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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Panoramen über Klingenberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:10 Std.
Länge:
10.2 km
Aufstieg:
310 m
Abstieg:
310 m

In den bayerischen Rotweinlagen. Kurz aber heftig ist der luftige Churfrankensteig, und nur mit Erfahrung und Klettersteigausrüstung zu begehen. Aber es gibt eine sanfte Umgehung, mit gleichwertiger Aussicht über die Weinberge, deren Trauben zu exzellenten Rotweinen ausgebaut werden.

Beschreibung

Zur Erlenbacher Wegkapelle

Vom Parkplatz auf dem Winzerfestplatz am Stadtschloss von Klingenberg können wir durch die Unterführung unter der Rathausstraße sicher zur Schule gelangen. Von der Schule geht es auf schmalem Pfad schräg links zur Mainpromenade und weiter in Richtung Aschaffenburg, vorbei an der Wassertretanlage und am Wohnmobilstellplatz. Nach einem kleinen Sportplatz biegen wir rechts ein in den Wiesgrabenweg. Die Ludwigstraße (St 2309) bringt uns nach links weiter aus der Stadt hinaus zur Erlenbacher Wegkapelle.

Zum Pavillon Erlenbach

Vor der Kapelle beginnt mit der Markierung »rote Schnepfe« der steile Aufstieg durch die terrassierten Rebflächen, die mit rotem Sandstein abgestützt sind. Die Mauern in dieser Kulturlandschaft wurden seit Jahrhunderten von Hand gesetzt und müssen mühevoll erhalten werden. Der Sandstein ist ein idealer Wärmespeicher für die berühmten Klingenberger Spätburgunder & Co. An einer Aussichtsplattform mit Rastbänken endet der steile Weg. Klingenberg, der Main mit der Schleuse und der Odenwald sind von hier oben gut zu überblicken. Nun wandern wir mit der Markierung des Fränkischen Rotweinwanderwegs auf ebenem Wirtschaftsweg nach Nordwesten in Richtung Erlenbach zu einer weiteren Aussichtsplattform. Ein Wegweiser zeigt abwärts zum Churfrankensteig und Churfrankenkräutergarten. Der Abstecher zum Kräutergarten ist lohnenswert. Es darf hier sogar geerntet werden. Aus diesem Kräutergarten stammen auch die Grundlagen für den Churfrankenbitter, eine örtliche Likörspezialität. Der Churfrankensteig ist für Felskletterer eine echte Attraktion. Dafür wird aber Erfahrung, Schwindelfreiheit und eine Klettersteigausrüstung mit Klettergurt und Helm benötigt. Wanderer bleiben weiter auf dem leichten Fränkischen Rotweinwanderweg und freuen sich an der Aussicht und den wegbegleitenden Mandelbäumen. Der Fränkische Rotweinwanderweg erstreckt sich über 80 Kilometer von Großwallstadt bis Bürgstadt. Am Hohbergskreuz vorbei kommen wir zum Pavillon Erlenbach, der auch Justin-Tempel genannt wird. Hier können wir Erlenbach überblicken. Vom Pavillon wäre in einem Abstecher von zehn Minuten das Erlenbacher Bergschwimmbad zu erreichen.

Zur Seltenbachbrücke

Ab dem Pavillon bleiben auf dem oberen ebenen Wirtschaftsweg mit der Markierung »blaues M« des Mainwanderwegs, der 490 Kilometer von der Quelle des Weißen Mains im Fichtelgebirge bis zur Mündung bei Mainz führt. An einer T-Kreuzung gehen wir rechts und bald an der Mariengrotte vorbei. Links unten liegt der Hohbergsgraben. Geradeaus geht es an einer Weggabelung stetig bergauf. An einer Weggabel an einem Umkehrplatz nehmen wir den linken, mit Gras bewachsenen Weg ohne Markierung aufwärts. Weiter oben überqueren wir eine Forststraße und sehen bald auf der linken Seite die Häuser von Mechenhard. An einer Kreuzung folgen wir der Markierung »roter Schmetterling« geradeaus. An einer weiteren Kreuzung müssen wir rechts auf den Weg, der gleich abwärtsverläuft. An einer Forststraße wandern wir ohne Markierung nach links. Sobald wir die Kreuzung Zum Galgen erreicht haben, gehen wir geradeaus Richtung Schlucht neben einer Streuobstwiese abwärts. Wir sind nun auf dem Armensünderweg, mit der Markierung »rote Schnepfe« und »blaues M«. An einer Kreuzung mit Bank bleiben wir geradeaus auf dem Weg mit der roten Schnepfe und gehen stetig abwärts. Der Forstweg endet an der Straße MIL2, neben der wir in spitzem Winkel nach rechts laufen. An der nächsten Straßenkreuzung müssen wir links hinunter zur Seltenbachbrücke, die über die Seltenbachschlucht führt. Nach der Brücke ist auf der linken Seite ein Picknickplatz vor einem Mundloch des Tonbergwerks. Der einzigartige Ton verhalf der Stadt Klingenberg dreihundert Jahre lang zu legendärem Reichtum. Weiter oben betreibt der Landesbund für Vogelschutz in den Gebäuden des Bergwerks eine Greifvogelpflegestation.

