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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Frickenhausener Kapellenberg

Anspruch:
leicht
Dauer:
01:20 Std.
Länge:
4 km
Aufstieg:
110 m
Abstieg:
110 m

Fränkische Bildstöcke und Panoramen. Diese Wanderung vereint Teile des Frickenhausener Panoramawegs, Brünnleswegs und Bildstockwegs. Erlebt wird dabei Kultur am Weg, Aussichten über den mittelalterlichen Weinort Frickenhausen und über den Main bis zu den Türmen von Ochsenfurt.

Beschreibung

Zum Mühltor

Vom Parkplatz in der Straße Am Mee starten wir in der Ochsenfurter Straße durch das Untere Tor mit Torwärterhaus aus dem 15. Jahrhundert. Der hübsche Renaissancegiebel wurde 1518 aufgesetzt. Frickenhausen ist einer der ältesten mittelalterlichen Weinorte Mainfrankens, dessen historisches Erscheinungsbild weitgehend erhalten ist. Die spätmittelalterliche Wehrmauer mit Türmen aus dem 15. und 16. Jahrhundert umschließt den Ort der einstigen kleinbürgerlichen Fischer- und Schiffersiedlung. Auch alle vier Tore sind erhalten. Frickenhausen besteht aus eng aneinandergebauten Kleinhäusern in schmalen Gassensystemen. In der Hauptstraße zur Ecke Babenbergplatz steht links ein herrliches Patrizierhaus mit reicher Barockgliederung und Frei­treppe. Der Babenbergplatz ist von der Hauptstraße links etwas zurückgesetzt. Das Haus Nummer 4 mit dem Walmdach und Fachwerkobergeschoss ist die ehemalige Domkapitelsche Kellerei – im Kern aus dem 15. Jahrhundert. Das Haus Nummer 6 aus dem 17. Jahrhundert ist das ehemalige Bischofspalais der Würzburger Bischöfe. Das Rathaus ist in der Hauptstraße das lange Haus aus dem 16. Jahrhundert. Markant sind die Freitreppe mit Maßwerkgeländer und der Erker mit Zwiebelhaube. Davor steht die ungewöhnliche Mariensäule aus dem 18. Jahrhundert. Hier in der Ortsmitte wird auf dem Marktplatz seit 1406 das Marktrecht ausgeübt. Dem Rathaus schließt sich die Pfarrkirche Sankt Gallus an. Das Turm­untergeschoss ist noch romanisch, das Langhaus entstand im 16. Jahrhundert. Die Ölbergkapelle mit nahezu lebensgroßen Sandsteinfiguren stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die spätmittelalterlichen Wohngebäude an der Hauptstraße sind vor allem im 17. und 18. Jahrhundert neu gestaltet worden. Einige Barockbauten tragen herrschaftliche Züge. Die für Mainfranken typischen Hausmadonnen und Bildstöcke verleihen dem Ortsbild eine sakrale Komponente. Die Hauptstraße geht in die Mühlgasse über und wir schreiten durch das Mühltor aus dem 15. Jahrhundert.

Zum Punkt »terroir f«

Gleich nach dem Mühltor steigen wir links die Straße Am Biergarten hinauf und biegen dann rechts in die Kapellensteige ein. Weiter oben steht inmitten der ausgedehnten Weinberge die Kapelle Sankt Valentin aus dem 17. Jahrhundert. Die Stelen entlang der historischen Weinbergsmauer verweisen auf biblische Themen, bei denen der Wein eine wichtige Rolle spielt. Die Frickenhausener Weinberge sind seit der Zeit des fränkischen Adelsgeschlechts der Salier (10.–12. Jahrhundert) berühmt. Oberhalb der Kapelle ist der wunderbare Punkt »terroir f« mit dem Thema »Himmlische Wahrheiten«. Ein riesiger »Scherenschnitt« aus Metall zeigt die Abendmahlszene von Leonardo da Vinci. Ein traumhafter Aussichts- und Picknickplatz.

