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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zum Turm auf dem Hirschenstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:20 Std.
Länge:
10.9 km
Aufstieg:
290 m
Abstieg:
290 m

Höchster Berg der Region Schwarzach. Der Hirschenstein verspricht in seiner Alleinstellung eine weite Sicht über den Gäuboden und in den Deggendorfer Vorwald. Der Wanderweg ist längs des historischen Mühlgrabens und über die Schachtenwiese Oedwies abwechslungsreich.

Beschreibung

Zur Wegspinne Schuhfleck

Schon an den Totenbrettern am Parkplatz in Grandsberg vor dem Berggasthof Menauer besteht weite Sicht in die Donauebene. Zu Füßen liegt eingebettet in eine liebliche Hügellandschaft Markt Schwarzach, zu dem auch Grandsberg gehört. Die Wanderung startet auf der Schwarz­acher Forststraße nach Nordosten in Richtung Hirschenstein, an der Informationstafel über den Mühlgraben vorbei aufwärts. An der Kreuzung vor der gemütlichen Diensthütte gehen wir mit der Markierung 3 links in Richtung Schuhfleck hinauf und nach 50 Metern an der Weggabelung rechts. Bald haben wir die Wegspinne Schuhfleck mit Schutzpavillon erreicht.

Zum Forsthaus Oedwies

Hier stehen acht Wege zur Auswahl. Wir entscheiden uns für den dritten Weg rechts von der Schutzhütte, der leicht abwärts nach Osten verläuft. Aber gleich wechseln wir nach 10 Metern den Weg nach links und sehen jetzt den künstlichen Mühlgraben, der von Oedwies herunterkommt. Da steht auch der Wegweiser mit Wellensymbol in Richtung Oedwies. Wir bleiben nun immer am Mühlgraben, entgegen der Fließrichtung stetig aufwärts, der in diesem Bereich auch mal aus den Felsen he­rausgeschlagen wurde. Wir sind auf dem historischen Mühlgrabenweg. Die kurfürstliche Hofmühle in Schwarzach sollte durch den Bau dieses Grabens im Jahr 1720 mit mehr Wasser versorgt werden. Die Moose, Farne, das weiß blühende Bittere Schaumkraut, die sattgelben Sumpfdotterblumen und das glucksende Wasser lassen die Wanderung entlang des Grabens zu einem abwechslungsreichen Bachpanorama werden. Die Planung des Grabens und die händischen Arbeiten vor 300 Jahren lassen uns staunen. Weiter oben überqueren wir eine Forststraße und dann den Goldsteig, nach dem im Graben zeitweise auch mal kein Wasser mehr ist. Nach dem Goldsteig überschreiten wir wieder einen Forstweg mit der Nr. 7.

Eine weitere Forststraße queren wir mit dem Mühlgraben, der nun wieder Wasser führt, und wir laufen nun auf der linken Seite des Grabens entgegen der Fließrichtung weiter. Die nächste Forststraße überquert den Mühlgraben schräg nach links hinauf. Hier verlassen wir den Mühlgrabenweg und folgen ohne Markierung der Forststraße links aufwärts. Nach dem Wald öffnet sich die große Schachtenwiese und gibt den Blick frei auf das Forsthaus Oedwies. Hier stehen Picknicktische für eine Rast bereit. Die echten Schachtenwiesen (siehe Infokasten) entstanden durch jahrhundertelange Überweidung. So kam es zu abgemagerten, zum Teil bis zur Heide degradierten Viehweiden. Felsen, Lesesteinhaufen und einzelne Bäume unterbrechen oft die heideähnlichen Flächen. Diese Strukturen bilden wertvolle Biotope oder Trittsteine für Insekten, Vögel, Fledermäuse, Reptilien und Kleingetier. Hier am Forsthaus Oedwies handelt es sich eher um eine den Schachten ähnliche Mähwiese, deren Ertrag für die Überwinterung des Viehs gebraucht wurde. Auf diesen mageren Mähwiesen gibt es auch andere Pflanzenarten als auf den Schachtenwiesen. Hier sind Arnika, Ruchgras, die Schwarze Teufelskralle und Nelken zu finden. Auf feuchteren Standorten tut sich die Schwarze Teufelskralle neben dem Pfeifengras und Wiesenknopf besonders hervor. Auch der seltene Teufelsabbiss hat auf den feuchten Bereichen seinen Lebensraum.

