Wandern Bayern: Verträumtes Sommerhausen

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Zum Punkt »terroir f«

Weiter nördlich vom Mainparkplatz steht der historische Gasthof Anker. Er war in früheren Zeiten eine Anlaufstelle für Schiffer, Flößer und Treidler, die hier auch ihre Pferde zum Schleppen der Schiffe wechseln konnten. Vom Parkplatz gelangen wir durch die Unterführung unter der B 13 in die Herrngasse. Am Ochsenfurter Tor mit Torwärterhäuschen wandern wir halb rechts auf dem Schleifweg in Richtung Sportplatz und »terroir f« aufwärts. Bald breiten sich links und rechts die Sommerhausener Weinberge aus. Erst oben am Ende der Reben gehen wir an der Kreuzung in Richtung »terroir f« nach rechts und betrachten die angepflanzten Sorten der Weinreben entlang des Wegs. Schon hinter der nächsten Kurve ist der Punkt »terroir f«. Er hat das Thema »Kunst und Wein«. Hier wird die Aussage getroffen: »Wein beflügelt.« Im Skulpturenpark mit weitem Blick über die ausgedehnten Rebhänge haben verschiedene Künstler sieben Figuren geschaffen, die mit dem Winzerberuf in Verbindung stehen. Der Platz ist zugleich ein guter Picknickplatz geworden. Zu Füßen liegt der Wein- und Künstlerort Sommerhausen und am gegenüberliegenden Mainufer Winterhausen. Als frühe Kirchen entstanden im 12. Jahrhundert die Frauenkirche in Sommerhausen und genau gegenüber die Kirche in Winterhausen. Die witzigen Namen der beiden Ortschaften haben ihren Ursprung bei den Kirchenpatronen. Der Sommerhausener Kirchenpatron Bartholomäus hat seinen Gedenktag im Sommer, der Winterhausener Kirchenpatron Nikolaus im Winter.

Zum Parkplatz 11

Wir wandern weiter auf der Straße, am Weingut Steinmann rechts vorbei und an der Kreuzung nach links. An der Weggabel nehmen wir die linke Möglichkeit, und an der folgenden Kreuzung gehen wir wieder nach links. An der nächsten Straßengabelung wenden wir uns nach rechts zum Parkplatz 11.

Zum Tierpark

Am Parkplatz 11 wandern wir geradeaus vorbei und am Wald halb links am Waldrand entlang in Richtung Tierpark. An der T-Kreuzung am Waldende müssen wir nach rechts entlang eines Sportplatzes und erreichen den Eingang zum Tierpark. Hier leben zahlreiche heimische Haus- und Nutztiere wie Kühe, Schweine, Ziegen, Schafe, Esel, Geflügelarten, aber auch niedliche Alpakas und andere Tiere.

Zum Würzburger Tor

Vor dem Eingang des Tierparks wandern wir nach links und bleiben an der Kreuzung geradeaus. Dieser Weg führt letztlich als Pfad mit dem Namen Vernou-sur-Brenne-­Steige hinunter auf einen querenden Weg am Rand der Reben über Sommerhausen. Auf dem Wirtschaftsweg gehen wir nach rechts und an einer querenden Wasserrinne links neben den Reben steil hinunter zu einem Trafohäuschen. Rechts davon führt der Weg weiter hinunter in den Ort. Auf der Ölspielstraße wenden wir uns nach rechts und steigen 20 Meter nach Einmündung der Schulstraße links die Treppe hinunter zur Stadtmauer aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Links ist der Rote Turm zu sehen. Vor dem Stadttor Flurers Turm geht es rechts entlang der alten Stadtmauer und am Blauen Turm in einem Linksbogen in der Jahnstraße zur Hauptstraße am Würzburger Tor. Hier spielt das berühmte Torturmtheater. Es ist Deutschlands kleinstes Theater und machte Sommerhausen weithin bekannt.Zum Mainparkplatz Durch das Würzburger Tor betreten wir das entzückende Sommerhausen. Der alte Ortskern ist von stattlichen Bürger- und Winzerhäusern geprägt, deren Bauzeit bis in das 15. Jahrhundert reicht. Am Katharinenbrunnen biegen wir links in die Katharinengasse und umrunden in weitem Bogen durch die Straße Am Berghof und die Rathausgasse die Kirche Sankt Bartholomäus, die erstmals 1341 erwähnt wurde. Am Ende der Rathausgasse steht das im 16. Jahrhundert erbaute, mit einem Treppengiebel geschmückte Rathaus. Im Rückblick durch die Rathausgasse ist wieder der Rote Turm zu sehen. Die Rathausgasse führt geradeaus über die Hauptstraße in die Maingasse, über den Marktplatz mit dem Namen Plan bis zum Maintor mit Zollhäuschen und Hochwassermarken. Vor dem Maintor schlendern wir entlang der alten Stadtmauer nach links, biegen anschließend links in den Mönchshof ein und kommen so wieder zum Marktplatz Plan. Das pittoreske Fachwerkhaus mit der Außentreppe ist die Alte Eich. Es war einst das Eichamt des Orts. Durch die Pastoriusgasse kommen wir wieder zur Hauptstraße, der wir nach rechts folgen. Auf der linken Seite steht das Weingut Schloss Sommerhausen. Das Schloss wurde 1435 erbaut, aber schon seit 1537 führt die ansässige Winzerfamilie in der 15. Generation das Schloss als Weingut. Vor dem Ochsenfurter Tor gehen wir jetzt innerhalb der alten Stadtmauer auf dem Rumorknechtsweg nach rechts zum Rumorknechtsturm, an dem wir durch die Mauer auf die Herrngasse und rechts durch die Unterführung zum Mainparkplatz zurückkommen.

Saurer Genuss

Wenn aus Wein Essig wird, gilt das gewöhnlich als Weinfehler oder als Unfall. Essigbakterien, die in der Luft vorhanden sind, haben sich in diesem Fall im Wein angereichert und wandeln den Alkohol in Essigsäure um. Dann gilt der Wein als verdorben. Seit jeher gab es aber Essigsieder, die dem Wein oder anderen Flüssigkeiten aktive Essigbakterien, die sogenannte Essigmutter zugesetzt haben, um guten Speiseessig herzustellen. Die Gebhardt Essig-Manufaktur in Sommerhausen produziert seit 1723 in neunter Generation in biologischer Herstellung feine Essigprodukte. Für die Herstellung werden Weine und Branntweine von Winzern und Brennereien aus der mainfränkischen Region bezogen. Das Sortiment umfasst weiße und rote Traubenweinessige, Ausleseessig aus Rieslaner, Branntwein-, Obst- und Kräuteressige (Ernst Gebhardt Essig-Manufaktur, Ochsenfurter Straße 3, 97286 Sommerhausen, Tel. 09333/­800, www.gebhardt-essig.de).