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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Kloster Triefensteiner Bezirk

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
8.8 km
Aufstieg:
130 m
Abstieg:
130 m

Historie und Naturdenkmäler. Am wichtigen Mainübergang bei Lengfurt hat nicht ohne Grund das Kloster Triefenstein seit 900 Jahren seinen Sitz. Aber auch das Naturdenkmal Klingelsbachschlucht liegt am Weg der Wanderung. Der Klostersee bei Trennfeld sorgt am Ende für eine Erfrischung.

Beschreibung

Zur Kirche in Trennfeld

Am Parkplatz an der Triefenstein-Halle zeigt der Blick über den Main die gesamte Breite der Muschelkalkerhebung Kallmuth und das Homburger Schloss (Wanderung 10). Wir starten auf der Straße In den Wiesen nach Süden. Die Straße endet an der Bahnhofstraße, der wir nach links folgen. Ab einer Kreuzung heißt die Straße dann Hauptstraße. Das wunderbar restaurierte Haus in der Hauptstraße Nummer 68 wurde in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs 1633 erbaut. Gegenüber gehen wir in die Herrengasse zur Kirche in Trennfeld. Die Kirche Sankt Georg ließ der Würzburger Fürstbischof Julius Echter im Jahre 1590 erbauen. Im Chor der Pfarrkirche befinden sich die Grabstätten mehrerer auf Burg Homburg ansässiger Adelsgeschlechter.

Zur Straße MSP36

Von der Kirche gehen wir über den Friedhof weiter, der bereits 1416 schriftlich erwähnt wurde. Das Bein­haus stammt aus dem 17. Jahrhundert. Nach dem Friedhof wandern wir auf der Ulrich-­Herold-Straße nach rechts und an der zweiten Kreuzung auf dem Klosterweg nach links. Fast am Ende der Straße bleiben wir in der Rechtskurve geradeaus und steigen die Treppe hinauf. Oben gehen wir am Zaun eines Firmengeländes entlang und schwenken nach dem Betriebsparkplatz nach rechts auf das betonierte Sträßchen ein. Unter einer Hochspannungsleitung durch geht es an einem alten Bahndamm entlang. Bald sehen wir in der Ferne die Doppeltürme der Kirche des Klosters Triefenstein. Am Ende des Wegs gehen wir am alten Bahnhof links auf der neuen Straße weiter und bleiben geradeaus auf dem Fahrweg, der über die Felder führt. An einer vierfachen Weggabelung vor einem Wäldchen wandern wir geradeaus zwischen Feld und Wald aufwärts. Weiter oben ignorieren wir einen betonierten Abzweig und gehen geradeaus auf zwei Strommasten zu. Am Ende des begrünten Wegs laufen wir links. Wir erreichen eine T-Kreuzung 200 Meter vor dem Umspannwerk, an der wir nach rechts gehen, und sehen in der Ferne die Autobahn A 3. An einer T-Kreuzung der Feldwege wandern wir links auf einen Hochspannungsmast und auf die scheinbar romanische Kirche Sankt Ulrich von Rettersheim zu. Der an eine mittelalterliche Wehrkirche erinnernde Bau wurde jedoch 1926 erstellt und gilt als expressionistische Architektur. Am Starkstrommast müssen wir nach rechts und erreichen die Straße MSP36.

Zur Klingelsbachschlucht

Neben der Straße gehen wir 60 Meter nach rechts und dann links auf den Feldweg. Unten laufen wir vor dem Graben, nun mit der Markierung des Fränkischen Marienwanderwegs und dem »blauen M« des Mainwanderwegs nach rechts. Fast am oberen Ende der Mauer des Klosters Triefenstein queren wir die Straße MSP31 in den Wald hinein. Das Kloster Triefenstein ist nicht zugänglich. Es hatte Bestand von 1102 bis 1803. Die frühklassizistische Klosterkirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut. Heute gehört die Anlage der evangelischen Christusträger-Bruderschaft. Schließlich beginnt auf der rechten Seite des Wegs im Wald ein Geländer, vor dem es rechts auf einer Treppe in den Klingelsbachgraben hinuntergeht. An der schönsten Stelle der Klingelsbachschlucht rieselt Wasser über einen bemoosten Felsen in die Tiefe. Der Felsen ist mit Sedimenten überzogen, die das kalkhaltige Wasser gebildet hat, denn ein Teil des Wassers kommt vom Bocksberg, einer Muschelkalkerhebung, die das Wasser mit Kalk angereichert hat.

