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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Von Bayerisch Eisenstein zum Schwellhäusl

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
13 km
Aufstieg:
285 m
Abstieg:
285 m

Vom Großen Regen in den Urwald. Während zu Zeiten des »Eisernen Vorhangs« in Bayerisch Eisenstein die Gleise im Stacheldraht endeten, rangieren heute die Züge der bayerischen Waldbahn und der tschechischen Bahn sowohl diesseits als auch jenseits der offenen Grenze. In der Ortsmitte grüßt der Maibaum, versteckt dahinter liegt der »Wanderpark« mit Parkplatz.

Beschreibung

Von der Ortsmitte in Bayerisch Eisenstein lassen wir via Hohenzollernstraße bergan das aus Stein gebaute »Localbahnmuseum« links liegen, queren die Gleise und zweigen von der Hochbergstraße rechts zum Wanderweg ab. Gemäß den Markierungen »Bussard« und »grüner Pfeil« schlängeln wir uns 150 Höhenmeter kammwärts und erreichen in bereits 45 Minuten flott den höchsten Punkt der Tour, den Hochbergsattel mit seiner Schutzhütte. Fünf Minuten später kommen wir mitten im Wald überraschend an eine Wegkreuzung.

Wer abkürzen will, erreicht, geführt vom »Bussard«, in weniger als einer halben Stunde das Schwellhäusl, lässt dabei aber Urwald und Schwellsteig sausen. Der grüne Pfeil führt uns zum Hans-Watzlik-Hain, einem sagenhaften Urwald-Erlebnisweg. Unmittelbar bevor wir auf eine Forststraße treffen, schürt eine Info-Tafel die Vorfreude auf die grüne Hölle. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite geht es dann hinein in den nach einem Heimatdichter benannten Hain. Der unmarkierte, jedoch klar ersichtliche Pfad schlängelt sich parallel zur Forststraße durch den Urwald. Vom Sturm geknickte Stämme liegen danieder, morsches Wurzelwerk fügt sich dem Lauf der Natur.

Daneben säumen kolossale, bis zu 400 Jahre alte und 50 Meter hohe Nadelbäume den schattigen Pfad, darunter die Große Waldhaustanne. Am Ende des Hains wartet sogleich der nächste Höhepunkt: der Schwellbach. Wir wechseln auf die linke Seite des Kanals und bleiben auf diesem wildromantischen Weg, bis wir schnellen Schrittes stromabwärts das inmitten der grünen Hölle gelegene Schwellhäusl erreichen. Wie der Name andeutet, diente der kalte Schwellbach in früheren Zeiten dazu, den Triftspeicher an der »Schwelle« (Klause) mit Wasser zu füllen.

Das Schwellhäusl mit seinem charakteristischen Giebeltürmchen halten viele Einheimische für das bezauberndste Ausflugslokal im gesamten Nationalpark. Das auch »Trifter-Klause« genannte Waldgasthaus gehört seit 1870 der Familie Lettenmaier. Vor dem urigen Holzhaus lockt ein gemütlicher Biergarten zahlreiche Besucher an. Der Blick des Einkehrers schweift zum Triftspeicher, in dem sich Bäume im dunklen Wasser spiegeln. Familien freuen sich über das Streichelgehege und den Spielplatz. Die »Einbeere« gehört zu den Markierungen, die am Spielplatz vorbei in Richtung Westen weisen. Kurz danach zeigt die »Einbeere« nach links. Nach 65 Höhenmetern überschreiten wir eine sanfte Anhöhe. Nachdem wir bergab die steinerne Waldbahn-Unterführung passiert haben, stoßen wir auf die B 11.

Wir queren die Straße, setzen 20 Meter nach links zurück und erreichen der Markierung rechts hinunter folgend hinter der Regenbrücke Seebachschleife, den tiefsten Punkt der Rundtour. Auf den Flusswanderweg biegen wir unmittelbar vor dem Café-Restaurant Waldhotel ein. Auf diesem Traumpfad sehen wir linker Hand einen Mühlkanal sowie rechter Hand den Großen Regen fließen.

Das Schwemmholz am Ufer des trotz seines Namens eher beschaulichen Flusses deutet an, welche Kraft sein Wasser entwickeln kann. Nur hier und da übertönt der Verkehr der Bundesstraße das plätschernde Nass. Nach 15 Minuten Gehzeit mündet der Pfad beim Wasserrad in einen breiteren Waldweg, der uns auf Höhe Arberhütte zu einer Brücke führt. Wir wechseln die Flussseite und wandern auf einem Pfad am weiterhin wild wuchernden Ufer in Richtung Bayerisch Eisenstein. Nach dem E-Werk queren wir erneut den Großen Regen und setzen 50 Meter auf Asphalt zurück. Um den Flusswanderweg fortzusetzen, geht es hier ein paar Meter hinauf. Nach einer Serpentine landen Wanderer wieder an einem linker Hand fließenden Kanal, zunächst deutlich erhöht über dem Großen Regen. Diesem Kanal folgen wir, bis er sich mit dem Fluss vereint, unterqueren die Rundbogenbrücke und wechseln bei der Arberlandhalle auf einem Holzsteg abermals die Seiten. Am anderen Ufer erwartet uns der Ausgangspunkt unserer Rundtour, der Wanderpark. Wer möchte, gönnt sich im Café Arber um die Ecke eine Belohnung.

Touren-Charakter

Natur pur genießen Wanderer auf dieser leichten, aber längeren Tour. Überschaubare Steigungen, bunte Wanderwege, kaum Forst- und Teerstraße.

Ausgangspunkt

Wanderpark Bayerisch Eisenstein, Anton-Pech-Weg (700 m)

Endpunkt

Wanderpark Bayerisch Eisenstein, Anton-Pech-Weg (700 m)

Route

Bayerisch Eisenstein (700 m) - Hochbergsattel (847 m) - Hans-Watzlik-Hain 1.15 Std. (4 km); Hans-Watzlik-Hain/Schwellbach (685 m) - Schwellhäusl 0.30 Std. (2 km); Schwellhäusl (674 m) - Seebachschleife 0.45 Std. (2,5 km); Seebachschleife (637 m) - Bayerisch Eisenstein 1.15 Std. (4,5 km)

Alternative Einstiege

Die Runde können Sie genauso gut in Seebachschleife (RBO-Bus 6197/6121) beginnen. Wollen Sie in Zwieslerwaldhaus starten, bietet es sich an, den Rundweg gegen den Uhrzeigersinn zu absolvieren und durch den Hans-Watzlik-Hain loszulegen. In diesem Fall gehen Sie vom Wanderparkplatz aus hinter der Defernik-Brücke nach rechts bis zum Einstieg in den Erlebnisweg am Schwellbach.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.