und »E«. Das »M« steht für den Mainwanderweg, der auf 490 Kilometer von der Quelle des Weißen Mains im Fichtelgebirge bis zur Mündung bei Mainz führt. Das »E« gilt dem historischen Eselsweg, der mit einer Länge von 111 Kilometern von Schlüchtern in Richtung Süden bis nach Grossheubach am Main führt. Der Weg existiert wahrscheinlich schon seit 2000 Jahren. Seinen Namen hat er von den Eselskarawanen, die im Mittelalter Salz von Bad Orb nach Miltenberg zur Einschiffung brachten. An einer T-Kreuzung müssen wir rechts und nach 100 Metern an einer Gabelung nach links. Der Eselsweg steigt stetig den Rühlesberg hinauf, dabei wird eine Forststraße überquert. Erst kurz vor der höchsten Stelle des Rühlesbergs schwenkt der Weg nach links und leitet wieder abwärts.

Zum Hunnenstein

Nach dem Rühlesberg queren wir eine große Kreuzung genau geradeaus in Richtung Hunnenstein, mit der Markierung »E« an einem Schutzpavillon vorbei aufwärts. An einer Gabelung bleiben wir auf dem rechten Weg und kommen auf den Rücken des Langenbergs, einer wildromantischen Landschaft mit verstreut liegenden Felsblöcken, die im Laufe der Jahrtausende aus der Oberfläche der Erde herauserodiert wurden. Der größte Sandsteinfelsblock ist der sogenannte Hunnenstein, der auch bestiegen werden kann. In den Felsen sind kreisrunde Vertiefungen eingehauen, deshalb wird hier eine heidnische Wodanskultstätte vermutet. Wodan oder Odin ist der Hauptgott in der nordischen und germanischen Mythologie. Er fungiert als Göttervater, Kriegs- und Totengott, als ein Gott der Dichtung, der Magie und Ekstase. In den ersten nachchristlichen Jahrhunderten wurde Wodan durch Weihesteine geehrt. Im Volksglauben hat sich bis in die Neuzeit die Vorstellung erhalten, Wodan würde zur Zeit der Herbststürme in einer wilden Jagd mitsamt dem Heer der Verstorbenen durch den Himmel fegen.

Zur Maria-Hilf-Kapelle

Vom Hunnenstein wandern wir wieder zurück in Richtung große Kreuzung, biegen aber direkt am Schutzpavillon links in den abwärtsführenden Weg mit der Markierung »rotes Rechteck« und »gelbe Pfeile«. Vorsicht, denn hier fahren auch Mountainbiker. Im stetigen Abwärtstrend werden drei Forststraßen schräg überquert. Der vierte Forstweg trägt die Nummer 2 und wir benutzen diesen nach rechts auf ebener Strecke durch wärmeliebenden Robinienwald. Von der linken Seite gesellt sich der aufsteigende Kreuzweg von Miltenberg zum Kloster Engelberg hinzu. In spitzem Winkel biegen wir auf diesen Weg mit der Markierung »M« nach links ein und kommen an den Kreuzwegstationen vorbei hinunter zur Maria-Hilf-­Kapelle.

Zum Kloster Engelberg

Von der Kapelle steigen wir die lange Treppe hinunter und nehmen am Ende den Weinbergweg mit der Nummer 1 vor der Rebfläche nach rechts. Vor uns taucht das Kloster Engelberg auf. Links unten liegt über dem Main das Industriegebiet zwischen Miltenberg und Kleinheubach. Dann ist voraus auch der Weinort Großheubach mit der Weinlage Bischofsberg zu sehen. Schließlich stehen wir vor den 612 steinernen Stufen, die sogenannten »Engelsstaffeln«, die von Großheubach zum Kloster Engelberg hinaufführen. Die Geschichte des Engelbergs geht zurück bis in die vorchristliche Epoche, was der Hunnenstein beweist. Um 1300 wurde auf dem Berg eine Kapelle aus Holz errichtet und so wurde aus dem alten Rühlesberg der Engelberg. 1310 kam in die Kapelle auch eine Marienstatue, die dort bis heute als wundertätiges Gnadenbild verehrt wird und das Ziel von Wallfahrten ist. Die älteste Urkunde bezüglich einer Wallfahrt stammt aus dem Jahr 1406. 1630 kamen die Kapuziner auf den Engelberg und bauten ein Kloster. 1828 wurde der Konvent von den Franziskanern übernommen. Seit 1724 ist das Kloster Engelberg die Grablege der Wittelsbacher Seitenlinie der Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, die seit 1721 auf Schloss Löwenstein im gegenüberliegenden Kleinheubach residieren. Das Schloss Löwenstein in Kleinheubach über dem Main ist von der Terrasse vom Kloster aus gut zu sehen (Wanderung 5). Kloster Engelberg ist aber auch bekannt für sein wohlschmeckendes dunkles Bier aus Holzfässern, das in der Klosterschänke ausgeschenkt wird. Das steht jetzt auch glücklicherweise zur Probe an.Zum Antennenmast Aus dem Innenhof der Klosterschänke ist es nur noch ein kurzer Aufstieg bis zum Antennenmast am Parkplatz des Klosters Engelberg hinauf.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder und Weinberge

Ausgangspunkt

Antennenmast am Parkplatz Kloster Engelberg GPS N49°43'27.4" E09°14'03.0"

Endpunkt

Antennenmast am Parkplatz Kloster Engelberg GPS N49°43'27.4" E09°14'03.0"

Route

Antennenmast Rühlesberg 0:25 Std. Hunnenstein 0:15 Std. Maria-Hilf-Kapelle 0:40 Std. Kloster Engelberg 0:45 Std Antennenmast 0:05 Std.

Genuss zum MitnehmenNach der Wanderung an einem Ort wie dem Kloster Engelberg einzukehren ist ein Vergnügen. Das köstliche dunkle Klosterbier wird im Kloster Kreuzberg in der Rhön gebraut. Dazu gibt es guten Klosterkäse, Klosterschinken, heiße Knackwurst, leckere Hausmacher Wurst und gemischte Vesperplatten mit allen Spezialitäten und mit dem Engelberger Gewürzbrot. Alles gibt es auch zum Mitnehmen. Eventuell lässt sich das Ganze mit einem Großheubacher Wein aus der Lage Bischofsberg ergänzen. Seit Jahrhunderten wachsen die Reben auf den steilen Natursteinterrassen auf Böden aus verwittertem Buntsandstein, die ein für die Rebstöcke überaus günstiges Kleinklima schaffen. Hier gedeihen samtige, vollmundige und körperreiche Rotweine, wie zum Beispiel der Spätburgunder, aber auch elegante, feinfruchtige Weißweine mit einer herzhaften Säure, die den Gaumen eines jeden Weinliebhabers begeistern.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.