Zum Triefenden Stein

Unten gehen wir an zwei Brücken vor dem Graben nach rechts. Die Markierung ist wieder das »blaue M«. Am Ende des Wegs steigen wir über ein Bächlein – es ist das Wasser vom Triefenden Stein – den Forstweg rechts hinauf bis zum Naturdenkmal Triefender Stein, der ein ähnliches Bild abgibt wie der Felsen in der Klingelsbachschlucht. Das Kloster Triefenstein hat seinen Namen vom Triefenden Stein.

Zum Denkmal Via Publica

Wieder zurück vom Triefenden Stein wandern wir unten auf dem asphaltierten Ufer­weg nach rechts, überqueren an der Mainbrücke die Straße MSP36 auf den weiterführenden Uferweg. Schließlich erreichen wir den Klostersee, der ein ehemaliger Baggersee ist. Gleich nach dem Beginn des Sees steht an einer Bank das Denkmal Via Publica. Die bereits im Jahr 839 genannte Fernhandelsstraße Via Publica überquerte hier am Fuße des Klosters Triefenstein den Main. Aus ihr wurde später die Fernhandelsstraße von Brüssel nach Prag.Zum Parkplatz an der Triefenstein-Halle Am Ende des Sees müssen wir ein kurzes Stück nach links und dann rechts weiter, um zum Parkplatz an der Triefenstein-Halle zu kommen. Wir können aber auch noch zum See hi­nun­tersteigen und an dem angelegten Strand ein erfrischendes Bad nehmen.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder, Wiesen, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz an der Triefenstein-Halle GPS N49°47'55.1" E09°37'04.3"

Endpunkt

Parkplatz an der Triefenstein-Halle GPS N49°47'55.1" E09°37'04.3"

Route

Parkplatz an der Triefenstein-Halle Kirche Trennfeld 0:10 Std. Straße MSP36 1:00 Std. Klingelsbachschlucht 0:25 Std. Triefender Stein 0:15 Std. Denkmal Via Publica 0:30 Std. Parkplatz an der Triefenstein-Halle 0:20 Std.

Lust an der Geologie

Wie entsteht der Kalktuff in der Klingelsbachschlucht? Kalktuff ist ein sekundäres Gestein, weil primäre Kalksedimente nach chemischer Kohlensäurelösung in einer Ausfällung erneut sedimentiert werden. Kalktuffe haben keine deutliche Schichtung, zeigen teilweise blumenkohlartige Oberflächen und weisen Hohlräume auf. Das Gestein enthält teilweise versteinerte Pflanzen und Kleintiere, wie Schnecken. Wenn Kalkwasser über Moosteppiche oder Algenteppiche fließt, entziehen die Pflanzen dem Wasser Kohlenstoffdioxid für ihre Photosynthese. Dadurch steigt der pH-Wert des Wassers, die Löslichkeit von Kalk sinkt und der Kalk fällt aus. Der Kalk legt sich als feinkristalline Kruste um alles Kleinmaterial wie Sand oder Moose. So können auch hängende Gebilde entstehen.Im Gegensatz zu Kalktuff ist Kalksinter in der Struktur geschichtet. Kohlensäurehaltiges Wasser nimmt im spröden Kalkgestein eines mehr oder weniger entwickelten Karstsystems die Karbonate bis zur Sättigung der Lösung auf. Gerät der gelöste Kalk an einer Karstquelle unter andere Umgebungsbedingungen, kann er durch chemische Ausfällung erneut nun in Schichten abgelagert werden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.