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Vergessene / Entdecker Pfade
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Wandern Bayerischer Wald: Vom Haus zur Wildnis zum Ahornriegel

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Wandern über das Tierfreigelände hinaus. Wölfe heulen hie und da, ein Luchspärchen döst vor sich hin, Urrinder grasen auf der Weide: Seit 2006 lernen Besucher in den großzügigen Gehegen im Nationalparkzentrum Falkenstein die tierischen Vertreter der frühen Bewohner des Bayerwaldes hautnah kennen. Wem der 3,5 Kilometer lange Rundweg durch das Tierfreigelände zu kurz ist, der kann weiter zum Ahornriegel wandern.

Beschreibung

In Ludwigsthal unterqueren wir am Parkplatz beim Haus zur Wildnis die Gleise der Waldbahn. Danach biegen wir nach links ab und gehen auf dem kürzeren der beiden Wege in Richtung Haus zur Wildnis. Wenn wir auf das Luchsgehege treffen, verlassen wir den Rundweg durchs Freigelände und folgen links dem Böhmweg (Markierung »Rad«) bergauf. Die folgende Forststraße bringt Eilige geradewegs nach Zwieslerwaldhaus – so wie einst die Salzhändler in Richtung Böhmen. Beim sanften Auf und Ab zieren ein Holzkreuz und zwei Totenbretter den höchsten Punkt (siehe gestrichelte Linie auf der Karte).

Neue Variante: Das Haus zur Wildnis noch in Sicht, zweigt vom alten Böhmweg halb rechts ein Weg ab und schlängelt sich in etwa parallel zur Forststraße sanft durch den schattigen Wald dem Schleicherbach entgegen. Einst als »Poetischer Grenzsteig« bezeichnet, gilt dieser naturnahe Pfad seit 2014 als neuer Böhmweg. Zudem ist diese Passage mit der »Luchspfote« markiert. Nach 1,5 Kilometern knickt die empfehlenswerte Variante nach links und mündet vor dem Wildniscamp am Falkenstein in die bekannte Forststraße in Richtung Zwieslerwaldhaus. Auf lange Sicht soll die Forststraße rückgebaut werden. Vor Zwieslerwaldhaus marschieren wir auf einem Feldweg mitten durch das Wildniscamp. Darin lernen Jugendgruppen die Natur zu verstehen, Schlafplätze bieten Themenhütten wie Baumhaus oder Erdhöhle. Am Ortseingang von Zwieslerwaldhaus führt der Wanderweg zwischen Almwirtshaus und Waldgasthof neben der Straße weiter. Am Parkplatz Schillerstraße verlassen wir den Böhmweg. Den Aufstieg zum Ahornriegel verrät die Markierung »Heidelbeere«.

Nach 15 Minuten erreichen wir eine Serpentine und verlassen den Forstweg. Ein großenteils breiter Wanderweg führt weiter geradlinig auf den Ahornriegel. Auf diesem höchsten Punkt der Wanderung macht der Pfad einen Linksknick. Versteckte Stichwege führen zu Felsblöcken, zwischen dem Blätterwerk der Bäume erheischen Wanderer vereinzelt Blicke Richtung Großer Arber (1456 m).An eine Kreuzung gelangen Wanderer nur 250 Meter weiter. Ab hier folgen wir der Markierung »Esche«, die aussieht wie ein Farn, durch schattigen Bewuchs nach rechts bergab. An Kreuzstraßl vorbei geht es in Richtung Schleicher, ein Bach wird auf Holzbohlen gequert. Die letzten Meter bis zum zweittiefsten Punkt der Tour legen wir auf einer Forststraße zurück.In Schleicher erwartet uns jenseits der Brücke der letzte, sanfte Anstieg. Wir richten uns nach den Pfeilen zum Haus zur Wildnis. Das letzte Stück gehört zum Rundweg durchs Freigelände. Der Wolfsturm macht es leichter möglich, einen Blick auf die scheuen Tiere zu gewinnen. Hinter der Wolfsbrücke liegt das Infozentrum.

Wer in Schleicher darauf verzichtet, ins Waldhäusl einzukehren, freut sich auf die Nationalpark-Wirtschaft mit Sonnenterrasse, auf der bayerisch-saisonale Biogerichte serviert werden. Die 2020 zum 50-jährigen Gründungsjubiläum des Nationalparks erneuerte Dauerausstellung samt Wurzelgang im Haus zur Wildnis vermitteln teils interaktiv, wie sich Wälder wandeln. In einem kleinen Kino laufen Naturfilme. Vom Haus zur Wildnis, das architektonisch geglückt in die Natur eingepasst ist, erreichen Wanderer an den Luchsen vorbei in 15 Minuten den Parkplatz. Neugierige mit Durchhaltevermögen gehen über die Wolfsbrücke zurück, um den unteren Teil des Freigeländes mit Wildpferden, Urrindern und nachgebildeter Steinzeithöhle in knapp 45 Gehminuten zurück zum Ausgangspunkt mitzunehmen (gestrichelte Linie auf der Karte). Da den Tieren viel Freiraum zugestanden wird, gehört ein wenig Glück dazu, alle zu Gesicht zu bekommen.

Touren-Charakter

Schattigen Laub- und Mischwald, aber auch lichte Augenblicke bietet diese lange, jedoch leicht zu gehende Tour. Je zur Hälfte Wanderweg und Forststraße bzw. Gehweg, wo sich Wolf und Luchs »Gute Nacht« sagen.

Ausgangspunkt

Endpunkt

Parkplatz am Haus zur Wildnis an der B 11 (600 m; 1 €/Std., 5 €/Tag; Gehege kostenfrei)

Route

Parkplatz (600 m) - Zwieslerwaldhaus 1.15 Std. (4 km); Zwieslerwaldhaus (700 m) - Ahornriegel 1.15 Std. (3 km); Ahornriegel (1050 m) - Schleicher knapp 1.15 Std. (4 km); Schleicher (605 m) - Haus zur Wildnis 0.30 Std. (2 km); Haus zur Wildnis (660 m) - Parkplatz 0.15 oder 0.45 Std. (1/2,5 km)

Tierfreigelände im Nationalparkzentrum Lusen

Wie das Haus zur Wildnis im Oberen Bayerwald bei Ludwigsthal, so bringt bereits seit 1982 das Hans-Eisenmann-Haus im Nationalparkzentrum Lusen bei Grafenau im Unteren Bayerwald den Menschen die heimische Tier- und Pflanzenwelt näher. Das dortige Tier-Freigelände beherbergt 16 Großgehege und Volieren. Auf einem bestens ausgeschilderten, sieben Kilometer langen Rundweg treffen Besucher auf ihrem Waldspaziergang auf Braunbären, Wildschweine, Elche und Uhus. Seit über zehn Jahren freuen sich Schwindelfreie außerdem über den atemberaubenden Baumwipfelpfad.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.