Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Bayern: Auf die Höhen über Bürgstadt

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6.6 km
Aufstieg:
210 m
Abstieg:
210 m

Reben und Wald im Einklang. Wein und Kultur sind die Höhepunkte des Wanderwegs durch die Weinlage Centgrafenberg und über den Wannenberg. Die Trauben im großen Weinberg lassen köstlichen Burgunder erwarten. Der Wald birgt jahrtausendealte Zeugnisse der Michelsberger Kultur und der Urnenfelderzeit.

Beschreibung

Zur Centgrafenkapelle

Vom Parkplatz in der Josef-Ullrich-Straße in Bürgstadt starten wir in der Großen Maingasse nach Südosten zum Renaissancerathaus aus dem 16. Jahrhundert und zur Churfrankenvinothek, in der auch die Touristinformation untergebracht ist. Ab hier folgen wir der Hauptstraße und am Hotel und Weinhaus Stern der Straße Streckfuß. Erst am Sankt-Urbanus-­Bildstock vor der Tabaktrocknungshalle biegen wir links in den Höhenbahnweg ein. Von 1851 bis 1989 wurde in Bürgstadt Tabak angebaut. Die Geschichte des Tabakanbaus und des örtlichen Steinbruchwesens wird in dem Museum der Mittelmühle gezeigt. 20 Meter nach der Tabaktrocknungshalle knickt der Höhenbahnweg nach links ab und führt an einer T-Kreuzung nach rechts hinauf. Weiter oben sind wir in den Weinbergen und schauen über Bürgstadt nach Miltenberg hinüber (Wanderung 5). Fast am Ende der Weinbaufläche auf der linken Seite weist uns das »gelbe L« den Weg am Abzweig rechts auf den Centgrafenberg. Die privilegierte Weinlage Centgrafenberg ist ideal für den Anbau der Spätburgundertraube. Aber es sind extreme Steillagen und nicht alle Flächen sind noch mit Wein bestockt. Wir orientieren uns immer an dem »gelben L« und gehen auch an einer Schutzhütte geradeaus. Der Weg endet an einem Asphaltsträßchen, dem wir nach links hinauf folgen. Nach 30 Metern steigen wir links in einem Hohlweg auf. Eine Forststraße überqueren wir nach schräg links und setzen unseren Weg auf einem kleinen Pfad bergan fort. An einer X-förmigen Kreuzung nehmen wir den linken Weg, der ein wenig abwärtsfällt. An einer Weggabel wandern wir rechts durch Mischwald hinauf und kommen zur Centgrafenkapelle. Dieses letzte Stück des Wegs ist in den Wanderkarten nicht eingezeichnet. Ein Picknicktisch lädt zum Bleiben und die Aussicht über den Main, über Bürgstadt und Miltenberg umso mehr. Die eindrucksvolle Ruine der Centgrafenkapelle ist benannt nach dem Centgraf, der ein Beamter des Mainzer Erzbischofs war. Dieser begann 1630 mit dem Bau einer Kapelle. Wegen des Einfalls der Schweden blieb die Kapelle jedoch unvollendet.

Zum Wanderparkplatz Stutz

Wer möchte, steigt nun den 3,5 Kilometer längeren Weg mit der Markierung »L« hinauf zu den Resten der 5000 Jahre alten Michelsberger Kultur und der etwas jüngeren Siedlung der Urnenfelderzeit. Der über 3 Kilometer lange Wall ist noch heute zu erkennen. Es wurde auch eine keltische Toranlage aus der Zeit um 900 v. Chr. rekonstruiert. Wir kürzen jedoch in der hier beschriebenen Wanderung ab, verlassen die Markierung »L« und folgen vom Aussichtsplatz der Markierung Nummer 6 und 7 abwärts. Der Weg mündet in eine Forststraße und nach 30 Metern in eine größere Straße, der wir abwärts folgen. Hier findet sich auch wieder die Markierung »L« des längeren Wegs. An der T-Kreuzung müssen wir links hinunter an der Marienkapelle vorbei. Vor der Kapelle ist ein vorzüglicher Aussichtsplatz mit Sicht über Bürgstadt auf die andere Seite des Mains. Die alten, schon im Mittelalter betriebenen Steinbrüche, bilden heute mit dem umliegenden Gebiet das Naturschutzgebiet Mainhölle. In der Blütezeit wurde in den Steinbrüchen Material für die großen Kirchen in Mainz und Frankfurt gebrochen. Der Sandstein wurde bis in die Niederlande verschifft. Im Häusermeer von Bürgstadt zeichnet sich deutlich das Renais­sancerathaus, die Martinskapelle und die Wehrkirche Sankt Margareta ab. Wir gehen noch ein Stück die Straße hinunter und sind am Wanderparkplatz Stutz mit Picknickplatz.

