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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Zu Saldenburger Mühlweiher und Diebstein

Anspruch:
schwer
Dauer:
04:18 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
440 m
Abstieg:
440 m

Herbstgenuss am Dreiburgensee. Saisonende: Die Badegäste sind weg, und nur noch wenige Spaziergänger flanieren im Herbstnebel um den jetzt ganz stillen Dreiburgensee. Die beste Zeit, um den herbstlich gefärbten Laubwäldern zwischen Dreiburgensee und Saldenburg einen Besuch abzustatten. Einen kleinen Korb für Pilze mitzunehmen, kann nicht schaden.

Beschreibung

Über den Höhenberg 

Unser Ausgangspunkt liegt am Parkplatz am Ost-ufer des Dreiburgensees, der sich von Süden nach Norden in einem engen Tal erstreckt. Bei der Übersichtstafel mit dem Wegenetz im Dreiburgenland beginnt unser Waldweg mit dem ersten Ziel, dem Höhenberg. Im Oktober waten wir durch ein Blättermeer auf unserem Weg. Gut für uns, so können wir bei unserer Querung des Höhenbergs Aussichten genießen, die uns im Sommer verwehrt bleiben. Aber erst müssen wir hinauf.

Nach einer Viertelstunde erreichen wir eine kleine Lichtung, auf der vier Wege sternförmig zusammenlaufen. Der dichte Blattteppich macht es mitunter schwer, Wald von Weg zu unterscheiden. Wir jedenfalls folgen dem rechten Weg geradeaus bergauf. Erneut treffen wir auf eine Gabelung, wo es links weitergeht. Leicht ansteigend umrunden wir hier den Höhenberg (610 m), den wir selbst nicht besteigen. Unseren höchsten Punkt (568 m) haben wir bei einer Bank am Wegrand erreicht. Die Schneise und der herbstlich gelichtete Wald geben die Sicht frei auf die andere Talseite, wo sich die Kuppe des Diebsteins erhebt. Ihn werden wir auf dem Rückweg besteigen.

Durchs Edtbachtal   

Nach der Rast folgen wir dem Weg, der rechts nach Osten biegt, und wandern im gleichmäßigen Bergab Richtung Stützersdorf. Auf halbem Weg passieren wir noch einmal eine Bank an einem Gedenkstein. Links unter uns liegt das stille Edtbachtal, das ein gutes Stück nördlich des Dreiburgensees nach Osten abzweigt.

Wenn wir schließlich aus dem Wald treten, begleitet uns eine Baumreihe am Feldweg ähnlich einer Allee bis zum Dorf, das wir beim letzten Hof nur streifen. Der Weg wendet sich hier schon wieder vom Dorf ab und verläuft entlang einer Pferdekoppel nach links und wenige Schritte danach wieder nach links. Der sehr sandige Boden in der Region macht auch einen Schotterweg sehr bequem zu begehen. Beinahe gerade verläuft dieser gleichmäßig abfallend bis zum Talboden beim Bach.

Wenn wir einen kleinen Fischweiher im Wald wenige Meter neben dem Weg passiert haben, kommt bald die Abzweigung nach rechts. Ab hier folgen wir der Markierung »82« (rot). Kurz nach der Abzweigung verlassen wir die sandige Forststraße und biegen rechts in einen schmalen Pfad, der unterhalb einer Wiese am Waldrand entlang verläuft. Beinahe eben laufen wir neben dem Bach, der erst auffällt, wenn der Wald etwas lichter wird und bei einem Jägersitz in ein lang gezogenes Wiesental übergeht.

Historischer Glasofen   

Am Hochsitz links vorbei laufen wir einige Meter am Waldrand entlang, ehe der Weg wieder unter den Bäumen verschwindet. Nach ca. 100 Metern biegen wir an einer Gabelung links ab. Der schmale Waldpfad schlängelt sich oberhalb einer Lichtung entlang, ehe er wieder breiter wird und wie an der Schnur gezogen ansteigt.

Wir kommen an einer Abzweigung nach links vorbei, halten uns aber weiterhin geradeaus, bis wir auf eine Lichtung kommen. Gegenüber stehen ein Schupfen und ein Einödhaus. Über die Lichtung laufend, biegen wir dann nach links und passieren das Haus. Wieder im Wald halten wir uns erneut links. Nach der Stille und Einsamkeit der bisherigen Wanderung schrecken wir vielleicht sogar auf, denn wir wandern jetzt für ca. 200 Meter oberhalb der B 85 entlang.

Dann erreichen wir die Abzweigung nach Auggenthal; ab hier folgt unser Weg »82« auch dem Themenwanderweg »Geschichte von Saldenburg«. Der Forstweg steigt an, nun wieder in sicherem Abstand zur Bundesstraße. Ca. 500 Meter weiter sind die Reste eines mittelalterlichen Glasofens zu besichtigen. Der kurze Abstecher nach rechts in den Wald ist angezeigt.

