Wandern Bayern: Im Naturschutzgebiet ­Altmühlsee

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Der Wegverlauf

Der Altmühlsee zwischen Muhr am See und Gunzenhausen ist vier Kilometer lang und fast zwei Kilometer breit, aber nur bis zu drei Meter tief. Daher erreicht das Wasser sehr bald im Jahr eine gute Badetemperatur. Der künstlich angelegte Altmühlsee in den Auen des ehemaligen Flussbettes der Altmühl wird vom Nesselbachzuleiter und vom Altmühlzuleiter gespeist. Vor allen Dingen werden die Hochwasserspitzen der Altmühl im See aufgefangen. Zu diesem Zweck ist der gesamte See mit einem Damm umgeben. Über den teils unterirdischen Altmühl­überleiter und den Kleinen Brombachsee fließt das Wasser über den Großen Brombachsee zum Main-Donau-Kanal. Somit ist der Altmühlsee Teil eines Wasserregulierungssystems, das Wasser aus dem wasserreichen Flusssystem des Donaueinzugsgebiets unter der Europäischen Hauptwasserscheide hindurch in das wasserärmere Regnitz-Main-Gebiet überführt.

Vom Parkplatz am Nesselbachzuleiter westlich von Muhr am See eröffnen wir die Wanderung um den Altmühlsee in südliche Richtung zur schon sichtbaren Straßenbrücke. Wir gehen aber nicht über die Brücke, sondern queren nur die Straße und bleiben geradeaus auf dem Weg zwischen Altmühl und See in Richtung Vogelinsel. Auf der  Brücke zur Vogelinsel betreten wir dieses einzigartige Naturschutzgebiet. Der ein Kilometer lange Rundweg über weitere drei Brücken, egal in welche Richtung, tangiert auf jeden Fall den Aussichtsturm. Das Naturschutzgebiet Vogelinsel im Altmühlsee ist mit seiner Vielfalt an Lebensräumen und im Verbund mit den angrenzenden Feuchtwiesen eines der bedeutendsten Vogelrückzugsgebiete in Süddeutschland. Die enge Verkettung unterschiedlichster Strukturen wie offene Wasserflächen, Flachwasserbereiche, Tümpel, Schilfzonen, Feuchtwiesen, Gebüsch- und Baumgruppen ermöglicht eine Biotopvielfalt, die Lebensgrundlage für Insekten, Amphibien und Vögel ist. Fast die Hälfte des Altmühlsees ist für das 200 Hektar große Naturschutzgebiet ausgewiesen. Freizeit- und Naturschutzzone sind streng getrennt. In dem facettenreichen, lagunenartigen Lebensraum finden über 300 Vogelarten ihren Platz. Darunter befinden sich auch viele seltene Wasser- und Watvögel. Sogar der Seeadler ist hier ansässig. Je nach Jahreszeit können Wasser-, Watvögel und Singvögel auf dem Durchzug, bei der Balz oder mit ihrem Nachwuchs beobachtet werden. Es sind auch unterschiedliche Pflanzen und Insekten wie Schmetterlinge, Käfer oder Libellen zu entdecken.

Zwischen April und Oktober stehen auch naturkundliche Führungen auf dem Programm der Informationsstelle des Landesbundes für Vogelschutz. In der LBV-Umweltstation Altmühlsee in Muhr am See gibt es die ergiebige Erlebnisausstellung »Lebensraum Altmühlsee – Faszination Vogelzug«. Die Ausstellung informiert mit interaktiven Modellen über die Entstehung des Altmühlsees, das Wasserüberleitungsprojekt und das Thema Vogelzug (www.altmuehlsee.lbv.de).

Der weitere Weg am See entlang zeigt nun die andere Seite des Altmühlsees. Am  Strandhaus Muhr stehen das Badevergnügen, die Einkehr im Biergarten, Segeln und Surfen auf dem Programm. 400 Meter nach dem Strandhaus Muhr ist die Anlegestelle für das Ausflugsschiff MS Altmühlsee, das zwischen Mitte April und Ende Oktober verkehrt (www.altmuehlsee.de). Von dieser Anlegestelle können wir auch in 20 Minuten über den See nach Wald fahren und so die Wanderung auf neun Kilometer verkürzen. Der weitere, leicht zu findende Weg um den See besucht einige Badeplätze, Einkehrmöglichkeiten, Stationen mit Bootsverleih und Spielplätze. Als Beispiel ist das Surfzentrum Altmühlsee oder am östlichen Ende das Seezentrum  Schlungenhof zu nennen. Am Südufer, nahe Gunzenhausen, ist die  Hirteninsel über einen Damm erreichbar. Liegewiese und Badeplätze sind für eine Pause gut. Ferner tangieren wir die Anlegestelle Wald mit Einkehrmöglichkeit. Auf der Straßenbrücke kommen wir dann über den  Altmühlzuleiter und sind bald am Parkplatz am  Nesselbachzuleiter zurück.

Wiesenbrütergebiet Wismet

Das Wismet ist eines der bedeutendsten Wiesenbrütergebiete Süddeutschlands. Die 1100 Hektar große Wiesenlandschaft zwischen Mörsach und Ornbau dient dem Brachvogel, Rotschenkel und Kiebitz als Brutgebiet. Zur Optimierung der Feucht-lebensräume wurden Senken und Mulden angelegt. Zu bestimmten Jahreszeiten ist ein Betretungsverbot festgelegt. Nördlich von Mörsach steht am Altmühlüberleiter eine Beobachtungsplattform.