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Wandern Bayern: Kranzhornalm

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:00 Std.
Länge:
7 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Schönes Familienziel unter sagenumwobenem Gipfel. Mit Spielplatz, Almtieren und sogar einem kleinen Fußballplatz ist die Kranzhornalm bei Kindern sehr beliebt und begeistert die Eltern mit der großartigen Aussicht vom namensgebenden Gipfel. 

Beschreibung

Barfuß zur Alm

Nichts gilt es bei Kindertouren mehr zu vermeiden als langweilige Forststraßen. Doch leider kommt man auch beim Kranzhorn (wie bei sehr vielen Almzustiegen) am Anfang der Wanderung nicht ganz um sie herum. Man geht vom Parkplatz aus ein Stück zurück und zweigt rechts in eine Forststraße ab (Wegweiser »Kranzhorn über Bubenau«). Man folgt dieser, wobei man sich bei Gabelungen zweimal jeweils rechts hält. Dann kann man den Fahrweg ebenfalls beschildert verlassen, nach kurzer Zeit stößt man wieder auf die Forststraße.

Kurz vor dem Waldrand hält man sich bei einer Gabelung rechts und steigt nun geradeaus einen alten Karrenweg bergan, der zur wunderschönen, uralten Bubenau-Alm hinaufführt. Ab jetzt liegen alle Fahrwege weit hinter uns. Es geht rechts an der Alm vorbei und auf schönem Bergsteig in den Wald hinein. Den dahinter beginnenden Schlussanstieg auf weichen Almwiesenpfaden zu bewältigen macht vor allem barfuß großen Spaß. Unsere Kids zogen jedenfalls alle ihre Schuhe aus.

Sagenumwobener Grenzgipfel

Bevor man auf der Alm einkehrt, bietet es sich natürlich an, den nur eine halbe Stunde entfernten Gipfel zu besteigen. Auf kleinere Kinder muss man dort oben aber ganz besondersaufpassen. Mit einer steilen Felswand bricht das Kranzhorn tief zum Inntal ab. Deswegen bietet der markante Gipfel eine sensationelle Aussicht, die vom Wilden Kaiser bis zu den Gletschern des Alpenhauptkammes reicht. Es verwundert daher nicht, dass sich um diesen Berg verschiedene, geheimnisvolle Legenden gebildet haben, die man beim Einkehren auf der Alm vorlesen kann:

Früher kamen venezianische Händler ins bayerische Voralpenland, die mit Gold und Silber handelten und sehr gewiefte Kaufleute waren. Man nannte sie Venediger. Vor langer Zeit wurde bei Nußdorf ein Venediger gesehen, der sich auf den Weg aufs Kranzhorn machte. Weit oben am Berg kam er an eine Quelle. Unter diese setzte er einen Topf, aber nicht so, dass das Quellwasser direkt in das Gefäß hineinfließen konnte, sondern er stellte es ein wenig abseits. Dann suchte er Tannen- und Fichtendaxen und legte die Zweige so, dass das Wasser über sie hinweg in den Topf rann. Darauf verließ der seltsame Mann den Berg und die Gegend.

Nach einem Jahr kam der Venediger wieder. Er stieg hinauf zu seinem Topf. Der war inzwischen mit glänzendem Gold gefüllt. Schnell steckte er seinen Schatz in seine Ledertasche. Dann stellte er den Topf wieder unter die Quelle. Viele Jahre kam der Venediger aufs Kranzhorn, um sein Gold zu holen. Und niemand bekam zunächst heraus, wo die Goldquelle lag.

Dann trieb aber eine alte Bäuerin ihre Kuh aufs Kranzhorn. Weil es ein heißer Tag war, stapfte sie zu einer Quelle, erfrischte sich und setzte sich in den Schatten eines Felsvorsprungs. Auf einmal konnte sie ihre Kuh nicht mehr sehen.

Also musste die Alte sich auf die Suche machen. Dabei kam sie an einer Felsspalte vorüber, in die sie hineinschaute. Sie meinte, dort im Finstern etwas blinken zu sehen. Deshalb ging sie näher hin und sah einen Topf, in den langsam, aber stetig vom Fels herab Gold tropfte. Gierig langte sie danach und wollte alles in ihren Korb stecken. Doch in dem Augenblick, da sie den geheimnisvollen Goldtopf berührte, begann ringsum ein mächtiges Getöse, und es schien, als zitterte der ganze Berg. Voller Schreck rannte sie davon und war froh, als sie ihre Kuh friedlich grasend wiederfand.

Und auch zu der unterhalb des Gipfels befindlichen Kapelle gibt es eine Sage:

Einmal kam eine Sennerin zu dieser Kapelle und wollte in sie eintreten, um zu beten, wie sie es hier immer machte. Doch auf der Türschwelle hockte eine gräuliche Kröte. Angeekelt stieß die Almerin mit dem Fuß das Tier vom Eingang weg. Aber gleich hüpfte das Heppei, wie man hierzulande Kröten auch nennt, wieder an seinen Platz und glotzte das Mädchen an. Wieder wollte dieses die Kröte mit einem Tritt verjagen. Da plusterte sich das hässliche Tier auf und bekam rundum Federn wie eine Henne. Erschreckt stieg die Sennerin über dieses seltsame Wesen hinweg. Rasch öffnete sie die Kapellentüre. Doch die gefiederte Kröte huschte vor ihr ins Kirchlein. Vor dem Altar setzte sie sich auf ihre Hinterbeine und legte die Vorderpfoten kreuzweise wie bittend oder dankend übereinander. Bis sich die Sennerin von ihrer Verwunderung erholt hatte, war das Tier spurlos verschwunden. Sicher hatte auf diese Weise eine arme, verfluchte Seele ihre Erlösung gefunden.

Rückweg mit Boulder-Möglichkeit

Wer eine Rundtour machen möchte, folgt von der Alm einem breiten Fahrweg nach Norden, dieser führt zunächst zur unbewirteten Fischbachalm hinab. Auf dem Weg dorthin liegt ein großer Felsblock, der tolle Klettermöglichkeiten für die Kinder bietet. Und zum krönenden Abschluss führt die Almstraße direkt an der urigen Hintermairalm und somit einer besonders günstigen Einkehrmöglichkeit vorbei.

Touren-Charakter

Rundwanderung auf guten Wegen und schönen Bergsteigen ohne nennenswerte Schwierigkeiten

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz nördlich der Trockenbacher Alm

Endpunkt

Wanderparkplatz nördlich der Trockenbacher Alm
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