JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zum Kleinen Arbersee

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.4 km
Aufstieg:
555 m
Abstieg:
555 m

Kleinod im Arbermassiv. Sie sind beinahe gleich groß und beinahe gleich tief, dennoch möchte man den Großen und den Kleinen Arbersee zwei recht ungleiche Geschwister nennen. Einsam eingebettet in die bewaldeten Arberhänge, ist der kleinere Karsee ein wahres Kleinod unter den Bergseen im Bayerischen Wald.

Beschreibung

Wir laufen am Wanderparkplatz Reißbrücke erst einmal bergab zum Bach, dem Weißen Regen, und folgen dem Waldweg nach links. Über diesen gelangen wir nach zehn Minuten auf eine große Lichtung. Die Markierung L03, Erlebnispfad, weist uns nach links Richtung Taleingang, wo wir eine lang gezogene Lichtung queren. Rechts am Waldrand lauert ein Jägersitz, dahinter sprudelt der Sollerbach, der sich aus seinem Einzugsgebiet unterhalb des Kleinen Arber speist.

In gemütlicher Steigung queren wir zweimal den Bach, ehe der Weg in einer lang gezogenen Rechtskurve zunehmend steiler wird und sich das Rauschen der Sollerbach-Wasserfälle ankündigt. Sie sind einen kurzen Abstecher nach rechts wert. Der Erlebnispfad nimmt an dieser Gabelung zum Wasserfall nun eine kurze, aber steile Stufe nach links. Das Rauschen des Baches verliert sich allmählich in unserem Rücken, während wir den Kamm des Sollerberges überschreiten.

Nach einer Viertelstunde erreichen wir eine Schotterstraße, der wir nur etwa 50 Meter folgen, ehe unser Pfad Richtung See unmerklich rechts hinauf wieder im Wald verschwindet. Keine Viertelstunde später mündet der Weg auf die Teerstraße vom Wanderparkplatz, die uns von hier in wenigen Minuten auf Höhe des Seehäusls am Nordwestufer zum Kleinen Arbersee führt. Wer möchte, sollte jetzt einkehren, da wir nach der Seeumrundung nicht noch einmal an der Hütte vorbeikommen.

Unterhalb der Hütte folgt der Weg direkt dem Verlauf des Westufers. Am Südende schließlich, im Wald unterhalb der Arberhänge, aus denen der Seebach in den Arbersee plätschert, erstreckt dieser sich in seiner ganzen Schönheit nach Norden. Als Relikt aus der Eiszeit liegt der Karsee zwischen dem Gipfel des Kleinen und den Westhängen des Großen Arber. Seine heutige Ausdehnung hat er erst seit 1885, als er zum Zweck der Holztrift angestaut wurde.

Durch das Aufstauen des Wassers verdreifachte der See seine Oberfläche. Er ist heute über acht Hektar groß und bis zu zwölf Meter tief. Eine weitere Besonderheit sind die zwei »schwimmenden Inseln«. Im Zuge der Aufstauung lösten sich Moorfilze vom Ufer, die heute – mehr oder weniger stabil – auf dem See liegen. Aufgrund des strengen Naturschutzes ist rund um den See das Auerhuhn ebenso wieder anzutreffen wie Biber und Fischotter.

Am Nordostende des Kleinen Arbersees schließlich gabeln sich die Wege. Nach links geht es über das kleine Wehr zurück zum Seehäusl, geradeaus führt der Gläserne Steig zur Mooshütte. Wir nehmen von hier aus den letzten Anstieg und folgen unserer Markierung nach rechts. Noch etwa 250 Höhenmeter liegen vor uns, ehe wir am Rande des Arber-Skigebietes das Berghaus Sonnenfels erreichen.

Vom See bis hinaus führt der Weg teils auf Schotter, teils auf einem Wurzelweg, aber immer schattig im Wald, bis zum höchsten Punkt unserer Wanderung. Von hier aus laufen wir auf dem Rücken hinunter nach Brennes und von dort nach links hinunter ins Tal Richtung Ebensäge.

Eine Viertelstunde unterhalb von Brennes, an der dritten Forststraße, ist noch ein Abstecher zur Mooshütte möglich. Am oberen Rand eines großen Feldes gelegen, genießen wir von hier einen malerischen Ausblick über den Lamer Winkel. Zurück auf unserem Weg, haben wir von dort schließlich Ebensäge und ein Stück talwärts wieder den Parkplatz an der Reißbrücke erreicht.

Touren-Charakter

Romantische Plätze am Kleinen Arbersee, herrliche Ausblicke auf den Arber und über den Lamer Winkel. Meist auf Waldwegen, teilweise auf Forst­straßen.

Ausgangspunkt

Parkplatz Reißbrücke in Sommerau

Endpunkt

Parkplatz Reißbrücke in Sommerau

Einkehrstationen

Das Seehäusl liegt romantisch am Ufer und bietet einen wunderschönen Ausblick auf den Arbergipfel. Am Weg folgt später das Berghaus Sonnenfels. Die Mooshütte ist über einen kurzen Abstecher zu erreichen.

Unser Picknicktipp

Für ein gemütliches Picknick wählen wir das Nordostende des Sees, an der Abzweigung zur Mooshütte. Dort gibt es sonnige Wiesenflecken mit Sitzgelegenheiten und einen herr­lichen Blick über den See und zum Seehäusl.

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