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Wandern Bayern: Die Taubenseehütte

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
6 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Berggasthaus mit Kaiserpanorama und besonderem Bergsee. Direkt an der deutsch-österreichischen Grenze gelegen, bietet die Taubenseehütte eine großartige Aussicht auf den Wilden Kaiser und einen nahen Bergsee, an dem man einen besonderen Badenachmittag verbringen kann. 

Beschreibung

Vom Erlebnisbad zum Bergbad

Von den verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten zur Taubenseehütte ist der Weg über die Ast zu Moosenalm höchstwahrscheinlich der schönste. Denn dieser Anstieg zum »blauen Auge des Chiemgaus«, wie der Taubensee auch genannt wird, verläuft durch schönen Bergmischwald und über freie Almwiesen. Der Hüttenzustieg startet in der Nähe des Kössener Erlebnisbades. Von der Hauptstraße folgt man dem Schild »Kalkau/Taubensee« und geht zuerst eine Teerstraße bergauf, die bald flacher und zu einem Fahrweg wird. Kurz vor dem »Durchfahrt verboten«-Schild bestehen Parkmöglichkeiten am Rand des Fahrwegs. Zunächst folgt man einer breiten Forststraße im Wald leicht bergan. Bald kann man diese aber verlassen, indem man dem Wegweiser »Taubensee« in einen Fußweg folgt. Dieser führt etwas steiler im Bergmischwald bergan. Im Hochsommer bietet das Laubdach idealen Schatten. Nach einiger Zeit wird auf einer ehemaligen Almfläche ein Fahrweg gequert, in gleicher Richtung geht es wieder in den Wald hinein. Bald wird der Weg schmäler, und man gelangt auf die schöne Almfläche der Ast zu Moosenhütte. Hier wandert man entlang schöner Feuchtwiesen und steigt dann über eine Zauntreppe.

Nun wendet sich der Weg nach links und führt in Serpentinen steilere Wiesenhänge hinauf. Schließlich wird der Weg flacher und erreicht in einer Querung die wunderschön gelegene Taubenseehütte, auf der bereits seit 1904 Gäste bewirtet werden. Was bei der grandiosen Aussicht auf die schroffen Felswände des Kaisergebirges und die links dahinter aufragenden, vergletscherten Dreitausender der Zillertaler Alpen und Hohen Tauern nicht verwunderlich ist.

Zum blauen Auge des Chiemgaus

Bevor man einkehrt, wird man mit den Kids natürlich noch zum nahe gelegenen Taubensee schauen. Kinder haben ja bekanntlich kein großes Problem mit eher kühlem Gebirgswasser. Im Hochsommer soll die Seetemperatur angeblich sogar 24 °C erreichen.

Um zum See zu gelangen, folgt man vom Berggasthaus dem Fußweg in östliche Richtung weiter und geht durch ein kleines Tälchen leicht nach Osten bergab. Kurz bevor man den Taubensee selbst erreicht, stößt man auf ein Grenzschild und betritt somit deutsches Hoheitsgebiet. Denn mitten durch den kleinen Bergsee verläuft die deutsch-österreichische Grenze. Ob man also auf der bayerischen (linken) oder auf der Tiroler (rechten) Seite ins Wasser springen will, bleibt jedem selbst überlassen.

Dass das Wasserwirtschaftsamt Traunstein den See in trockenstem Behördendeutsch als »abflussloses Gewässer dritter Ordnung« einstuft, wird diesem blauen Juwel wirklich nicht gerecht. Insider genießen entweder in den Morgenstunden oder aber zum frühen Abend die einzigartige Stimmung an einem der schönsten Bergseen der Chiemgauer Alpen. Wenn sich der rote Abendhimmel auf dem Gewässer spiegelt, rückt der Alltag in weite Ferne.

Und wenn Ihre aufgeweckten Sprösslinge wissen wollen, was denn der See mit gurrendem Federvieh zu tun hat, haben Sie die richtige Antwort (nämlich nichts) auch schon parat: Der Name des Sees hängt entweder mit dem mittelhochdeutschen Wort »toub« für »tot« zusammen. Was wohl bedeuten soll, dass sich die wenigen Fische nicht zum Angeln lohnen. Oder er kommt – was wahrscheinlicher ist – vom Wort »Daubbn«, wie man mundartlich in der Gegend von Reit im Winkl die Krebse nennt, die tatsächlich in dem Gewässer leben.

Schmankerl mit Weitblick

Gekochte Schalentiere werden auf dem Rückweg an der Taubensteinhütte freilich nicht angeboten. Dafür gibt es Tiroler Schmankerl, wie Gerstl- und Pressknödelsuppe oder Kaiserschmarrn, sowie herzhafte Brotzeiten und selbst gemachte Kuchen. Die Kinder können ihre eventuell noch überschüssige Energie am kleinen Spielplatz oder auf den umliegenden Almwiesen austoben, während die Eltern in Sachen Panorama aus dem Schauen gar nicht mehr herauskommen.

Bonustrack um den Taubensee

Als Gruppe ist es keine schlechte Idee, sich am Seeufer aufzuteilen: Während einige Erwachsene mit den Kindern am Wasser bleiben, können die anderen in etwa 90 Minuten den Taubensee umrunden. Hierzu folgt man dem Wegweiser »Sauermöseralm« nach rechts in den Wald. In angenehmer Steigung geht es in östliche Richtung bergan, bis man nach einem weiteren Grenzschild den höchsten Punkt der Wanderung erreicht. Als schöner Wiesenpfad führt der Weg weiter zum welligen Gelände der Sauermöseralm. Hinter ihr wendet man sich scharf nach links (Schild »Luftbodensteig«). Der Weg quert einen Wiesenhang, an dem sich schöne Blicke auf Rudersburg und Geigelstein und hinunter zum Taubensee öffnen. Im Wald geht es bergab, an einer Wegkreuzung unweit eines Sattels steigt man wieder (Schild »Taubensee«) zum See ab. An dessen Nordseite geht es schließlich direkt am Ufer zur Wiese an der Westseite des Sees.

Touren-Charakter

Schöne Wald- und Almwanderung mit kurz steilerem Aufstieg zur Taubenseehütte. Grandiose Aussicht auf Kaisergebirge und den Alpenhauptkamm

Ausgangspunkt

Nördliches Ortsende von Kössen

Endpunkt

Nördliches Ortsende von Kössen
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