Wandern Bayern: Die Mitterhütte unter der Hochalm
Große Spielwiesentour. Nicht nur die Aussicht vom Gipfel der Hochalm ist jeden Aufstiegsmeter wert. Familien freuen sich über die weiten Almflächen, auf denen sich gefahrlos spielen lässt. Überdies lockt der Besuch der netten Mitterhütte, einer echten Alm, die idyllisch in einer Senke liegt.
Kleiner Karwendelvorberg
So könnte man die Hochalm bezeichnen. Ganz unscheinbar steht sie am Ende des Tölzer Tales, im Schatten der dahinter groß und mächtig aufragenden Berge rund um den Sylvensteinspeicher. Von unten ist vor lauter Wald kaum etwas von einem Gipfel zu erahnen. Dabei ist die Sicht wunderschön, der Berg technisch einfach zu begehen und der Aufstieg aufgrund seiner Länge hervorragend für Familien mit Kinder geeignet. Außerdem wartet obendrein am Ende der Wanderung ein Zuckerl auf alle fleißigen Gipfelstürmer. Ein wunderbares Bachbett mit tiefgrünen Gumpen lädt zu einer Barfußtour im Gerstenrieder Graben ein. Viel Spaß und Wasser marsch!
Direkt zum Gipfel
Um auf die Mitterhütte zu gelangen, steigen wir vom Parkplatz die kleine Forststraße empor. Anfangs gemächlich queren wir alsbald den Gerstenrieder Graben. Dessen Erkundung heben wir uns für den Abstieg auf. Ein Stück weiter wird der Weg dann schmäler und deutlich steiler. Er zieht sich an dem Gerstenrieder Graben entlang und führt nach Norden. Schließlich erreichen wir einen Sattel, rechts von uns sehen wir die Hölleialm. Durch lichten Mischwald geht es weiter bergan, und wir erreichen die Wiesen der Mitterhütte. Auch deren Besuch halten wir uns für später auf und steigen uns links haltend das letzte Stück bis zum Gipfelplateau der Hochalm hinauf. Die Hütte selbst ist verfallen, nur noch wenige Grundmauern sind übrig. Vom Gipfelkreuz genießen wir die weite Aussicht über das ganze Isartal, und natürlich lassen wir den Kindern viel Zeit zum Spielen auf der großen Almwiese. Wenn der Wind kühl pfeift, finden wir bestimmt ein Plätzchen in einer der Wiesenmulden.
Hattis Almenparadies
Nach der Schaurast geht es zur Mitterhütte hinunter. Dort plätschert das Wasser in einem Brunnen, während sich hinter der Alm mächtige Tannen im Wind wiegen. Das Ganze hat schon ein bisschen »Heidi- Feeling«, vor allem deswegen, weil um die Alm ein paar Schafe und Ziegen grasen. Bei genauerem Hinsehen entdecken wir, dass es sich um ganz besondere Schafe handelt. Das Krainer Steinschaf ist eine vom Aussterben bedrohte Rasse, das oft als »das Milchschaf der Alpen« beschrieben wird. Außerdem gibt es noch viele junge Kühe. So herrscht hier in den Sommermonaten reges Leben, genauso wie es aufeiner Alm am Berg sein sollte. Die Schafe und Ziegen müssen gemolken werden. Aus der Milch entsteht dann in reiner Handarbeit ein leckerer Schafs- und Ziegenkäse, den man eventuell als Brotzeit auf der Mitterhütte bekommen kann. Wohlgemerkt, eventuell, denn die Hütte ist kein Gastronomiebetrieb mit klassischen Öffnungszeiten. Wenn gerade andere Arbeiten zu tun sind, dann steht der Wanderer auch einmal vor verschlossenen Türen und kommt leider nicht in den Genuss der Schmankerl. Denn es gibt auch Brotzeitteller mit Schinken, Geräuchertem und Würsten aus Schaffleisch. Den Rückweg kennen wir bereits, es geht auf gleichem Weg zurück. Nur legen wir diesmal noch einen feuchtfröhlichen Stopp an den Gumpen ein. Viel Spaß dabei!
Region
Touren-Charakter
Technisch einfache Tour mit nicht allzu vielen Höhenmetern vorwiegend auf Bergpfaden, relativ sonnig. Wasserspiele und Bademöglichkeiten am Ende der Tour
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz an der B307, östlich des Sylvensteinspeichers
Endpunkt
Wanderparkplatz an der B 307, östlich des SylvensteinspeichersDer Sylvensteinspeicher
Der große Speichersee ist natürlich ebenfalls faszinierend für Kinder. Eine richtige Bademöglichkeit mit einer kleinen Liegewiese gibt es bei Fall, wobei sich der See auch im Hochsommer nicht wirklich erwärmt. Interessant sind auch noch die Informationstafeln am Fuße der Staumauer, die die Entstehung des Baus erklären.
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.