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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Löwenstein und Miltenberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:50 Std.
Länge:
9.9 km
Aufstieg:
120 m
Abstieg:
120 m

Ein fränkischer Fachwerktraum. Allein die wunderbare Fachwerkstadt Miltenberg ist eine Reise in das fränkische Weinland wert. Die Wanderung zeigt auch Schlossansichten und Panoramen über die Mainschleife bei Miltenberg.

Beschreibung

Zum Bahnübergang

Vom Parkplatz an der Laurentiuskapelle starten wir nicht sofort, denn die Kapelle mit dem historischen Friedhof ist beachtenswert. Das Kirchlein wurde 1456 erbaut. Bedeutend ist die Statue Maria mit dem Kind aus dem 15. Jahrhundert und die Steinfigur des heiligen Laurentius, die in ihrer ursprünglichen Form um 1456 geschaffen wurde. Auf dem Friedhof sind Grabmäler aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Westlich der Laurentiuskapelle gehen wir auf der historischen Sandsteinbrücke über das Flüsschen Mud und an der folgenden Kreuzung nach rechts zur Mainzer Straße, die wir überqueren. Neben der Mud führt eine Treppe hinunter und wir wandern auf dem Gehweg zwischen Kleingärten nach Nordwesten. Am Ende des Fußgängerwegs biegen wir rechts zum Bahnübergang ab.

Zum Schloss Löwenstein

Gleich nach den Schienen gehen wir links auf dem Altstadtweg weiter und kommen an dem Biergarten Parkhof vorbei. Hier gibt es auch einen Blindengarten zum Ertasten der Pflanzen und hinter dem Parkhof erstrecken sich die großen Felder einer Forstbaumschule. An der Kreuzung beim Parkhof halten wir uns geradeaus. Eine Informationstafel weist auf das große Römerkastell an dieser Stelle hin. Der weitere Weg führt an der Kläranlage vorbei und unter der neuen Mainbrücke hindurch. Nach dieser beginnt der Schloss­park von Schloss Löwenstein. Rechts sind gleich die Orangerie und der Theaterpavillon zu sehen, in dem außergewöhnliche Vorstellungen stattfinden. Bald danach taucht zwischen den Bäumen das orangefarbene Schloss Löwenstein auf. 1721 erwarb Fürst Dominik Marquard zu Löwenstein die Herrschaft Kleinheubach und ließ das Schloss 1732 von dem Baumeister Johann Dientzenhofer erbauen. Die Schlossanlage gilt aufgrund ihrer Großzügigkeit als ein bedeutendes Schloss des Spätbarocks in Süddeutschland. Heutiger Eigentümer des Komplexes ist die Fürst zu Löwenstein Stiftung.

Zum Bahnübergang

Vor dem Schloss, das nicht besichtigt werden kann, gehen wir rechts und am Main entlang mit der Markierung des Limeswanderwegs durch den Schlosspark in Richtung Miltenberg. Der Schloss­park war zunächst im französischen Stil gestaltet. Anfang des 19. Jahrhunderts wandelte er sich jedoch zu einem Landschaftspark nach englischer Art. An einer Kreuzung auf Höhe der Staustufe Heubach bleiben wir geradeaus, und an der Weggabelung gehen wir rechts von der riesigen Rotbuche durch die Felder des Forstschulgartens. Wir kommen hinter dem Biergarten Parkhof vorbei und erreichen nach einer Rechtskurve wieder den Bahnübergang.

Zum Engelplatz

Nach dem Bahnübergang benutzen wir wieder links den Fußweg zwischen den Kleingärten und steigen vor dem Flüsschen Mud rechts die Treppe zur Mainzer Straße hinauf und folgen dieser nach links zum Mainzer Tor. Dies ist der westliche Torturm Miltenbergs, der erstmals im 14. Jahrhundert Erwähnung fand. Die Stadt Miltenberg hatte damals eine Gesamtausdehnung von über 2,5 Kilometern zwischen dem Ost- und dem Westturm. Gegenüber dem Mainzer Tor überqueren wir den Parkplatz des Supermarkts und gehen direkt am Main weiter. Am Jagdhotel Rose wandern wir rechts auf der Hauptstraße in das historische Schwarzviertel hinein. Dann stehen wir am Marktplatz, dem sogenannten »Schnatterloch«. Inmitten von schmucken Fachwerkhäusern steht der Marktbrunnen aus dem 16. Jahrhundert, eines der schönsten Renaissancedenkmäler der Stadt. Besonders sehenswert ist die spätgotische Alte Amtskellerei mit dem Museum. Weiter oben steht der Schnatterlochturm. Ein Schild klärt über das Wort »Schnatterloch« auf: Es stammt vom mittelalterlichen Wort »snade«, was Schneise bedeutet. Hier gab es einen Entwässerungsgraben zum Main, der im oberen Bereich noch zu sehen ist. Die im 19. Jahrhundert errichtete Stadtpfarrkirche Sankt Jakobus trägt klassizistische Züge. Dennoch geht ihre Baugeschichte auf das 14. Jahrhundert zurück. Vom Schnatterloch wenden wir uns durch die Schulstraße in Richtung Main und kommen an den Brunnen der Staffelbrunser. Die Miltenberger sind dem Spottnamen nach die »Staffelbrun­ser«. So haben sie sich mit diesem Brunnen selbst »auf den Arm genommen«. Wahrscheinlich kommt der verballhornte Spitzname von »Staffelbrünnler«, weil die Miltenberger im Mittelalter ihr Wasser an Staffelbrunnen holen mussten. Staffeln (Treppen) führten unter das Straßenniveau zu den Brunnen hinunter. Dann gehen wir an die Mainbrücke mit dem Brückenturm, die beide erst um 1900 gebaut wurden. Aber bereits im Mittelalter war Miltenberg ein wichtiger Warenumschlagsplatz und Mainübergang, der damals mit Fähren abgewickelt wurde. An der Mainbrücke biegen wir durch die Ziegelgasse in Richtung Altstadt ein. Am Engelplatz, steht das Rathaus mit der Touristinformation. Gegenüber steht die Kirche des Franziskanerklosters aus dem 17. Jahrhundert. Ein Blick durch die Hauptstraße nach Osten zeigt entfernt den Würzburger Turm, der im Jahr 1379 erstmals erwähnt wurde.