Zur Ruine Clingenburg

Vom Picknickplatz am Mundloch führt an der Brücke eine Treppe hinunter in die Schlucht und unter der Brücke hindurch. Die Markierung ist das blaue Schild des Kulturwegs, der sich hier mit dem Thema »Vom Ton, Steinen und Scherben« befasst. Das Naturdenkmal Seltenbachschlucht zählt zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns. Die beeindruckenden Felsformationen sind durch Wasser und Erosion entstanden. Wir bleiben in der Schlucht, bis 20 Meter vor einer großen Informationstafel zur Geologie der Seltenbachschlucht nach links ein Steg mit eisernem Geländer über den Bach führt. Hier folgen wir dem Weg aufwärts. Oben überqueren wir die Straße vor der Brücke in Richtung Esskastanienlehrpfad hinauf. Es ist auch zugleich wieder der Fränkische Rotweinwanderweg und der Mainwanderweg mit dem »blauen M«. Wieder an der Straße, folgen wir dieser nach rechts aufwärts, verlassen sie aber in der Kehre geradeaus auf den kleinen Pfad. An einem Aussichtsplatz mit zwei Bänken steigen wir links die Treppe entlang des Burggrabens hinauf zur Ruine Clingenburg. Die Clingenburg wurde bereits im Jahr 1177 erbaut. Heute finden auf ihr Burgspiele und Theateraufführungen statt. Vor der Burg befindet sich das Restaurant Burgterrasse mit Blick über die Stadt Klingenberg.

Zum Aussichtsturm

Von der Aussichtsterrasse müssen wir wieder 30 Meter zurück und rechts den Weg in Richtung Aussichts­turm an den Toiletten vorbei hinaufsteigen. Wir sind nun auf dem Esskastanienlehrpfad. Die wärmeliebende Edelkastanie ist in Weinbaugebieten eine typische Begleitbaumart. Vor der Informationstafel Nummer 2 kürzen wir den Esskastanienlehrpfad ab und steigen links die Treppe zum Aussichtsturm hinauf. Der 22 Meter hohe Aussichtsturm wurde 1903 inmitten eines keltischen Ringwalls erbaut. Der Blick reicht über den Main nach Röllfeld, Trennfurt, Erlenbach, Wörth und die Staustufe Klingenberg. Das Wanderheim am Aussichtsturm lädt zur Einkehr und Rast. Auf gleichem Weg geht es wieder hinunter zur Ruine Clingenburg.Zum Winzerfestplatz Von der Clingenburg steigen wir die Treppe ganz hinunter in die Stadt. Auf der Rathausstraße gehen wir nach links. Klingenbergs malerische historische Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert ist sehenswert. Beispiele sind das alte Rathaus aus dem Jahre 1561 oder das Gasthaus Das Goldene Schwert von 1473. Die Altstadt wurde früher von einer Stadtmauer mit drei Stadttoren umgeben, von denen der Brunntorturm aus dem 13. Jahrhundert noch bestens erhalten ist. Auf der Rathausstraße geht es weiter und vor dem Café nach rechts in den Rosengarten mit Teehäuschen aus dem 18. Jahrhundert. Dieser Rosengarten ist Teil des einstigen Stadtschlossparks. Zurück auf der Rathausstraße gehen wir rechts. Gegenüber der Schule steht direkt am Winzerfestplatz das Renaissancestadtschloss, das um 1560 erbaut wurde.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Weinberge, Wälder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz am Winzerfestplatz GPS N49°46'56.1" E09°10'51.0"

Endpunkt

Parkplatz am Winzerfestplatz GPS N49°46'56.1" E09°10'51.0"

Route

Parkplatz am Winzerfestplatz Erlenbacher Wegkapelle 0:20 Std. Pavillon Erlenbach 0:25 Std. Seltenbachbrücke 1:10 Std. Ruine Clingenburg 0:30 Std. Aussichts­turm 0:20 Std. Ruine Clingenburg 0:15 Std. Parkplatz am Winzerfestplatz 0:10 Std.

Der berühmte Klingenberger RoteErste geschichtliche Zeugnisse des Weinbaus in Klingenberg weisen in das 13. Jahrhundert. 1261 überließ der Schenk von Clingenburg dem Deutschen Ritterorden Weinberge, unter anderem auch an dem Klingenberger Hochberg. Der Schriftsteller Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen erwähnt in seinem Hauptwerk Der abenteurliche simplicissimus Teutsch von 1668: »… ein Gastmahl in Hanau bei dem die Gäste fraßen wie die Säue und den edlen Hochheimer, Bacharacher und Klingenberger Wein mit kübelmäßigen Gläsern in den Magen hinuntergossen wie die Kühe ...« Heute werden in Klingenberger Lagen 30 Hektar bewirtschaftet, meistes mit roten Reben. Die Steillagen können nur in Handarbeit bearbeitet werden. Aber gerade die kleinflächige Terrassierung schafft ein Kleinklima, das zur hervorragenden Qualität der Klingenberger Weine führt. Die alten landschaftsprägenden Querterrassen stehen sogar unter Denkmalschutz. Sie geben genug Ertrag, um den Wein zum Beispiel in der Klingenberger Woistub, Rathausstraße 12 zu probieren. Es muss ja nicht gleich aus kübelmäßigen Gläsern sein.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.