Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zum Dreiländereck und Stifterdenkmal

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:20 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Einst unbetretbares Gebiet. Während des Kalten Krieges war das Grenzland des Böhmerwaldes Sperrgebiet. Heute ist der Bereich um den Plöckenstein allen zugänglich. Vom Adalbert-Stifter-Denkmal auf böhmischer Seite öffnet sich die Sicht auf den glazialen Plešné jezero.

Beschreibung

Zum Dreiländereck

Vom Wanderparkplatz am Böhmerwalddenkmal starten wir links neben dem letzten Haus in Richtung Plöckenstein aufwärts. Das Böhmerwalddenkmal erinnert an die Vertreibung der Böhmerwäldler Landsleute. An einer Weggabel steigen wir links den felsigen Weg hoch und sind nun ein Stück auf dem Goldsteig. Eine Forststraße wird in Richtung Dreiländereck überquert. An einer Kreuzung steht ein alter bayerischer Wegweiser, der den Verlauf der alten Säumerroute markiert. Ganze Kolonnen von beladenen Maultieren und Pferden kamen hier, geführt von den Säumern (Salzhändlern), einst auf dem Weg nach und von Böhmen vorbei. In schwierigem Gelände ist der alte Säumerpfad auf einem Damm befestigt. Der aus groben Steinen und Felsen gelegte Weg erinnert an die Mulattiere (Maultierpfade) in den Bergen des Trentino. Wir folgen dem Säumerpfad am alten Wegweiser nach rechts aufwärts in Richtung Plöckensteinsee und Steinernes Meer. Über eine Wegkreuzung geht es geradeaus weiter. Dann tangieren wir das Ende einer Forststraße mit Aussicht in das Schwarzenberger Land in Österreich. An einer Wegkreuzung kurz vor der österreichischen Grenze auf 1160 Meter Höhe müssen wir in spitzem Winkel nach links weiter bergan in Richtung Dreiländereck. Links öffnet sich bald die Aussicht auf das Rosenberger Gut nahe dem Ausgangspunkt. »Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend«, schrieb Adalbert Stifter 1865 an seinen Freund Franz Xaver Rosenberger. In einer Rechtskehre befinden wir uns unterhalb des Steinernen Meeres, dessen Ausläufer bis hierher reichen. An zwei T-Kreuzungen bleiben wir geradeaus in Richtung Dreiländereck. Auf einem Sattel zwischen dem Bayerischen Plöckenstein und dem Plechý (Plöckenstein) liegt das Dreiländereck, auch Trojmezí genannt.

Auf den Plechý (Plöckenstein)

Ein Wegweiser zeigt nach halb rechts in östliche Richtung zum Plöckenstein. Zurückblickend sehen wir rechts neben dem Dreiländereck den Felsaufsatz Hohenstein und das Dreisesselberghaus auf dem Dreisesselberg (Tour 28). Der felsige Grenzweg führt weiter oben am Adalbert-Stifter-Dachl, einer Felsformation mit Dach vorbei. Dann fällt der Weg ab und führt auf Knüppelwegen durch eine moorige Heidefläche mit Wollgrasbeständen auf einem breiten Sattel. Der Plechý (Plöckenstein) ist mit einer leichten Kletterei über Felsen zu erreichen. Dieser Gipfel ist der höchste Berg im Böhmerwald und auch der höchste Punkt des Mühlviertels. Adalbert Stifter erzählt in seinen Romanen vom Plöckenstein. Von hier oben schweift der Blick über die schier endlose Weite des Böhmerwaldes, über das Mühlviertel und hinüber zum Dreisessel, bei Föhnlage sogar bis zu den Alpen.

