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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zum Wackelstein bei Solla

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6.6 km
Aufstieg:
180 m
Abstieg:
180 m

Eine seltene Laune der Natur. In das Naturdenkmal Wackelstein und Steinernes Kirchlein lässt sich viel hineininterpretieren, was alte Sagen und Legenden bezeugen. Tatsächlich sind die kuriosen Steingebilde das Ergebnis natürlicher Verwitterungsprozesse über Jahrmillionen.

Beschreibung

Zur Bushaltestelle Loh

Vom Parkplatz an der Schartenkirche gehen wir auf der Straße 50 Meter zurück und biegen rechts ein in den Feldweg mit der Markierung über die Wiese nach Osten in Richtung Wackelstein. An der Weggabelung am Waldrand wählen wir die rechte Möglichkeit abwärts. Am Ende des Walds schauen wir über den kleinen Ort Loh in die Hügel des östlichen Bayerischen Walds. An der T-Kreuzung in der Wiese über Loh gehen wir auf dem Asphaltsträßchen rechts hinunter und vor dem Haus Nr. 9 nach links zur Bushaltestelle Loh an der Straße FRG28. Wenn wir geradeaus über die Wiesen hinunterschauen, sehen wir das Gelände auf dem das jährliche Elefantentreffen stattfindet. Ausgerechnet im Winter treffen sich hier Tausende harte Motorradfahrer aus der ganzen Welt mit ihren Maschinen. Sie kampieren in Zelten im Schnee und oft auch im Schlamm und feiern ihre Gemeinsamkeiten. Es ist ein riesiges Spektakel in dieser Szene.

Zum Wackelstein

Auf der Landstraße gehen wir in Richtung Wackelstein rechts und nach 200 Metern mit der Markierung 1 rechts in den Wald hinein. Nach 50 Metern folgen wir dem Wegweiser nach links auf den kleinen Weg Nr. 1. Immer geradeaus kommen wir zu einer Kreuzung an einer Bank, hinter der aufwärts die Felsen mit dem 2 Wackelstein stehen. Der 50 Tonnen schwere Fels liegt auf einer ebenen Felsplatte. Er kann von einem einzelnen Menschen bewegt werden, da er mit seiner gewölbten Unterseite auf kleiner Auflage in der Waage liegt. Wackelsteine sind seltene Naturerscheinungen. Das Granitgestein selbst entstand aus einer glutflüssigen Gesteinsschmelze in einer Tiefe von mehreren Kilometern vor etwa 300 Millionen Jahren im Erdzeitalter Karbon. Darüber liegende Gesteinsschichten sind schon lange erodiert, so liegen Tiefengesteine wie Granit heute an der Oberfläche. Die Korrosion des Gesteins fand vor allen Dingen noch unter der Erde statt, denn dazu waren die aggressiven Huminsäuren nötig. Die fortschreitende Verwitterung, die im Fachbegriff als Wollsackverwitterung bezeichnet wird, formte diesen Felskoloss langsam zu einem gerundeten Block. Der Wackelstein ist eine erstaunliche Kuriosität.

Zum Steinernen Kirchlein

Von diesem Naturdenkmal gehen wir wieder zur Kreuzung an der Bank hinunter und wandern auf dem Weg mit der Markierung 1 in Richtung Steinernes Kirchlein links. Am Wanderweg auf dem bewaldeten Diebstein liegen viele Felsen in phänomenalen Schichtungen und Gebilden übereinander. An einer Kreuzung bleiben wir geradeaus und an zwei Weggabelungen jeweils links. Nach einer einzelnen hohen Felsenstufe, über die wir hinabsteigen, geht es links hinunter. An einer Kreuzung der Waldwege mit vielen Wegweisern gehen wir mit der Markierung 1 in spitzem Winkel in einem Abstecher nach links in Richtung Steinernes Kirchlein. Am Zigeunerbrunnen vorbei erreichen wir das umfangreiche Felsgebilde Steinernes Kirchlein. Die Felsplatten scheinen in ihrer Formation aufei­nandergestapelt. Dazwischen herrscht ein Gewirr an Klüften und Spalten, die es zu entdecken gilt. Ein enger Durchschlupf lässt Neugierige in das Innere des Steinernen Kirchleins. Das Gebilde wurde sogar schon als steinzeitliches Observatorium gedeutet. Tatsächlich sind sowohl das Steinerne Kirchlein mit seinem Schlupfspalt wie auch der Wackelstein das Ergebnis einer natürlichen Wollsackverwitterung.

