Wandern Bayerischer Wald: Zwischen Bayerischem und Oberpfälzer Wald
Über den Gibacht. Der Gibacht ist ein Grenzberg in vielerlei Hinsicht: Er verbindet Böhmen und Bayern wie Oberpfälzer und Bayerischen Wald – auch sprachlich, wenn Waldler Mundart auf Oberpfälzisch trifft. Und wenn von Osten der raue Böhmwind weht, stellt er sich mit seinem breiten Rücken in den Weg. Beste Voraussetzungen für eine prächtige Herbstwanderung.
Zur Grenze »Drei Wappen«
Wir wandern auf dem »Gibachtrundweg« im Uhrzeigersinn links am Gibacht-Berghof vorbei, bis wir nach einer halben Stunde den Pfennigfelsen (938 m) erreichen. Der bemooste Felsriegel steigt schroff unter den Bäumen auf. Ein kleines Türchen ist dort angebracht. Wer mag, kann eine Münze hineinlegen, im Vertrauen, immer wieder an diesen Platz zurückzukehren. Weiter geht es auf dem alten Schmugglerpfad zur Grenze am Drei-Wappen-Felsen. Auf seiner Nordseite führt der Pfad vorbei an einem Unterstand und ins tschechische Čerchov-Gebiet. In den Felsen sind die Wappen des Churfürstentums Bayern, des Königreichs Böhmen und des Herzogtums Pfalz eingemeißelt und erinnern an die Grenzziehung von 1766.
Über den Kreuzfelsen zum Gläsernen Kreuz
Für unser nächstes Ziel, den Kreuzfelsen (938 m), zweigen wir ab nach Süden. Dort führt ein schmales, mit eisernem Handlauf gesichertes Felsenband zum Gipfelbuch am Fuß des mächtigen Holzkreuzes. Der Kreuzfelsen ist die höchste Erhebung des Gibachtmassivs. Gegen Westen verstellt der Wald die Aussicht, dafür können wir nach Osten die südlichen Ausläufer des Čerchov einsehen. Von hier folgen wir dem Rundweg nach Süden, bis wir schließlich auf den Goldsteig treffen, der das gesamte Massiv vom Grenzübergang am Brombeerriegel bis hin zum Reiseck quert. Wir biegen hier rechts auf den Fernwanderweg ein und folgen ihm bis zum Reiseck (902 m).
Der Felsen mit dem Gläsernen Kreuz erlaubt einen herrlichen Fernblick in den Oberen Bayerischen Wald und über den Doppelgipfel des Osser, den Hohen Bogen bis hin zum Arber. Das Gläserne Kreuz ist eine Huldigung an »die verstorbenen Glasmacher und Glasbläser, die in den Glashütten zu Füßen des Gibacht und Čerchov gearbeitet haben«. Auf dem Goldsteig, etwa 200 Meter in umgekehrter Richtung, biegen wir in den Weg mit der Markierung »Fu41« ein, dem wir bis zum Abzweig auf den Tannenriegel folgen.
Ein Leuchtturm der Menschlichkeit
Hier steht ein beinahe vier Meter hoher »Leuchtturm der Menschlichkeit«, in dem Steine aus der ganzen Welt, zum Zeichen der Versöhnung zwischen den Völkern, verbaut wurden. Vom Tannenriegel steigen wir hinab zum Forstweg, über den wir nach rechts den Gibacht-Berghof in wenigen Minuten erreichen.
Region
Touren-Charakter
Sehr einfache Rundwanderung auf Waldwegen und Pfaden; Walderlebnis mit herrlichen Aussichten
Beste Jahreszeit
März bis November
Ort
WaldmünchenAusgangspunkt
Wanderparkplatz, 850 m, am Gibacht-Berghof
Endpunkt
Wanderparkplatz, 850 m, am Gibacht-BerghofRoute
Gibacht-Berghof – Pfennigfelsen 30 Min. – Kreuzfelsen 30 Min. – Reiseck 45 Min. – Berghof 15 Min.
Höchster Punkt
Kreuzfelsen, 938 mMein Einkehr-Tipp
Die bayerisch-böhmischen Spezialitäten des Berghofs Gibacht lohnen immer einen Besuch, und neben der Wirtschaft bietet Wirt und Glaskünstler Ralph Wenzel in der Glaswerkstatt am Gibacht zahlreiche Veranstaltungen rund ums Thema Glasverarbeitung an (Infos bei Ralph Wenzel am Gibacht-Berghof; www.glasschmiede-gibacht.de).
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.
