Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Panorama über Thüngersheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:50 Std.
Länge:
8.6 km
Aufstieg:
160 m
Abstieg:
160 m

Von historischen Gaden zur Weinkultur. Thüngersheim ist mit seinen Fachwerkhäusern, seinen verträumten Gassen und den Resten der Kirchenburg ein sehenswerter Weinort. Der Panoramaweg durch die Thüngersheimer Weinlagen ermöglicht eine weite Vogelschau über den Ort und über das Maintal.

Beschreibung

Zum Würzburger Tor

Vom Parkplatz an der Sporthalle am Dorfplatz starten wir auf der Unteren Hauptstraße nach Süden, an der Winzergenossenschaft DIVINO und an der Tankstelle vorbei, zur Kirche Erzengel Michael. Sie wurde 1593 an Stelle eines Vorgängerbaus unter Julius Echter erbaut, wovon besonders der Kirchturm im Juliusstil zeugt. Von Bedeutung ist die steinerne Kanzel vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Eine Besonderheit sind die Gaden im Hof rechts nach der Kirche. Das ursprünglich altdeutsche Wort »Gaden« bedeutet so viel wie kleines Häuschen oder Kammer. Die Kirchgaden waren zunächst nur für den Ernstfall, bei Belagerung als Wohn- und Versorgungseinrichtungen in den Kirchenburgen gedacht. Im Laufe der Zeit wurden sie als ständige Einrichtung zur Lagerung der Ernte, als Vorratshäuschen oder als Weinlager gebraucht. Die einzelnen Gaden standen im Eigentum verschiedener Familien. Der älteste Bau der Gaden dürfte vor 1500 entstanden sein. Die heute noch erhaltenen Gaden an der Kirche sind das letzte Zeugnis der einstigen Kirchhofbefestigung. Heute sind die Gaden renoviert und stehen als WeinKulturGaden für kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung (www.weinkulturgaden.de). Auf der Unteren Hauptstraße gehen wir weiter am Landgasthof Bären vorbei. Beachtenswert ist das Fachwerkhaus aus dem Jahr 1563, mit Brunnen und Hausmadonna an der Ecke zur Dürrengasse. Dann sind wir auch schon am Würzburger Tor mit der Jahreszahl 1751. Im Obergeschoss ist eine Weinprobierstube eingerichtet.

Zum Punkt »terroir f«

Nach dem Würzburger Tor wenden wir uns in den Hinteren Graben nach links und kommen zum Hirtentor aus dem Jahr 1588. Es ist ein L-förmiges Gebäude mit einem Obergeschoss aus Fachwerk. Durch seine beiden rechtwinklig zusammenstoßenden Gebäudekörper führen zwei Durchfahrten. In der Verlängerung des Hinteren Grabens wandern wir auf der Friedhofstraße aus dem Ort hinaus. Bei einer doppelten Weggabel an einem Bildstock unter Birken gehen wir zweimal rechts auf dem ebenen, gekiesten Weg weiter. An einer Gabelung vor einem Graben mit Leitplanken wandern wir links auf den Zweiufer-Panoramaweg, den wir aber nach 120 Metern geradeaus schon wieder verlassen. Wir halten uns immer geradeaus an einem Graben entlang, abschnittsweise mit einer Allee aus Walnussbäumen. Weiter hinten im Tal tangieren wir das Ende einer Asphaltstraße und gehen geradeaus in den Wald hinein. Der Weg steigt nun an, und wir wandern an einer T-Kreuzung im Wald in spitzem Winkel nach links mit der Markierung »2« auf der Forststraße aufwärts. An einer Gabelung kurz vor dem Ende des Walds gehen wir nach rechts noch höher und erreichen wieder die Rebflächen. Auf der rechten Seite des Weinbergwegs steht der brüchige Wellenkalk an, der hier die Grundlage des Weinbergbodens bildet. In einer Rechtskurve, über der etwas erhöht eine Bank steht, gehen wir links auf dem Erdweg zwischen den Reben steil bergab. Die ebene Fläche weiter unten wird der Punkt »terroir f« am Fischersberg. Im Jahr 2019 soll dieser magische Punkt des Frankenweins mit einem bildhauerischen Werk ausgestattet und eröffnet werden. Ein neuer Picknicktisch ist schon vorhanden. Die Aussicht an diesem Punkt ist großartig. Thüngersheim liegt idyllisch eingebettet im Maintal. Im Norden liegen die Weinberge am Halsberg und Johannisberg.