Zum Adalbert-Stifter-Denkmal

An der Wegkreuzung unterhalb des Gipfelaufsatzes des Plöckensteins gehen wir nun nach Norden in Richtung Adalbert-Stifter-Denkmal in den Nationalpark Šumava. Heidelbeeren und Preiselbeeren überziehen die wildromantischen Flächen. Weiter unten ist schon der Obelisk des Denkmals zwischen den Bäumen auszumachen. Doch vorher liegt noch ein Aussichtsplatz am Weg, von dem aus der Plešné jezero (Plöckensteinsee) weit unten zu sehen ist. Er entstand einst durch die Vergletscherung in einer Eiszeit. Der See wurde im 18. Jahrhundert um über zwei Meter aufgestaut, um der Holztrift mehr Schwung zu verleihen. Weiter unten am Weg steht der Granitobelisk des Adalbert-Stifter-Denkmals für den großen Böhmerwalddichter. Von der Felsenkanzel erfreuen wir uns an der guten Aussicht auf den Plöckensteinsee. Nun treten wir den Rückweg an, der wiederum über den Plechý (Plöckenstein) führt, und auch der Weg zum Dreiländereck ist uns vom Anmarsch her bekannt. Zur Teufelsschüssel Vom Dreiländereck müssen wir links in Richtung Steinernes Meer hinunter und am gleich folgenden Abzweig rechts in Richtung Lackenhäuser. Wieder an den Ausläufern des Steinernen Meeres vorbei, erreichen wir die Wegkreuzung kurz vor der österreichischen Grenze auf 1160  Meter Höhe. An dieser Stelle verlassen wir den bekannten Weg, überschreiten nach links einen Bach und die Grenze nach Österreich. An der Kreuzung auf österreichischer Seite bleiben wir geradeaus in Richtung Teufelsschüssel. Der Pfad endet an einer Forststraße, der wir rechts abwärtsfolgen. Dabei lassen wir Abzweige außer Acht und bleiben auf dem Hauptweg. Erst in einer Linkskurve nehmen wir den Weg nach rechts mit dem Wegweiser zur Teufelsschüssel. Die Teufelsschüssel ist ein hohes Felsgebilde, das aber über eine Treppe leicht erklommen werden kann. Im Norden ist das Felsgebiet des Steinernen Meeres zu sehen.Zum Böhmerwalddenkmal Unterhalb der Teufelsschüssel wandern wir nach rechts mit der rot-weiß-roten Farbmarkierung in Richtung Oberschwarzenberg weiter. An einer Kreuzung mit einer Forststraße gehen wir rechts auf dem zweiten Forstweg steil abwärts und bleiben an einem Abzweig auf der Forststraße rechts leicht aufwärts. An einer T-Kreuzung gehen wir links hinab und unten am Parkplatz in spitzem Winkel nach rechts in Verlängerung der Asphaltstraße in Richtung Grenzstraße. In einer Furt überqueren wir einen Bach und die Grenze in Richtung des Rosenberger Gutes. Auf einer neuen und fast ebenen Forststraße geht es dann weiter. An einer Kreuzung mit querendem Wanderweg gehen wir links auf dem bekannten Aufstiegsweg in Richtung Lackenhäuser hinunter. Bei einer Weggabelung bleiben wir rechts und sind bald am Ausgangspunkt am Böhmerwalddenkmal zurück. Weiter unten ist noch ein Besuch des Museums »Stifter und der Wald« im Rosenberger Gut zu empfehlen, ebenso eine Einkehr im Biergarten des Wirtshauses Zum Rosenberger Gut.

Touren-Charakter

Mittelschwere, vorwiegend sonnige Tour, größtenteils auf felsigen Pfaden und Forststraßen durch Wälder und Freiflächen, markiert mit Wegweisern zu den Zielen und mit dem Symbol des Goldsteigs

Beste Jahreszeit

Mai bis Oktober

Ausgangspunkt

Parkplatz am Böhmerwalddenkmal, 830 m

Endpunkt

Parkplatz am Böhmerwalddenkmal, 830 m

Route

Böhmerwalddenkmal Dreilän­der­eck 1:50 Std. Plechý (Plöckenstein) 0:30 Std. Adalbert-Stifter-Denkmal 0:20 Std. Plechý (Plöckenstein) 0:20 Std. Dreiländereck 0:30 Std. Teufelsschüssel 1:00 Std. Böhmerwalddenkmal 0:50 Std.

Höchster Punkt

Plechý (Plöckenstein), 1379 m

Information

Nehmen Sie Ihren Ausweis mit. Bergschuhe und Trittsicherheit erforderlich

Adalbert Stifter

Adalbert Stifter war einer der beachtenswertesten Autoren und Maler des Biedermeiers. Besonders wurde er als Literat über die Natur bekannt, aber auch als sehr guter Esser und Trinker. Bekannteste Werke sind Witiko und Der Hochwald. Er verbrachte einige Zeit auf dem Rosenberger Gut in Lackenhäuser, wo es ein Museum für den Böhmerwalddichter gibt. Er nahm sich 1868 das Leben.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.