Auf den Hirschenstein

Vom Forsthaus aus wandern wir nach Südwesten auf dem Weg Nr. 8 und Nr. 4 in Richtung Hirschenstein. An einer T-Kreuzung bleiben wir geradeaus, und an einer Weggabel mit überdachtem Picknicktisch wandern wir rechts und haben auch bald den Hirschenstein mit einigen Picknicktischen und Schutzhütte erreicht. Der Aussichtsturm ist nicht hoch, zeigt aber das Panorama vom Großen Falkenstein im Norden, Rachel, Lusen und bis zum Dreisessel im Osten. Der breite Blick nach Süden streift über die Donau­ebene und reicht bei guten Bedingungen bis in die Alpenkette.

Zur Wegspinne Schuhfleck

Neben dem Aussichtsturm führt nach Südwesten der Weg Nr. 8 über Felsen hinunter in Richtung Schuhfleck und Grandsberg. Eine Forststraße wird überquert und dann sind wir auch bald wieder an der Wegspinne Schuhfleck.

Zum Grimmeisenweiher

Unseren Weg setzen wir auf dem Mühlgrabenweg mit dem Wellensymbol jetzt in Fließrichtung nach Westen fort. Wir queren eine Forststraße und gehen an einem Abzweig links über den Mühlgraben zum romantischen Grimmeisenweiher.

Nach Grandsberg

Weiter geht es auf der Forststraße nach Westen am netten Picknickplatz am Weiher vorbei. An einer T-Kreuzung der Forststraßen müssen wir links und an der Diensthütte rechts hinunter zum Parkplatz Grandsberg zurück.

Touren-Charakter

Meist leichte und schattige Tour, häufig auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder. Am Abstieg vom Hirschenstein felsiger Weg

Ausgangspunkt

Parkplatz Grandsberg, nordöstlich von Schwarzach GPSN48°56'56.6'E12°50'57.9', Höhe 825m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz Grandsberg, nordöstlich von SchwarzachGPS N48°56‘56.6“ E12°50‘57.9“, Höhe 825 m ü. NN

Route

Grandsberg - Schuhfleck 0:40Std. - Forsthaus Oedwies 1:00Std. - Hirschenstein 0:25Std. - Schuhfleck 0:25Std. - Grimmeisenweiher 0:15Std. - Grandsberg 0:35Std.

Die Schachtenwiesen

Die hoch gelegenen Schachtenwiesen entstanden durch intensive Beweidung, die noch bis in die 1950er-Jahre betrieben wurde. Die Bauern versuchten, in rauem Klima und auf kargem Boden ihre Existenz zu sichern. Gedüngt wurde in den Hochlagen nicht. Die ausgemagerten Wiesen mit Borstgras-Vegetation sind zum Teil bis zur Heide entwertet. Für nährstoffarme Böden typische Pflanzen stellten sich ein. Für das Vieh nicht verwertbares Borstgras, Ungarischer Enzian und Böhmischer Enzian überzogen die Schachtenwiesen. Dennoch stellen diese Flächen mit den Steinblöcken, solitären Bäumen, Ameisenhaufen und Lesesteinhügeln erhaltenswerte Trittsteine für Insekten, Vögel, Reptilien und Fledermäuse dar. Heute ist diese historische Bewirtschaftungsform vergessen und der Wald gewinnt die Schachtenwiesen zurück. Um diese Lebensräume mit der besonderen Flora zu erhalten, werden inzwischen Schutzmaßnahmen, wie erneute Entwaldung, ergriffen. Für die Wanderer bedeuten die Schachtenwiesen abwechslungsreiche Landschaft und freie Sicht.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.