Zum Umkehrpunkt im Rotlauftal

Unterhalb des Punkts »terroir f« verläuft die Weinbergstraße, auf der wir nach rechts weiter abwärtsgehen. An der zweiten T-Kreuzung laufen wir in spitzem Winkel mit der Markierung »2« links hinunter. Nach zwei Abzweigen, die nach links abgehen, müssen wir in spitzem Winkel mit der Markierung »2« und dem Zwei­ufer-Panoramaweg nach rechts. Der Kiesweg verläuft zuerst sogar ein Stück para­llel zum asphaltierten Weg. Der Weg mündet an unserem Umkehrpunkt im Rotlauftal in ein betoniertes Sträßchen, dem wir nach links wieder aus dem Tal heraus folgen.

Zum Retzstadter Tor

Alle folgenden Abzweige ignorieren wir und bleiben stets auf dem Weg, der abwärts führt. Erst an einem betonierten Einlaufkasten für das Regenwasser gehen wir an einem kurzen Geländer links hinunter und nach 30 Metern an dem großen Walnussbaum nach rechts entlang eines Grabens. An einer Kreuzung an den ersten Häusern laufen wir links auf der Steigstraße hinunter und bleiben an einer Straßengabel geradeaus in der Hönigsbergstraße zum Retzstadter Tor aus dem Jahr 1609 mit dem Wappen des Fürstbischofs Julius Echter.Zum Parkplatz an der Sporthalle Geradeaus durch das Retzstadter Tor und weiter durch die romantische Hintere Gasse kommen wir wieder zur Kirche. Auf der Unteren Hauptstraße nach rechts finden wir wieder zurück zum Parkplatz an der Sporthalle.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf befestigten Wegen durch Weinberge, Wälder, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Sporthalle GPS N49°53'00.3" E09°50'22.6"

Endpunkt

Parkplatz an der Sporthalle GPS N49°53'00.3" E09°50'22.6"

Route

Parkplatz an der Sporthalle Würz­burger Tor 0:10 Std. Punkt »terroir f« 1:20 Std. Rotlauftal 0:35 Std. Retzstadter Tor 0:35 Std. Parkplatz an der Sporthalle 0:10 Std.

Genuss aus der Vinothek

Die Winzergenossenschaft DIVINO Nordheim-­Thüngersheim wurde bei der Mundus Vini Sommerverkostung 2018 zur besten Winzergenossenschaft Deutschlands prämiert. Zum einen bietet das Maintal mit seinen Muschelkalkböden und seiner geschützten Lage hervorragende Voraussetzungen für den Anbau erstklassiger Weine. Zum andern ist Sachverstand und moderne Kellertechnik erforderlich, um Qualitätswein erzeugen zu können. In Thüngersheim werden die Rebsorten Silvaner, Müller-Thurgau, Riesling und Spätburgunder auf 260 Hektar Rebfläche angebaut und zu edlen Weinen ausgebaut. Die Namen der renommierten Weinlagen Scharlachberg, Johannisberg und Ravensburg versprechen den Genuss bodenständiger Weine. Es lohnt sich, der Winzergenossenschaft DIVINO in Thüngersheim einen Besuch abzustatten (Winzergenossenschaft DIVINO Nordheim-Thüngersheim, Untere Hauptstraße 1, 97291 Thüngersheim, Tel. 09364/50 09 99, www.divino-wein.de).

Lust auf mehr?
Wandergenuss Mainfranken
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Im Mittelpunkt der Wanderungen steht das Genusserlebnis. Schließlich belohnt uns Mainfranken nicht nur mit Wein, sondern auch mit Natur und Kultur.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.