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Zeit zum Wandern
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Wandern Bayern: Wanderung im Wellheimer Trockental

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.6 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
190 m

In großen Windungen durchschneidet das Wellheimer Trockental die Juralandschaft. Hier floss seit dem Beginn des Quartiär vor 2,6 Millionen Jahren die Donau. Vor 70000 Jahren fiel das Tal trocken, weil der Fluss einen neuen Weg gefunden hatte.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Am  Wanderparkplatz unterhalb der Wellheimer Burgruine steht die einst überragende Festung eindrucksvoll über uns. Aber zu Beginn laufen wir auf der Burgstraße abwärts zur Kirche, vor der rechts das Torhaus mit dem Urdonautal-Museum steht. Vor dem Torhaus ist an der Treppe ein Schlüsselstein mit drei Schweißtropfen, der an den Straßenbau in dieser Gegend erinnern soll. Der Turm der Pfarrkirche Sankt Andreas stammt zum Teil noch aus dem 11. Jahrhundert. Mit dem Pfarrhaus bildet die Kirche ein ansehnliches barockes Ensemble. Auf dem Friedhof herrscht Einheit, denn es sind nur Holzkreuze zugelassen.

Nun starten wir durch das Torbogenhaus auf dem Weg Nummer 5 mit den 14 Kreuzwegstationen hinauf zur  Kreuzelbergkapelle auf dem Felsvorsprung. Die Aussicht von hier oben reicht von der Burgruine über den Ort Wellheim und über die Schleife der Urdonau bis hinüber zum Dohlenfelsen bei Konstein. Die barocke Kapelle in malerischer Lage auf dem Felsen wurde um 1720 erbaut.

Von der Kapelle laufen wir mit der Nummer  5 nach Süden. Schließlich müssen wir eine Treppe hinauf und können oben an einem Platz nach links einen kurzen Abstecher zur  Schönen Aussicht machen. Wie die Häuschen einer Spielzeugeisenbahn liegt Wellheim unter uns.

Wieder vom Abstecher zurück, bleiben wir nun geradeaus auf dem Weg Nummer 5 in Richtung Zigeunerloch. Auf der rechten Seite wurde im 19. Jahrhundert Kreide abgebaut und zu Kreideschlämme verarbeitet, das für Farben benötigt wurde. An einer T-Kreuzung wandern wir nach links abwärts in einen Taleinschnitt. Hier sind wir auf dem Pionierweg, der 1911 von einer Pioniereinheit gebaut wurde. Am Beginn einer Talwiese steigen wir rechts die Treppe in Richtung Zigeunerloch hinunter und überqueren auf dem  Steg den trockenen Bach.

Auf dem Forstweg gehen wir rechts und nach 50 Metern links auf einem Pfad aufwärts. Ein Forstweg wird überquert und wir erreichen die bizarren Felsformationen mit dem Namen  Zigeunerloch. Die mystischen Felsgestalten mit Höhlen geben dem Ort eine geheimnisvolle Atmosphäre. Im 17. Jahrhundert sollen hier nichtsesshafte Menschen gehaust haben. Ihr Anführer soll bei einem Diebstahl auf frischer Tat ertappt und zum Tode am Galgen verurteilt worden sein. Die Gruppe verschwand daraufhin aus der Gegend. Nur der Ort mit den romantischen Felsgebilden mit dem Namen Zigeunerloch erinnert an sie.

Wir bleiben auf dem Weg weiter geradeaus am Zigeunerloch vorbei und biegen auf dem Forstweg Hochstraße mit der Nummer 2 rechts ab. Jetzt bleiben wir für 2,5 Kilometer immer geradeaus und fädeln in Gammersfeld links in die  Hauptstraße (EI 5) ein.

Nach 30 Metern wandern wir rechts in der Hirtenstraße weiter. An der Kreuzung gehen wir rechts aus dem Dorf hinaus. Nun bleiben wir immer geradeaus, über die Felder und später an einem Waldrand entlang. 500 Meter nach dem Beginn des Waldrandes laufen wir in spitzem Winkel links auf dem Forstweg weiter und kommen an einem nahe im Wald liegenden  Weiher vorbei. An vier T-Kreuzungen bleiben wir immer auf der rechten Spur und an den folgenden Abzweigen geht es immer geradeaus. Die Markierung des Wallfahrerwegs gesellt sich dazu. Schließlich stoßen wir auf die Verbindungsstraße EI 5, auf der wir links zur Burgruine hinabgehen.

Nun können wir die Burgruine mit der tollen Aussicht erobern. Die Wellheimer Burg war vom 14. bis ins 18. Jahrhundert bewohnt. Aber schon ab 1750 setzte der Verfall der einst stolzen Burg ein, weil sich niemand mehr um die Instandsetzung der Schäden kümmerte. Teile der Gebäude wurden als Steinbruch benutzt und abgetragen. Wegen Einsturzgefahr der noch vorhandenen Mauerreste wurden diese gänzlich niedergerissen. Die frühere Größe der Burg ist dennoch erkennbar. Der mächtige, 35 Meter hohe Bergfried wird heute von Turmfalken bewohnt.

Am Umkehrplatz an der Burg führt gegenüber dem Picknicktisch ein Pfad mit der Nummer 2 hinab und wir sind gleich am  Wanderparkplatz unterhalb der Burgruine zurück.

Touren-Charakter

Meist sonnige Naturwege, Forst- und Ortsstraßen

Ausgangspunkt

Parkplatz unterhalb der Burgruine, GPS:N48°49'10.8" E011°04'46.8"

Endpunkt

Parkplatz unterhalb der Burgruine, GPS: N48°49'10.8" E011°04'46.8"

Geologie im Wellheimer Trockental

Die Gesteine im Wellheimer Trockental entstanden vor etwa 150 Millionen Jahren, als ein warmes, flaches Schelfmeer Süddeutschland bedeckte. Unter tropischen Verhältnissen wuchsen damals auf dem Boden des Jurameeres ausgedehnte Riffe. Zwischen den Riffen entstanden feinkörnige, geschichtete Kalke mit kreidezeitlichen Ablagerungen und Sedimenten der Süßwassermolasse .Kreide ist ein sehr feinkörniger, weißer oder hellgrauer Kalkstein, der im Wesentlichen aus Calcit besteht.

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