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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Sulzfelder Impressionen

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:50 Std.
Länge:
5.1 km
Aufstieg:
90 m
Abstieg:
90 m

In der Weinlage Maustal und Cyriakusberg. Sulzfeld am Main ist bestimmt einer der schönsten Weinorte Deutschlands. Hier scheint die Welt noch in Ordnung, denn der mittelalterliche Ort mit vollständig erhaltener Stadtmauer empfängt den Wanderer mit Ruhe und Beschaulichkeit und guten Weinen aus der Lage Maustal.

Beschreibung

Zum Erlacher Tor

Sulzfeld beeindruckt schon von der Mainseite her außerordentlich. Die ein Kilo­meter lange Wehranlage ist heute noch weitgehend erhalten und mit 21 Türmen bestückt. Gegenüber dem Kiosk der Tourist­information vor der Stadtmauer betreten wir durch das Obere Maintor aus dem 16. Jahrhundert den liebenswerten Ort. Sulzfeld ist fränkische Idylle pur und hat auch innerhalb der Mauern sein historisches Ortsbild bewahrt. Mit dem Renaissancerathaus, den Bürgerhäusern und verwinkelten Gassen und den zahlreichen Heiligenfiguren und Hausmadonnen gibt sich der kleine Weinort als mittelalterliches Kleinod. Nach dem Oberen Maintor kommen wir in der Langengasse geradeaus, vorbei am guten Gasthaus Zum goldenen Löwen, in dem die »Meterbratwürste« erfunden wurden, zum Marktplatz, auf dem das herrliche Rathaus mit Volutengiebel steht. Es wurde 1609 unter dem Fürstbischof Julius Echter erbaut. Am Tor ist der Eichstrich der Würzburger Kandel oder Maß (ca. 1,22 Liter) eingemeißelt. Vor dem Rathaus biegen wir links in die Zehntgasse und vor dem Gasthaus Zum Hirschen rechts in die Kettengasse ein. Das Haus Nummer 5 mit Treppengiebel war im 16. Jahrhundert die fürstbischöfliche Kellerei. Die Kettengasse knickt weiter oben nach links ab. An der Ecke zur Friesengasse ist am Haus Nummer 14 die Gruppe der Dreifaltigkeit beachtenswert. Die Kettengasse führt uns schließlich durch das 1Erlacher Tor aus dem mittelalterlichen Städtchen hinaus. Außerhalb des Erlacher Tors, auch Falterturm genannt, ist der ehemalige Grabenbereich zu erkennen, über den die steinerne Brücke führt.

Zum Picknickplatz Weinhalla

Auf der Erlacher Straße entfernen wir uns mit der Markierung »M« des Mainwanderwegs vom Altort, vorbei an der Friedhofskapelle aus dem 18. Jahrhundert. An einer Straßengabelung nehmen wir den linken Weg mit der Markierung des Weinwanderwegs in die Weinlage Maustal. Der Weg wird zu einem historischen Hohlweg, der sich als alter Ochsenfurter Weg erweist. An einem betonierten Wasserauffangbecken gehen wir links und dann die Treppe hinauf. Oben an dem Schriftzug »Maustal« an den Reben mit Blick auf Sulzfeld, wandern wir auf dem rechten Weg aufwärts. An Abzweigen bleiben wir immer am oberen Ende der Rebflächen. Bei einer Gabelung mit drei Möglichkeiten nehmen wir den linken Weg. An einer asphaltierten T-Kreuzung gehen wir an den Reben entlang nach links und erreichen nach links unten den herrlichen, überdachten 2 Picknickplatz Weinhalla mit guter Aussicht über die Weinlage Maustal und bis hinüber nach Marktsteft.