Zur Martinskapelle

Rechts am Parkplatz führt der Weg mit der Markierung »L« nach Bürgstadt hinunter. In Bürgstadt geht es auf einem Gehweg weiter, der nach einem Spielplatz auf die Königsberger Straße leitet. Wir biegen aber gleich in die Marienbader Straße ab und am Ende rechts in die Martinsgasse. Dort steht die berühmte Martinskapelle. Sie gilt als schönste Kapelle am bayerischen Untermain. Die fantastische Innenbemalung aus dem 16. Jahrhundert zeigt in 40 Medaillons die Heilsgeschichte. Solch eine Bildfolge wird Armenbibel genannt. Arme Menschen besaßen keine Bibel und konnten so die wichtigsten Szenen aus dem Alten und Neuen Testament kennenlernen. Die Martinskapelle selbst geht in ihren Anfängen in das 10. Jahrhundert zurück.Zum Parkplatz in der Josef-Ullrich-Straße Von der Martinskapelle gehen wir etwas zurück und biegen rechts in den Kirchhof ein, der einst Friedhof war. An der Wehrkirche Sankt Margareta aus dem 12. Jahrhundert wurde viel verändert. In den Schießscharten des Turms ist noch die ursprüngliche Bestimmung erkennbar. Wir schreiten durch das Torhaus, ehemals Teil der Befestigung der Kirche, und gehen auf der Freudenberger Straße nach links. Vor dem Rathaus laufen wir nach rechts durch die Große Maingasse zum Parkplatz in der Josef-Ullrich-Straße zurück.

Touren-Charakter

Leichte, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf Naturwegen durch Wälder, Wiesen, Weinberge und Ortsgebiet

Ausgangspunkt

Parkplatz Josef-Ullrich-Straße GPS N49°42'57.0" E09°15'52.9"

Endpunkt

Parkplatz Josef-Ullrich-Straße GPS N49°42'57.0" E09°15'52.9"

Route

Parkplatz Josef-Ullrich-Straße Centgrafenkapelle 1:30 Std. Wanderparkplatz Stutz 0:20 Std. Martinskapelle 0:20 Std. Parkplatz Josef-Ullrich-Straße 0:10 Std.

Genuss vom CentgrafenbergBürgstadt ist vor allem für seinen herausragenden »Roten« bekannt. In idealer Südlage, im windgeschützten Erftal, reifen die edlen Burgundertrauben auf Sandsteinverwitterungsböden. Die adelige alte Sorte erfordert viel Sorgfalt und stellt hohe Ansprüche an Klima und Boden. Spätburgunderweine schmecken vollmundig und samtig, haben ein fruchtiges Aroma und sind gut für die kühlere Jahreszeit. Man trinkt sie mit 16–18 °C. Verkosten lässt sich der Wein in den Häckerwirtschaften oder in der Churfrankenvinothek in Bürgstadt. Hochprämierte Burgunderweine baut zum Beispiel das Weingut Rudolf Fürst aus (Hohenlindenweg 46, 63927 Bürgstadt, Tel. 09371/86 42, www.weingut-rudolf-fuerst.de).

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Im Mittelpunkt der Wanderungen steht das Genusserlebnis. Schließlich belohnt uns Mainfranken nicht nur mit Wein, sondern auch mit Natur und Kultur.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.