Wandern Bayerischer Wald: Zur Isarmündung
Wo die Isar in die Donau fließt. Wanderung zur Isarquelle, Gruppenfahrt auf einem Isarfloß, Sonnenbad am Isarstrand - feste Einträge im Freizeitkalender vieler Naturhungriger. Und dann? Die Isarmündung! Wo sich die ersten Tausender in den Bayerwaldhimmel erheben, mündet die Isar in einem lohnenswerten Naturschutzgebiet in die Donau.
Nicht viele Wanderziele im Bayerischen Wald lassen sich so schnell auch aus dem flachen Land mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Gut, die Isarmündung ist kein Gipfelziel und liegt haarscharf an der Grenze zum Bayerischen Wald, doch neben Ilztal, den Regen-Armen oder dem Ohetal ist sie ein einfaches Ziel für eine beeindruckende Flusswanderung. Und die Vorwaldtausender von Brotjacklriegel bis Hirschenstein verströmen schon das Flair des Mittelgebirges.
Plattling ist von Regensburg in einer halben Stunde mit der Bahn zu erreichen, von München in eineinhalb Stunden, und selbst von Nürnberg ist es nicht viel weiter. Vom Bahnhof nehmen wir den Bus, der uns in wenigen Minuten zur Haltestelle Friedhof bringt. Von dort halten wir uns an die Markierung des Isar-Radwegs. Die Piste ist immer breit genug, um sich nicht zu behindern. Zunächst südlich, also rechter Hand des Friedhofs, laufen wir um diesen herum. An seiner Rückseite biegt unser Weg noch vor dem Deich rechts ein und quert zunächst die Felder, ehe wir nach etwa 500 Metern doch noch links zum Deich einbiegen. Nach rechts ist dieser für die nächsten drei Kilometer unsere unverwechselbare Wegmarkierung. Stromabwärts, für die gesamte Wanderung ohne nennenswerte Höhenunterschiede, wandern wir nach Osten, die Gipfel des Vorwalds im Blick, wo immer es der Auenwald zulässt. Wenn nach wenigen hundert Metern der Deich in einer nach Süden gerichteten Ausbuchtung einen Altwasserarm umläuft, haben wir den Beginn des Naturschutzgebietes erreicht. Ab jetzt heißt es: Hunde anleinen und Weg nicht verlassen. Schließlich wollen wir keine Vögel verjagen, die wir ja eigentlich beobachten wollen. Vor uns liegen weit über 2000 Hektar Auenlandschaft, wovon über 800 Hektar seit 30 Jahren als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Die bis zu einen Kilometer breiten Deichvorländer – große zusammenhängende Auenwälder – bieten Flora und Fauna Heimat, und natürlich auch dem Fluss. Selbst wenn die Isar nicht immer zu sehen ist, erahnen kann man sie immer. Regelmäßige Überflutungen lassen Tümpel und Altwasser zurück. Kurz vor den weitläufigen Seitenarmen der Donau und Altwasser biegen wir vom Deich rechts ab und folgen dem Weg, der zu einer kleinen etwas abgelegenen Schutzzone führt – dem Naturschutzgebiet
Altlaufsenke zwischen äußerem Mühlgraben und Kühmoos. Nach etwa zehn Minuten biegen wir wieder links ab und gehen im Zickzack am südlichen Rand des Naturschutzgebiets Isarmündung entlang, bis schließlich ein Wegweiser den Weg zum Aussichtsturm anzeigt. Im spitzen Winkel biegen wir links ein, überqueren auf einem breiten Steg den Grafenmühlbach und laufen am westlichen Rand der Auerochsenwiese entlang bis zum Deich. Wir folgen dem Schotterweg auf der Seite des Deichs, die der Donau zugewandt ist. Schließlich biegen wir links ein und haben nach wenigen Metern das Türmchen erreicht. Unter uns zieht die Donau mächtig dahin, um uns herum erstreckt sich die Auenlandschaft, und für einen Moment verstehen wir, warum das Auengebiet manchmal auch Bayerischer Amazonas genannt wird.
Vom Aussichtsturm wandern wir zurück und geradeaus auf den Deich zu, folgen den Stufen hinauf und spazieren links weiter. Der Rundweg »Info-Zentrum« führt uns zunächst entlang der Donau und biegt dann rechts Richtung Info-Zentrum ab, das uns mit einer Ausstellung und Lehrstationen im Freigelände erwartet. Am Parkplatz beim Haupteingang auf der anderen Straßenseite gibt es eine Einkehrmöglichkeit. Wir treten schließlich unseren Rückweg an, indem wir, das Info-Zentrum im Rücken, rechts laufen und bei der ersten Gelegenheit wieder rechts in den Schotterweg einbiegen. Wir folgen ihm im Schutz des Blätterdaches am südlichen Rand des Freigeländes und passieren die Abzweigung nach rechts zum Aussichtsturm. Nach der Schleife um das Info-Zentrum folgen wir ab hier nun wie auf dem Hinweg dem Isarradweg zurück zum Ausgangspunkt.
Region
Touren-Charakter
Technisch einfache Flusswanderung überwiegend auf Schotterwegen
Ausgangspunkt
Plattling, Friedhof
Endpunkt
Plattling, FriedhofKlosterleben
Die Gründung des Benediktinerklosters Niederaltaich erfolgte in der Mitte des 8. Jahrhunderts. Nach einer wechselhaften Geschichte ist die Abtei heute ein spirituelles Zentrum der Region, was sich in einem umfangreichen Angebot an Seminaren und Veranstaltungen äußert. Darüber hinaus ist die Anlage auch für Freunde der Kunstgeschichte und Architektur einen Besuch wert. (www.abtei-niederaltaich.de)
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.