Zum Erlacher Tor

Von der Weinhalla wandern wir den Hohlweg hinunter und unten bei den Feldern an der T-Kreuzung nach links auf dem Asphaltsträßchen aufwärts an einem hölzernen Weinberghäuschen von 1911 vorbei. Weiter oben knickt die Spur auf einen betonierten Wirtschaftsweg ab. An einer folgenden Gabelung nehmen wir den rechten ebenen Weg am Sportplatz, an der Winzergenossenschaft und der Schule vorbei wieder zum 1 Erlacher Tor.

Zur Kirche Sankt Sebastian

Innerhalb der Stadtmauer gehen wir links im Graben West hinauf. Der Graben West biegt am massiven Gefängnisturm nach rechts ab und endet am Kirchplatz vor der Kirche Sankt Sebastian. Sie ist ein spätgotischer Bau, der im 15. Jahrhundert entstand. Das Netzgewölbe im Chor ist sehr schön. Nördlich der Kirche steht an höchster Stelle des Orts der Nachtwächterturm, der früher ein Durchfahrtstor hatte, in dem heute ein bewohntes Zimmer ist. Hinter der inneren Mauerpartie am Kirchplatz befindet sich der Pfarrgarten.Zum Unteren Maintor Ab dem Kirchplatz laufen wir innerhalb der Mauer auf dem Weg Grabenschütt weiter. Am Hohen Turm mit dem markanten mehrgliedrigen Dach biegt der Weg nach rechts hinab und wird nun Graben Nord genannt. Bei der nächsten Gelegenheit biegen wir rechts in die Papiusgasse ein. Die Gasse ist benannt nach dem Hofkammerrat Franz Papius. Auch der Papiushof erinnert an den einstigen Besitzer. Dann kommen wir wieder in die Langengasse und können noch in einem Abstecher in spitzem Winkel nach links in den Eselshof schauen. Der Eselshof war ehemaliger Besitz der Herren von Esel aus Altenschönbach, die hier ein Lehen hatten. Nach dem Aussterben des Geschlechts im 16. Jahrhundert wurde der Besitz aufgeteilt, der Name blieb jedoch erhalten. Wieder zurück in der Langengasse beenden wir unsere Wanderung am Rathaus und gehen weiter unten durch das Obere Maintor zum Main und zu den Parkplätzen hi­naus. Das Obere Maintor war das Haupttor des Orts, hatte zwei Tore und ein Fallgitter. Hochwassermarken mit Jahreszahlen erinnern an Katastrophen früherer Zeiten.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf befestigten Wegen durch Weinberge, Wälder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Unteren Maintor GPS N49°42'25.3"N E10°08'00.6"

Endpunkt

Parkplatz am Unteren Maintor GPS N49°42'25.3"N E10°08'00.6"

Route

Oberes Maintor Erlacher Tor 0:10 Std. Weinhalla 0:40 Std. Erlacher Tor 0:40 Std. Kirche Sankt Sebastian 0:05 Std. Oberes Maintor 0:15 Std.

Genuss meterweise

In Sulzfeld wurde 1953 die Meterbratwurst erfunden. Angeblich sagte damals ein begeisterter Gast zum Wirt: »Die Wurscht könnt ich meterweis ess«, was den Wirt und Metzgermeister veranlasste eine solche herzustellen. Sogleich fand das erste Wettessen mit dem Rekord von beschaulichen 1,75 Metern statt. Seitdem traten viele Rekordesser an den Start, wobei mit der Höchstleistung als Belohnung zugleich die kostenlose Zeche lockt. Inzwischen wird das schwierig, denn der aktuelle Rekord soll bei 6,30 Metern inklusive Beilagen liegen. Da hilft auch ein guter Schoppen vom Sulzfelder Cyriakusberg oder Maustal nicht wirklich weiter. Wo bleibt da eigentlich der Genuss? Lieber doch bescheiden bleiben und zum guten Schoppen Wein vielleicht 50 Zentimeter Bratwurst ohne bleibende Schäden genießen. Die Meterbratwurst hat für Rekordjäger eine eigene Website (www.meterbratwurst.com).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.