Wandern Bayern: Rothenfels und seine Bastion
Burgenromantik am Main. Die Wanderung in der Umgebung von Rothenfels am Main bietet abwechslungsreiche Eindrücke. Die Umgehungsstraße hält den Verkehr fern. Im Ort scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Über der kleinsten Stadt Bayerns thront die Burg Rothenfels aus dem 12. Jahrhundert.
Zum Schlangenbrunn
Vom Parkplatz in der Mainstraße gehen wir zwischen Maibaum und Gasthof Anker zur Hauptstraße hinauf und biegen vor dem Juliusspital, das vor der Kirche steht, links ab. Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn ließ das Spital im 16. Jahrhundert errichten. Der Ort Rothenfels entstand als Fischersiedlung aber bereits im 14. Jahrhundert im Schutz der Burg Rothenfels. Die Stadt Rothenfels ist die kleinste bayerische Stadt und ein malerischer, historischer Ort mit alter, unzerstörter Bausubstanz. Die Hauptstraße ist mit prächtigen Bürgerhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert gesäumt. Morbide Patina an einigen Stellen lässt Besucher in längst vergangenen Zeiten wandeln. In der Hauptstraße folgt nach der Kirche rechts die Brauerei Bayer, die seit 1896 in Familienbesitz ist. Der Biergarten ist ein herrlicher Ort und das dunkle »Rößle« ein gehaltvoller Gerstensaft. Gleich nach dem Biergarten steigen wir rechts das Sträßchen und dann den Treppenweg entlang einer tiefen Bachschlucht hinauf. Der Weg endet an der Bergrothenfelser Straße (MSP25), die wir überqueren. Auf dem Wiesenweg streben wir weiter bergan. Im Rückblick zeigt sich nun die romantische Burg Rothenfels. Nach den Viehweiden steht an einer Kreuzung der Schlangenbrunn, ein lustig plätschernder Brunnen mit einer schattigen Picknickbank und einem Bildstock.
Zur Hainmarter
Am Schlangenbrunn bleiben wir geradeaus aufwärts und gehen an einer Kreuzung an höchster Stelle nach rechts weiter. Links haben wir bald einen Ausblick über die bewaldeten Spessarthöhen und rechts über Bergrothenfels mit der Burg über dem Maintal. An einer Kreuzung mit Parkplatz erreichen wir die Hainmarter, einen Bildstock mit einer Picknickbank daneben.
Zum Weiher
An der Kreuzung bei der Hainmarter bleiben wir auf dem Weg geradeaus aufwärts durch eine offene Landschaft geprägt von Streuobstwiesen. Vor dem Beginn eines Wäldchens biegen wir an der Kreuzung rechts ab und das Sträßchen leitet an Weiden mit Schafen vorbei abwärts. Weiter unten kommen wir am Biohof der Schäferei Tausch vorbei, die auch Wasserbüffel angeschafft haben. Noch weiter unten liegt dann vor einer Kreuzung auf der linken Seite ein hübscher Weiher mit vielen Wasserpflanzen.
Zur Burg Rothenfels
An der Kreuzung nach dem Weiher wandern wir rechts leicht abwärts und kommen zu einer T-Kreuzung vor einem Hochspannungsmast. Der Wegweiser »Zu den Wasserbüffeln« macht nur im Winter Sinn, denn im Sommer sind die Tiere im beschaulichen Hafenlohrtal als Landschaftspfleger eingesetzt, um das Tal von dichtem Bewuchs freizuhalten und die ursprüngliche und natürliche Bachlandschaft zu erhalten. Die Naturschutzmaßnahme gilt als ökologisches Vorzeigeprojekt. An der Kreuzung am Hochspannungsmast gehen wir geradeaus auf den Parkplatz der Sportplätze hinauf. Vor den Spielfeldern führt nach rechts ein Weg, den wir auch am Ende des letzten Platzes nach links entlang der Hecke weiterhin benutzen. Am Mast der letzten Sportplatzbeleuchtung gehen wir nach rechts längs der Hausgärten. An einer T-Kreuzung bleiben wir geradeaus, nun etwas abwärts. Auf der rechten Seite des Wegs stehen rote Sandsteinfelsen an. Genau hier leitet ein kleiner Pfad links durch den Wald hinunter. An einer T-Kreuzung wandern wir rechts nun auf ebenem Weg, der am gepflasterten Burgweg vor der Burg endet.
Die Burg Rothenfels ist heute eine Jugendherberge und ein katholisches Bildungshaus. Der Innenhof der Burg kann besichtigt werden. Die ältesten Teile der Burg stammen aus dem Jahre 1150. 1803 fiel während der Säkularisation das einst bischöflich, würzburgische Rothenfels an das Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg und 1813 dann an das Königreich Bayern.Zum Parkplatz in der Mainstraße Vor dem Burgtor steigen wir dann die Treppe hinunter. Die Aussicht geht über den Main nach Zimmern hinüber, und auch die Staustufe Rothenfels ist zu sehen.
Dann kommen wir den Dächern der Stadt Rothenfeld immer näher und erreichen über die obere Gasse die Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt aus dem 17. Jahrhundert. Vor der Kirche führt unser Weg links hinab, und wir stehen wieder auf der Hauptstraße und gehen rechts. Am Rathaus ist an der linken Ecke noch ein Halseisen angebracht, in dem Sünder öffentlich an den Pranger gestellt wurden. Im historischen Gasthaus Zum Löwen soll 1520 Albrecht Dürer übernachtet haben. Nun müssen wir am Juliusspital nur noch links hinunter und wir sind wieder am Parkplatz in der Mainstraße zurück. Oder wir erinnern uns doch noch an den dunklen Gerstensaft im netten Biergarten der Brauerei Bayer.
Region
Touren-Charakter
Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf asphaltierten Wegen durch Wälder, Wiesen und Ortsgebiet
Ausgangspunkt
Parkplatz in der Mainstraße GPS N49°53'30.8" E09°35'33.7"
Endpunkt
Parkplatz in der Mainstraße GPS N49°53'30.8" E09°35'33.7"Route
Parkplatz an der Mainstraße Schlangenbrunn 0:20 Std. Hainmarter 0:30 Std. Weiher 0:30 Std. Burg Rothenfels 0:20 Std. Parkplatz an der Mainstraße 0:10 Std.
Genuss im Löwen
Im familiengeführten Gasthof Löwen an der Burg Rothenfels werden die Speisen noch selbst gemacht. Der Chef des Hauses ist gelernter Metzger. Fränkischer Roter, Weißer und Leberwurst, leicht angeräuchert oder im Glas, gehören zu einer deftigen Vesperbrotzeit. Geräucherter Schinken und eine grobe fränkische Bratwurst findet man ebenso auf der Speisekarte, wie Schmorbraten oder selbst gemachte Kuchen am Wochenende. Im Löwen hat auch die Wildküche Tradition und ein Jäger aus dem Ort sorgt für regelmäßigen Nachschub an Wildschweinen oder Rehen. Regionalität und Nachhaltigkeit sind im Löwen Programm. Liebhaber der selbst gemachten Wurst aus dem Gasthaus Löwen rufen immer wieder mal an und erfahren so die Termine für die Hausschlachtungen. Dann wird die Wurst aus dem Kessel frisch verkauft und ist natürlich etwas ganz Besonderes. Hier lässt sich für die Wanderung eine zünftige Spessartbrotzeit zusammenstellen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.