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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Karlstadt und die Karlburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.6 km
Aufstieg:
140 m
Abstieg:
140 m

Stadtluft und Waldesduft. Eine Stadtwanderung durch das hübsche Karlstadt ist wegen der historischen Gebäude, Cafés und Wirtshäuser ein angenehmer Spaziergang. Im Wald um den Schlossberg gibt es gute Luft für die Lungen und auf der Karlburg eine hervorragende Aussicht über den Main und Karlstadt.

Beschreibung

Zur Kirche Sankt Andreas

Vom Parkplatz in der Eußenheimer Straße beim Bahnhof beginnen wir die Wanderung auf der Ring­straße nach Westen. An der ersten Kreuzung biegen wir nach links ein und sind in der Hauptstraße. Vorbei an der Tourist­information und am schönen Gasthaus Zum Femelbauer kommen wir in die Altstadt. In der Schulstraße gehen wir links zum Kirchplatz, an dem die interessante Kirche Sankt Andreas steht. Die ältesten Gebäudeteile wie auch der Turm und das Hauptportal sind romanisch-frühgotisch (um 1200). Das Kircheninnere birgt eine Reihe bedeutender Kunstschätze, wobei die Skulptur des heiligen Nikolaus von Tilmann Riemenschneider aus dem Jahr 1512 hervorsticht. Das älteste Kunstwerk in der Kirche ist die romanische Totenleuchte, die einst auf dem Friedhof stand.

Zur Mainbrücke

Nach der Kirche gehen wir rechts in der Rathausgasse zum Marktplatz. In dem Rathaus aus dem 15. Jahrhundert war zugleich ein Kaufhaus mit einer dreischiffigen Markthalle integriert. Die Fassade mit einem Treppengiebel, einer doppelläufigen Freitreppe und einem Verkündpodest dominieren den Marktplatz. Ganz oben am Glockentürmchen steht in einer Nische das »Schwedenmännle«, klingendes Wahrzeichen der Stadt. Ein Abstecher in die Maingasse zeigt das hübsche Fachwerkensemble um das Maintor. Die Außenseite des Torbogens ist mit ihren Hochwassermarken eine steinerne Chronik der großen Überschwemmungen. Vor dem Maintor steht die Lademauer, an der früher die Waren be- und entladen wurden, denn Karlstadt war ein wichtiger Handelsplatz. Aber wir gehen zum Marktplatz zurück und weiter in der Hauptstraße nach Süden, tangieren den ehemaligen Stadtbrunnen mit dem Namen Straßbrunn und die Hohe Kemenate, die heute die Stadtbücherei beherbergt. Die Hohe Kemenate ist eines der wichtigsten Baudenkmäler Karlstadts. Das profane Gebäude stammt in seinem Kern aus der Gründungszeit der Stadt, wurde also um 1200 errichtet. Der Begriff »Hohe Kemenate« bedeutet »mit Kamin versehene Kammer« und war ursprünglich die Bezeichnung für beheizbare Wohngemächer im Palas einer Burg. Auf dem weiteren Weg in der Hauptstraße steht links die Spitalkirche aus dem 15. Jahrhundert. Umbauten späterer Zeiten brachten verschiedene Baustile ein, bis hin zum Eingangsportal im Renaissancestil. Im Inneren sind die freigelegten Fresken des späten 15. Jahrhunderts bemerkenswert. Am Ende der Altstadt steht der Obere Torturm aus dem 14. Jahrhundert. Vor dem Torturm steht der vorgelagerte Torbau aus dem 16. Jahrhundert. Zwischen dem Turm und dem Torhaus erstreckte sich in früherer Zeit der Stadtgraben, den eine hölzerne Brücke überspannte. Wir gehen wieder zurück in die Altstadt und biegen nach dem Torturm links in der Unteren Spitalgasse zum Mühlturm ein, an dem wir durch die Stadtmauer zu den Parkplätzen am Main hinausgehen und links auf einer Treppe zur Mainbrücke hinaufsteigen. Über dem Main liegt wunderbar romantisch die Ruine der Karlburg.

