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Wandern Bayerischer Wald: Von Milchstraße und Ruderbooten

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
387 m
Abstieg:
387 m

Vorbei an Satellitenschüsseln zum Höllensteinsee. Seit beinahe 100 Jahren staut die nach ihrer Eröffnung größte Talsperre Bayerns den Schwarzen Regen zum Höllensteinsee. Im »Niemandsland« zwischen Bad Kötzting und Viechtach gelegen, bietet er vor allem Ruhe.

Beschreibung

Das soll ein Geheimtipp sein? Das erste Teilstück unserer Wanderung zum Höllensteinsee folgt dem sogenannten »Planetenweg« und beginnt an der mannshohen Plastik der Sonne im Kurpark von Bad Kötzting, wo Spaziergänger, Blumenfreunde und Kurgäste die Anlage genießen. Wir folgen der Markierung »Bk02« in Richtung Weißer Regen, welchen wir überqueren. Dabei orientieren wir uns an Lindner Bräu. Die Traditionswirtschaft passieren wir links und gelangen an die Hauptstraße, die wir ein paar Meter weiter an der Ampel queren. Auf Höhe der Wettzeller Straße beginnt unser Aufstieg, der bald scharf rechts einknickt und sich in einer langen Linkskurve zum Waldrand zieht. Die Hauptstraße haben wir schnell vergessen, wenn wir rechts am Horizont die Wallfahrtskirche Weissenregen erkennen, die einsam auf einem Hügel thront. Wir passieren derweil Rastbänke, von denen aus wir diesen schönen Ausblick genießen können, sowie Steelen aus Granit, die uns die Planeten unseres Sonnensystems erklären. Wenn wir schließlich in den Wald eintauchen, laufen wir rechts an der Kötztinger Freiluftbühne vorbei. In gleichmäßiger Steigung geht es auf einem mal mehr, mal weniger verwurzelten breiten Weg durch den Fichtenwald. Nach einer guten halben Stunde lassen wir den Wald hinter uns und machen an einem Feldkreuz eine Rast. Die Aussicht reicht bis zum Kaitersberg und Hohen Bogen.

Nach rechts zweigt der Weg hinunter nach Sackenried ab, links oben am Waldrand liegt ein einsamer Hof – wir wählen die goldene Mitte und folgen dem Wiesenweg teils unter Büschen zu einer kleinen Sägerei. Gleich hinter dem Hof erreichen wir die schmale Straße, die Wettzell mit Sackenried verbindet. Auf Teer wandern wir nun links Richtung Wettzell und haben schon bald eine Erklärung für den Planetenweg: Rechts der Straße spähen riesige Teleskope des Geodätischen Observatoriums in den Himmel. Einen Steinwurf weiter erreichen wir den Ortsrand von Wettzell. Gleich nach dem Sportplatz biegen wir rechts ein und folgen im spitzen Winkel dem Feldweg, der nun wieder Richtung Observatorium leicht ansteigt. Wir passieren das Gelände an der Rückseite und genießen ein letztes Mal die Aussicht über Zellertal hinüber zum Kaitersberg. Im Wald haben wir den Anstieg bald hinter uns und erreichen schließlich eine Teerstraße, in die wir nach links einbiegen. Über die wenigen Dächer von Buchberg bei Wettzell hinweg reicht die Aussicht bis zum Pröller und hinunter ins Regental. Wir laufen geradewegs auf der Hauptstraße an den Höfen vorbei zum Waldrand, wo der Teer in Schotter übergeht. Keine 100 Meter weiter biegen wir rechts ein und beginnen mit dem anfangs etwas ­steileren Abstieg hinunter zum Höllensteinsee. Spätestens hier haben wir kaum mehr Begleiter. Wir erreichen eine Landstraße, folgen ihr einige Schritte nach rechts und biegen auf Höhe des ehemaligen Gasthauses links ab hinunter zum Stauwerk. Südlich liegt dunkel der Stausee. Rechter Hand, jenseits der Staumauer, gibt sich der Schwarze Regen alle Mühe, fließt aber träge dahin – der Blaibacher Stausee keine fünf Kilometer flussabwärts ist schon zu erahnen. Dank seiner Erreichbarkeit von Kötzting und der Infrastruktur mit großem Parkplatz, Kiosk und Liegewiese ist dort mehr los als am Höllensteinsee. Wenn wir die Staumauer überschreiten, können wir links unterhalb zwar auch ein Boot ausleihen und eine Kleinigkeit essen, doch bleibt die Szenerie beschaulich. Die wenigen Paddler, die es ums Eck Richtung Viech­tach wagen, verbreiten eher Gemütlichkeit und Ruhe.

Wir gehen dann wieder hinauf zur Landstraße und folgen ihr nach links bergab, ehe wir nach etwa 400 Metern, nach der scharfen Linkskurve, rechts in den breiten Waldweg einbiegen. Der führt uns bergauf und wieder zurück Richtung Bad Kötzting. Zunächst liegen etwa zwei Kilometer vergleichsweise steiler Anstieg durch den Wald vor uns. Dann streifen wir den westlichen Rand der weitläufigen Felder und Wiesen rund um Sackenried, welches wir rechts erahnen. Nun beginnt endlich der Abstieg. Zunächst geht es wieder durch den Wald und nach eineinhalb Kilometern am Waldrand entlang. Unser Schotterweg mündet auf eine schmale Flurstraße, rechts steht ein Haus in Alleinlage. Nach links führt die Straße zur Wallfahrtskirche Weissenregen, die am Hügel gegenüber in den Himmel ragt. Nach 800 Metern stehen wir vor der Kirche und der Wirtschaft nebenan. Zurück nach Kötzting geht es über den Kreuzweg. Mit einem herrlichen Panorama jenseits der Kurstadt – mit Kaitersberg und Hohem Bogen – wandern wir hi­nunter. Die Landstraße unterqueren wir und laufen immer geradeaus weiter, bis wir an den Weißen Regen gelangen. Der Steg führt hinüber zum Fußballstadion. Wir biegen rechts ein, passieren den Sportplatz und haben gleich danach den Kurpark wieder erreicht.

Touren-Charakter

Abwechslungsreicher Rundweg überwiegend auf Schotter, teilweise Flurstraßen

Ausgangspunkt

Höllensteinsee/Parkplatz

Endpunkt

Höllensteinsee/Parkplatz

Rastplatz mit Aussicht

Aussichtsschmankerl: Wir biegen in Wettzell nicht nach dem Sportplatz rechts ein, sondern machen einen Abstecher zum örtlichen Friedhof an der Wiesinger Straße. Vor seinem Tor warten Rastbänke, die eine wunderschöne Aussicht auf Kaitersberg und Hohen Bogen bieten. Nach dem ersten Anstieg ein idealer Rastplatz.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.