Zur Mildenburg

Vom Engelplatz wenden wir uns aber jetzt auf der Hauptstraße nach Westen und kommen am Gasthaus Zum Riesen vorbei, das 1590 erbaut wurde. Auf der linken Seite folgt das alte Rathaus aus rotem Sandstein, mit schöner Gewölbehalle. 1379 wurde es das erste Mal als Standort der Stadtwaage erwähnt. Es wurde auch als Kaufhaus genutzt. Dann sind wir wieder am Schnatterloch und steigen jetzt links nach dem Hotel Schmuckkästchen rechts durch den Renaissancetorbogen auf der Treppe zur Mildenburg hinauf. Die Burg wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts vom Mainzer Erzbischof auf dem Schlossberg errichtet. Sie beherbergt nun ein Museum für Ikonen und moderne Kunst. Der Aussichtsplatz vor der Burg oder die Plattform auf dem Turm zeigen ein außergewöhnliches Panorama über Miltenberg und den Main.Zur Laurentiuskapelle Hinter der Burg gehen wir durch den Torbogen. Bei einem weiteren Torbogen und noch vor dem Graben steigen wir rechts hinauf. Wir befinden uns nun auf dem Fränkischen Marienwanderweg. An einer Kreuzung müssen wir dann rechts aufwärts und haben bald wieder gute Sicht über den Main. An einer Kreuzung mit Picknickplatz wandern wir auf dem ebenen Weg in Richtung Süden mit der Markierung »M1«. Vor einem Holzlagerplatz gehen wir rechts den kleinen Weg in Richtung Breitendiel mit der Markierung »W« hinunter. An einer Gabelung schlendern wir rechts hinunter an einem Garten mit grüner Hütte und am jüdischen Friedhof vorbei. Unten gehen wir an den ersten Häusern rechts in der Monbrunner Straße hinab und kommen an die Laurentiuskapelle zurück.

Touren-Charakter

Leichte, oft sonnige Tour, meist Naturwege und Straßen durch Wald, Wiesen und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Laurentiuskapelle GPS N49°42'12.8" E09°14'07.8"

Endpunkt

Parkplatz Laurentiuskapelle GPS N49°42'12.8" E09°14'07.8"

Route

Parkplatz Laurentiuskapelle Bahnübergang 0:15 Std. Schloss Löwenstein 0:35 Std. Bahnübergang 0:35 Std. Engelplatz 0:25 Std. Mildenburg 0:15 Std. Parkplatz Laurentiuskapelle 0:45 Std.

Genusswandeln in altfränkischem FachwerkDie frühere Bedeutung und der Reichtum Miltenbergs ist an den prächtigen Fachwerkbauten zu erkennen, wie zum Beispiel am Schnatterloch oder am Gasthaus zum Riesen. Die Reihe der schönen Fachwerkhäuser im Schwarzviertel ist schier ohne Ende. In Deutschland werden im Fachwerkbau drei Stilgruppen unterschieden. Das alemannische Fachwerk ist vor allem im süddeutschen Raum und im Elsass zu finden. Das niedersächsische Fachwerk kommt im norddeutschen Raum vor. Als fränkisches Fachwerk werden die Stilrichtungen bezeichnet, die in Franken, Thüringen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gebaut wurden. Ab 1500 wurden die Technik der Verzapfung und ein elastischeres Holzskelett eingesetzt. Zugleich entstanden durch die Mode der Renaissance vielförmige Dekorationselemente. Das Formenrepertoire des fränkischen Fachwerks erreichte Ende des 16. Jahrhunderts seinen Höhepunkt.

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Im Mittelpunkt der Wanderungen steht das Genusserlebnis. Schließlich belohnt uns Mainfranken nicht nur mit Wein, sondern auch mit Natur und Kultur.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.