Zur Bushaltestelle Loh

Wieder zurück am Zigeunerbrunnen vorbei, bleiben wir an der Kreuzung mit den vielen Wegweisern nun geradeaus und wandern nach 20 Metern auf der Forststraße mit der Markierung 1 rechts nach Norden weiter. An dem einzelnen Haus mit dem Namen Lohhaus sehen wir links oben die Häuser von Loh. Wir erreichen oben wieder die Straße FRG 28, auf der wir links erneut zur Bus­haltestelle Loh kommen.

Zur Aussicht

In Loh gehen wir links und dann gegenüber dem Haus Nr. 9 das kleine Asphaltsträßchen rechts in die Wiesen hinauf. An der folgenden T-Kreuzung könnten wir links schnell zur Schartenkirche zurück, wir wandern aber geradeaus ohne Markierung zum Wald hinauf, um noch den Rachel und den Lusen zu sehen. In der Linkskurve am Waldrand vor dem Haus steigen wir in dem deutlich zu sehenden historischen Hohlweg im Wald nach links schwenkend aufwärts. Weiter oben stoßen wir auf einen Forstweg, dem wir geradeaus folgen. Nach dem Wald haben wir an der großen Wiese eine herrliche Aussicht. Wir schauen auf Solla und rechts davon auf den Kleinen Rachel und den Großen Rachel. Noch weiter rechts steht der Lusen am Horizont.

Zur Schartenkirche

Nun führt unser Weiterweg nach links, wir bleiben stets am Waldrand und folgen allen seinen Kurven. Weiter unten durchwandern wir schließlich einen Waldstreifen und sehen dann unten an der Schartenstraße einen Wegweiser, der uns nach links in Richtung Schartenkirche schickt. Nach dem Buddhistischen Zentrum sind wir dann gleich am Parkplatz an der Schartenkirche zurück.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour auf Naturwegen durch Wälder und Wiesen. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Schartenkirche, Schartenstraße in Solla GPSN48°48'15.2'E13°17'50.6', Höhe 693m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz Schartenkirche, Schartenstraße in SollaGPS N48°48‘15.2“ E13°17‘50.6“, Höhe 693 m ü. NN

Route

Parkplatz Schartenkirche - Bushaltestelle 0:25Std. - Wackelstein 0:15Std. - Steinernes Kirchlein 0:20Std. - Bushaltestelle 0:30Std. - Aussicht 0:30Std. - Parkplatz Schartenkirche 0:20Std.

Die historische Schartenkirche

Die romanische Schartenkirche ist eine Burgkapelle der ehemaligen Burg der Edlen zu Scharten. 1152 verstarb die letzte Herrin von Scharten. Sie vermachte ihren gesamten Besitz mit der Kirche Sankt Martin dem Kloster Osterhofen. Das Gemeindewappen von Solla beinhaltet das Schwert des Hl. Martin und nimmt somit Bezug auf die Schartenkirche. Die Umbenennung des Kirchenpatrons erfolgte 1597, als die Kirche im gotischen Stil saniert und umgestaltet wurde. Nachdem die Kirche erneut verfallen war, diente sie als profane Remise. Im 19.Jahrhundert wurde sie wieder instand gesetzt und erneut Sankt Michael geweiht. Ein Bildnis an der nördlichen Innenwand zeigt den Hl. Michael im Kampf mit dem Drachen. Es stammt aus dem Jahr 1567, wurde allerdings 1768 erneuert. Als besonders wertvoll gelten die Holzfiguren aus der Spätgotik. Die Glocken der Kirche wurden im 16.Jahrhundert in Passau gegossen. Heute ist die Schartenkirche eine Filialkirche, in der regelmäßig Messen gelesen werden.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.