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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zum Hennenkobel

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:15 Std.
Länge:
12.1 km
Aufstieg:
400 m
Abstieg:
400 m

Der Hennenkobel oberhalb von Zwiesel bietet am Bergkreuz eine herrliche Aussicht über das Regental hinweg zu den Gipfeln im Nationalpark Bayerischer Wald sowie hinauf zum Arbermassiv. Wir beginnen die bequeme Waldwanderung am hoch gelegenen Ausgangspunkt Bretterschachten.

Beschreibung

Der Wegverlauf

Der schneesichere Bretterschachten  an der Arberseestraße ist das Aktivzentrum des Luftkurorts Bodenmais und eines der bekanntesten Skilanglaufgebiete Mitteleuropas. Als die ersten Skirennläufer Anfang der 1960er-Jahre am Bretterschachten ihre Loipen zu Trainingszwecken selbst in den Schnee traten, ahnte niemand, dass 50 Jahre später jeden Winter etwa 300 000 Skilangläufer aus aller Welt dieses Fleckchen Erde im Bodenmaiser Hochwald nutzen würden. Dank seiner Höhenlage und der herrlichen Hochwaldumgebung wird das Aktivzentrum auch in den schneefreien Monaten zunehmend als Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten wie Wandern, Nordic Walking, MTB und Geocaching genutzt, auch die Gleitschirmflieger, die sich am Hochzellberg in die Lüfte erheben, brechen am Bretterschachten auf.

Vom Parkplatz Bretterschachten geht es längs der Arberseestraße kurz Richtung Arbersee, bis der mit der Ziffer »rot 1« markierte Hauptwanderweg rechts Richtung Hennenkobel/Rabenstein abzweigt und in den Hochwald eintaucht. Der kinderwagenfähige Wirtschaftsweg senkt sich zunächst sacht abwärts im Quellgebiet des Schachtenbachs zur Wegekreuzung im Sattel  (0:35 Std.) zwischen Hahnenriegel und Roter Höhe. Hier verlassen wir die »rote 1« und folgen der »roten 3a« durch den Hang des Hahnenriegels zur Kiesstraße  (0:45 Std.), einem beliebten Kinderwagenwanderweg, der links (Markierung »rot 3«) zum historischen Quarzbruch  (1:00 Std.) im Naturschutzgebiet Kiesau am Hennenkobel führt. Hier wurde 1756–1880 Quarz und Feldspat abgebaut und in die umliegenden Glashütten verbracht. Ab 1831 wurde Quarz auch unter Tage gewonnen. Nach der Einstellung des Abbaus bildete sich im Stollen ein unterirdischer See; dieser Stollen ist heute ein wichtiges Fledermausquartier. Zwar wurde der Abbau eingestellt, doch unter Geologen genoss der auch Hühnerkobel genannte Hennenkobel einen bedeutenden Ruf als Mineralienfundort, und in der Folgezeit entdeckten sie das nach Zwiesel benannte Mineral Zwieselit sowie die Mineralien Triphylin und Hühnerkobelit.

Kurz nach Passieren des alten Quarzbruchs ist rechts der Hennenkobel ausgeschildert (Markierung »rot 4«). Rechts und links des romantischen Wanderwegs illustrieren die Stationen des Gläsernen Kreuzwegs den Leidensweg Jesu. Nach dem Motto »Glas und Holz ist Zwiesels Stolz« wurden 2006 im Einklang mit Mutter Natur die 14 Stationen in Sandstrahl-Gravur auf Spezialglas gefertigt. Über 400 Gläubige erlebten in einem festlich gestalteten Berggottesdienst im September 2006 die Kreuzweg-Weihe am Gipfelkreuz auf dem Hennenkobel  (1:25 Std.).

Vom Gipfel senkt sich der Wanderweg zu einem Wirtschaftsweg im Südhang, der Weg führt links weiter (Markierung »rot 15«) oberhalb der Zwiesler Ortschaft Rabenstein, zu der mehrfach Wege ausgeschildert sind. Wir bleiben auf dem Wirtschaftsweg, bis wieder die bekannte Markierung »rot 1«  (2:00 Std.) auftaucht (zugleich Gläserner Steig): Sie führt im Gleichlauf mit dem Gläsernen Steig zurück in den Sattel  (2:45 Std.) zwischen Hahnenriegel uind Roter Höhe. Von dort leitet die »rot 1« auf dem bekannten Waldweg in sachtem Anstieg zurück zum Ausgangspunkt am Bretterschachten  (3:15 Std.).

Glasstadt Zwiesel

Der Luftkurort Zwiesel ist das traditionelle Zentrum der Glasherstellung im Bayerischen Wald, entstanden als Goldwäschersiedlung an einem der Goldenen Steige, den Salzstraßen von Passau nach Böhmen. Zwiesel liegt an der Glasstraße zwischen dem Arbermassiv und dem Nationalpark Bayerischer Wald am Zusammenfluss von Großem und Kleinem Regen zum Schwarzen Regen; dem Zusammenfließen (»Zwieseln«) der beiden Flüsse verdankt Zwiesel seinen Namen. Urkundlich wird Zwiesel 1255 im Besitz des Klosters Rinchnach erstmals urkundlich erwähnt, 1347 fiel die Marktsiedlung an das Kloster Niederaltaich, 1602 an das Herzogtum Bayern.

Der 86 m hohe Turm der neugotischen Pfarrkirche Sankt Nikolaus (1891–96, Johann Schott) in der Nähe des Marktplatzes überragt weithin die Stadt. Auf halber Höhe des alten Straßenmarkts steht das klassizistische Rathaus (1838), in dem u. a. das Waldmuseum untergebracht ist. Ebenfalls am Stadtplatz befindet sich das Spielzeugmuseum. Ein weiteres Museum ist das Theresienthaler Glasmuseum. Die Bergkirche Mariä Namen oberhalb der Stadtpfarrkirche ist ein Rokokobau von 1767.

Ausgangspunkt

Aktivzentrum Bodenmais am Bretterschachten (1116 m), Parkplatz und Bushaltestelle an der Arberseestraße. GPS-Koordinaten, UTM-Zone 33: x: 365.419 m, y: 5.437.320 m

Wegbeschaffenheit

Bequeme Forstwege, am Hennenkobel wurzelig-felsiger Waldweg

Freud und Leid

Wer bei der Wanderung die Augen offen hält, kann funkelnde Kristalle entdecken: Der Zwieseler Hausberg Hennenkobel ist nach dem Silberberg von Bodenmais der mineralienreichste Bergstock im Bayerischen Wald. Da der Anstieg am hoch gelegenen Bretterschachten beginnt, ist die Wanderung auch von kleinen Kinderbeinen gut zu schaffen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.