Zum Saldenburger See mit Burg   

Zurück auf dem Forstweg steigen wir weiter bergan, bis wir die Waldgrenze erreicht haben. Bei entsprechender Sicht verspricht eine Bank hier Aussicht bis zum Rachel. Wir laufen nun wieder auf die Bundesstraße zu und biegen dort nach links erneut in den Wald ein.

Die Forststraße schlängelt sich von hier in einer Viertelstunde zum Saldenburger See, dem Mühlweiher. Vielleicht kommen uns hier Reiter entgegen, die ihre Ausritte von einem der Reiterhöfe Lanzenreuth und Unteröd machen. Der See ist künstlich aufgestaut und zu einem Badesee mit Liegewiese und Kinderstrand ausgebaut. Hoch oben thront die Saldenburg – ein steinerner Würfel und im wahrsten Sinn eine Fes-tung. Heute ist eine Jugendherberge darin untergebracht. Hinter der Burg steht eine kleine Aussichtsplattform, die einen wunderschönen Blick auf die Sonnenwaldregion und den Brotjacklriegel bietet. Wer den steilen Anstieg in die Tour mit einbauen will, sollte eine zusätzliche Gehzeit von 30 Minuten für Hin- und Rückweg einrechnen.

Letzter Anstieg zum Diebstein   

Auf Höhe des Kinderstrandes laufen wir vom See aus weiter auf Weg »81« (rot) und passieren einen kleinen Nebenweiher. Eine Abzweigung nach rechts ignorieren wir, ebenso die Hinweisschilder zum Wildgehege. Die große eingezäunte Fläche für Rotwild kann an mehreren Stellen angelaufen werden. Auf unserem Weg »81« passieren wir das Gelände an seinem westlichen Rand. Dort ist auch ein kleiner Beobachtungsunterstand aufgestellt.

Die Forststraße, auf der wir seit Saldenburg laufen, verbindet Saldenburg mit dem Dreiburgensee auf kürzestem Weg in knapp fünf Kilometern. Wir machen aber noch einen Schlenker, nicht nur, weil uns nun immer mehr Leute begegnen, sondern auch, weil wir die Aussicht auf die Sonnenwaldregion vom Diebstein aus genießen wollen. Hierzu folgen wir ca. 500 Meter nach dem Wildgehege der Abzweigung von der Forststraße nach rechts und wandern weiter auf Weg »81« bis nach Lanzenreuth. Dort überqueren wir die Hauptstraße und folgen der Zufahrt bis zu den letzten Häusern am Waldrand.

Nun wieder auf Schotter erreichen wir nach ca. 300 Metern eine Abzweigung, die im spitzen Winkel nach links hinauf zum Diebstein führt. Schmal und steil geht es hinauf, zuerst vorbei an der Diebsteinhöhle, wo Granithinkelsteine einen kleinen Unterschlupf bilden. Der Diebsteingipfel (590 m), nur noch ein kleines Stück weiter, ist ein flacher Bergrücken, auf dem verteilt Granitblöcke liegen.

Über Goben zum Dreiburgensee   

Auch im Abstieg wählen wir Weg »81«, weil dieser auf der westlichen Bergseite immer wieder schöne Ausblicke erlaubt. Schließlich erreichen wir Goben (s. Tippkasten) mit der Bründl-Kapelle. Wir durchwandern den Weiler Richtung Landstraße und biegen nach den letzten Häusern links ab. Die Markierungen »65« und »66« bringen uns nun zurück zum Dreiburgensee. Immer im Abstieg durch den Wald und schließlich ein Stück am Feld entlang erreichen wir dann den See. Ob wir ihn nun links- oder rechtsherum umwandern, bleibt uns überlassen – ruhiger ist es linksherum. Nach ca. 20 Minuten sind wir wieder am Wanderparkplatz angelangt.

Touren-Charakter

Konditionell und für den Kopf anspruchsvolle Rundwanderung, weil der kräftezehrende Aufstieg auf den Diebstein am Ende liegt. Abgeschiedene Tour überwiegend auf Wald- und Forstwegen. Empfohlene Rastplätze: am Mühlweiher und auf dem Diebstein

Beste Jahreszeit

März bis November

Ort

Rothau

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz, 459 m, am Ost- ufer des Dreiburgensees bei Rothau

Endpunkt

Wanderparkplatz, 459 m, am Ost- ufer des Dreiburgensees bei Rothau

Route

Dreiburgensee – Auggenthal 1.30 Std. – Saldenburg 30 Min. – Diebstein 1.45 Std. – Dreiburgensee 45 Min.

Höchster Punkt

Hochbuchet, 586 m

Mein Varianten-Tipp

Der Ursprung der Wallfahrtskapelle Maria Bründl bei Goben geht auf das Jahr 1482 zurück. Bereits im 16. Jh. war die besondere Heilkraft des Wassers aus der Quelle neben der Kapelle bekannt. Ein Gutachten belegt dies heute noch. Gläubige kommen, um das Wasser abzufüllen, besonders bei Augen- und Atemwegsproblemen, Durchblutungsstörungen und Magen-Darm-Beschwerden.

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