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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Vom Großen Arbersee zum Arber

Anspruch:
schwer
Dauer:
03:40 Std.
Länge:
10.1 km
Aufstieg:
600 m
Abstieg:
600 m

Vom Großen Arbersee führt dieser naturschöne Arber-Aufstieg durch die von urwaldartigem Bergwald bestockte Seewand und bietet am Mittagsplatzl hervorragende Aussicht. Oben auf dem Arber fällt der Tiefblick aus der Vogelperspektive hinab zum Arbersee, zu dem der Goldsteig zurückführt.

Aussichtsreich die Brotzeit genießen im Arberschutzhauswandern, schwer
Aussichtsreich die Brotzeit genießen im Arberschutzhaus© Chris Bergmann
Beschreibung

Der Wegverlauf

Vom Großparkplatz am Arberseehaus  führt der Arberseerundweg teilweise auf Bohlenwegen im Uhrzeigersinn um den 8 ha großen eiszeitlichen Restsee, Informationstafeln erläutern Wissenswertes zu Pflanzen und Tieren. Wo der Weg die Brücke über den Ausfluss des Sees erreicht – hier tritt in einem End- und Seitenmoränengebiet der Geigen- oder Arberseebach aus, der oberhalb von Regenhütte in den Großen Regen mündet –, ist mit Blick auf den Seeriegel die Entstehung des Sees gut zu verstehen, sie begann vor etwa 10 000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit: Das vom Arber herabfließende Eis schürfte zwei Becken in den Talboden, das eine 9, das andere 15 m tief; die Becken füllten sich nach dem Abschmelzen des Eises mit Wasser, das zudem durch Moränenschuttwälle aufgestaut wurde. 1898 wurde dieser vom Eis geschaffene Kar- und Endmoränenstausee künstlich höher gestaut und mit einer Schleuse versehen, damit das Seewasser für die Holztrift genutzt werden konnte. 1956 wurde die Trift eingestellt.

An der Verzweigung  (0:05 Std.) nach Überqueren der Brücke verlässt der Wanderweg Richtung Arber den Seerundweg links und schwingt sich gleich darauf rechts in schönen Mischwäldern in die Steinschachtenhänge hinauf, wo er in einen Forstweg  (0:25 Std.) mündet: Dieser führt kurz rechts weiter, in der Linksserpentine verlässt ihn der Wanderweg und führt geradeaus durch die Arberseewand: Bäche, Moose, Farne, über Felsen und Wände rieselnde Wasser, Fichten-, Tannen-, Buchenriesen, Bergahorngiganten, Ebereschen und Blaubeersträucher, Felstrümmer inmitten üppiger Vegetation, Alpenheckenrosen, Gämswurz und Bärlapp neben gestürzten und geborstenen Stämmen, senkrechte Abstürze neben dem Steig – der Zauber der Seewand ist unbeschreiblich.

Auf etwa 1200 m über NN flacht das Gelände ein, der Steig weitet sich zum schmalen Weg und erreicht eine Schutzhütte  (1:05 Std.). Hier lohnt südwärts der steinige Weg zum Mittagsplatzl  (1:20 Std.), dem höchsten Punkt der Seewand. Hier, an einer ehemaligen Hochweide, empfängt eine hervorragende Aussicht: Unten schimmert der See, weiter links betten sich ins Hochtal des Großen Regen Bayerisch und Markt Eisenstein, im Südosten runden sich die Waldrücken des Falkensteinmassivs und weiterer Nationalpark-Bergstöcke, und wer ganz früh hier oben ist, sieht die Sonne hinter den Bergen auftauchen.

Vom Mittagsplatzl geht es zurück zur Schutzhütte (1:40 Std.) und geradeaus auf einem passagenweise steinigen Wanderweg durch grasreichen, teils stimmungsvollen, teils stark geschädigten Fichtenhochwald zur Verzweigung Bodenmaiser Mulde, wo der Schlussspurt zum Richard-Wagner-Kopf und zum Gipfelkreuz auf dem Großen Arber  (2:20 Std.) erfolgt.

Der Abstieg auf dem Goldsteig beginnt am Arberschutzhaus  (2:30 Std.): Anfangs folgt er einem schönen Fels- und Wurzelweg im Hochwald hinab zur Brennesfichte  (3:00 Std.), die laut Infoschild stattliche 250 Jahre alt ist. Später geht der Wurzel- in einen Forstweg über, der rasch abwärtsleitet, zuletzt dringt das Rauschen des Geigenbachfalls herauf, dann ist die Nähe des Großen Arbersees erreicht. Begleitet vom Rauschen des Geigenbachs, führt der Goldsteig hinab zum Ausgangspunkt am Arberseehaus  (3:40 Std.).

Arberseewand

Die etwa 400 m steil aufragende Arberseewand mit ihren Sumpfmulden, Felskaskaden und kleinen Wasserfällen beherbergt einen der eindrucksvollsten Urwaldreste des Bayerischen Waldes und zählt zu den bedeutendsten ornithologischen Lebensräumen des Bayerischen Waldes, geprägt durch das Vorkommen subalpiner und alpiner Vertreter. Die kleine isolierte Bergpieper-Population am Arber ist die einzige Brutpopulation dieses Vogels zwischen den Alpen und den Sudeten. Auch die Alpenbraunelle hat im Arbergebiet ihren einzigen außeralpinen Verbreitungspunkt in Bayern, sie brütet in der Arberseewand. Weitere Vögel in der Arberseewand sind das Auerhuhn, der Weißrückenspecht, der Dreizehenspecht und der Sperlingskauz.

Ausgangspunkt

Arberseehaus (934 m). GPS-Koordinaten, UTM-Zone 33: x: 365.605 m, y: 5.440.078 m

Wegbeschaffenheit

Der Seewandsteig ist steil und schwierig; die Abstiegsroute ist bequem und eignet sich auch gut als Aufstiegsroute

Freud und Leid

Die Wanderung ist als schwer eingestuft, da der Steig durch die felsendurchsetzte, teilweise von urwaldartigem Bergwald bestockte Seewand nicht mehr gewartet wird. Für Bergsteiger ist die Seewand ein Genuss, alle anderen unternehmen den Aufstieg in umgekehrter Richtung via Brennesfichte zum Arber und kehren auf derselben Route zurück.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.