Zur Karlburg

Westlich des Mains liegt der Ortsteil Mühlbach. Links des Kinos Burglichtspiele führt eine Treppe mit der Markierung des Fränkischen Marienwegs stetig nach oben. An einer T-Kreuzung steigen wir rechts weiter hinauf und kommen schließlich an das Gartentor des Schlossparks. Die Karlburg liegt auf einem Felssporn gegenüber von Karlstadt und bietet eine hervorragende Aussicht über die Stadt. Links können wir den Main sogar bis zum Edelweiß am Kalbenstein bei Gambach (Wanderung 18) hinaufschauen. Die Karlburg geht auf die Merowingerzeit (7. Jahrhundert) zurück. Die heute als Ruine er­haltene Burg entstand unter den Würzburger Fürstbischöfen im 11. und 12. Jahrhundert. 1525 wurde sie im Bauernkrieg zerstört und verfiel zur Ruine.

Zur Waldkreuzung

Durch das Gartentor zurück bleiben wir geradeaus in Richtung Panoramaweg und gehen oben nach links am Feldrand entlang. An einer Kreuzung an einem landwirtschaftlichen Gebäude müssen wir nach rechts und entdecken im Gebüsch den Französischen Ahorn, der östlich des Rheins nur hier am klimatisch begünstigten Main vorkommt. An sämtlichen folgenden Kreuzungen und Abzweigen bleiben wir immer oben an der Geländekante. Unsere Spur wird später zu einem kleinen Weg und stößt schließlich auf eine Forststraße, der wir nach rechts mit der Markierung »K2« aufwärtsfolgen. An der höchsten Stelle unserer Rundwanderung um den Hagwald und Schlossberg erreichen wir eine Waldkreuzung, an der eine Schranke den linken Weg versperrt.

Zur Mainbrücke

Wir wandern weiterhin geradeaus durch den Buchenwald. Nach einer Linkskurve müssen wir an der Kreuzung links, treten aus dem Wald heraus und gehen vorbei an einer riesigen Eiche über die Felder zum Gartentor am Schlosspark der Ruine Karlburg. Wer möchte, genießt noch einmal die Aussicht oder ein mitgebrachtes Picknick. Dann geht es auf gleichem Weg hinunter und über die 2 Mainbrücke zurück zur Altstadt.Zum Parkplatz in der Eußenheimer Straße Nach der Brücke steigen wir am Mühlturm die Treppe hinunter und gehen nun außerhalb der Stadtmauer am Main, vorbei am Maintor, bis zum Roten Turm. Dieser Turm an der Nordwestecke der Stadtbefestigung hat seinen Namen von dem roten Verputz, den er früher getragen hat. Am Roten Turm gehen wir rechts durch die Stadtmauer und in der engen Kärrnergasse zum Restaurant Petras Batzenärrle an der Hauptstraße. Nach links kommen wir zur Ringstraße hinaus, auf der wir nach rechts wieder zum Parkplatz in der Eußenheimer Straße zurückfinden.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend schattige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Eußenheimer Straße GPS N49°57'51.3" E09°46'01.2"

Endpunkt

Parkplatz Eußenheimer Straße GPS N49°57'51.3" E09°46'01.2"

Route

Parkplatz Eußenheimer Straße Kirche Sankt Andreas 0:10 Std. Mainbrücke 0:20 Std. Karlburg 0:15 Std. Waldkreuzung 0:45 Std. Mainbrücke 0:45 Std. Parkplatz Eußenheimer Straße 0:15 Std.

Städtischer GenussIn Karlstadt wird jährlich im Dezember ein »Stadtwein« aus den umgebenden Weinlagen prämiert. Eine Jury aus Weinexperten, Winzern, einigen Bürgern und dem Stadtrat wählt im Rahmen einer Blindverkostung einen Rotwein und einen Weißwein aus, der typisch fränkisch sein soll. Diese Weine dienen ein Jahr lang bei offiziellen Empfängen und Konzerten als Karlstädter Weinrepräsentanten. Im Jahr 2018 waren dies ein roter Domina vom Gambacher Kalbenstein und ein Silvaner vom Stettener Stein. Jeder kann diese Stadtweine verkosten und in der Touristinformation oder natürlich bei den preisgekrönten Winzern kaufen. Wer Glück hat, findet den Stadtwein auf der »Kulinarischen Meile« am zweiten Wochenende im Juli, wenn die ganze Stadt zu einem offenen Restaurant wird.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.