Zum Bildstock

Weiter geht es bergauf, vorbei am Grillplatz und an der Schutzhütte und oben über die Felder. An einer Kreuzung mit großem Holzkreuz müssen wir links an der Baum- und Heckenreihe entlang talwärts. Im Tal wandern wir an der Kreuzung mit altem Bildstock nach links hinunter.

Zum Oberen Tor

Unten im bewaldeten Taleinschnitt des Uppentals gehen wir an der T-Kreuzung in spitzem Winkel nach links hinab. In der Uppentalstraße 35 befindet sich die Häckerwirtschaft Bauer. An einer Kreuzung stoßen wir auf das pittoreske Obere Tor mit Fachwerkaufbau aus dem 15. Jahrhundert.Zum Parkplatz in der Straße Am Mee Zehn Meter vor dem Oberen Tor nehmen wir rechts den Gehweg entlang der oberen Mauer, die über fünf Rundtürme und einen halbrunden Schalenturm verfügt. Der eindrucksvollste Turm ist der Joachimsturm mit dem außen liegenden Treppenaufgang. Der rechteckige Mauerring ist in seinem ganzen Umfang nahezu vollständig erhalten. Am Ende geht der Gehweg nach links hinunter in die Spitalgasse über. Bemerkenswert ist auf der rechten Seite mit der Nummer 1 das Wohngebäude mit reicher Barockfassade und schöner Hausmadonna aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die Spitalgasse endet an der Hauptstraße. Wir gehen in der Hauptstraße noch einmal nach links und biegen jetzt am Rathaus rechts in die Maingasse. In der links abgehenden Fischergasse gibt es in dem Haus mit der Nummer 9 das Schlemmerlädele. Weinlebkuchen passen immer noch in den Rucksack, daher machen wir diesen Abstecher gerne. Die Maingasse leitet durch die Tordurchfahrt des Maintors oder Wassertors aus dem 15. Jahrhundert. An der Außenseite sind zahlreiche Hochwassermarken angebracht. Die Fluten vor der Mainregulierung erreichten einst beängstigende Höhen. Nach rechts am Main entlang kommen wir zum Parkplatz in der Straße Am Mee zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, meist auf befestigten Wegen durch Weinberge, Felder und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Am Mee GPS N49°40'13.4" E010°05'24.2"

Endpunkt

Parkplatz Am Mee GPS N49°40'13.4" E010°05'24.2"

Route

Parkplatz Am Mee Mühltor 0:10 Std. Punkt »terroir f« 0:15 Std. Bildstock 0:15 Std. Oberes Tor 0:25 Std. Parkplatz Am Mee 0:15 Std.

Süße Gaumenfreuden

Über das Schlemmerlädele in Frickenhausen hat schon das Bayerische Fernsehen in der Sende­reihe »Schlemmerreise« berichtet. Im Schlemmerlädele gibt es Frickenhäuser Weißwein- und Rotweinlebkuchen sowie würzigen Schoppenzwieback verschiedener Arten. Erfunden haben die Weinlebkuchen der Bäcker und seine Tochter beim Ausprobieren neuer Backkreationen, weil der Teig zu fest war und sie ihn einfach mit Weißwein verdünnt haben. Das Ergebnis war überzeugend, und so wurde auch mit Rotwein im Lebkuchen experimentiert. Diese Köstlichkeiten gibt es nicht nur zur Weihnachtszeit. Seit der Fernsehsendung erfordert die Nachfrage eine ganzjährige Produktion (Bäckerei Konditorei Mauer, Fischergasse 9, 97252 Frickenhausen am Main, Tel. 09331/28 63, www.backstube-mauer.de).

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Im Mittelpunkt der Wanderungen steht das Genusserlebnis. Schließlich belohnt uns Mainfranken nicht nur mit Wein, sondern auch mit Natur und Kultur.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.