Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Vom Arbersee auf den Arber

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:50 Std.
Länge:
9 km
Aufstieg:
550 m
Abstieg:
550 m

Eiszeitlicher See und Waldkönig. Der Große Arber, viel verehrter König des Bayerwaldes, ist mit 1456 Metern der höchste Berg des Bayerischen Waldes. Er steht auf der Grenze zwischen Niederbayern und der Oberpfalz. Der Arbersee begleitet den anspruchsvollen Zugang auf den Gipfel.

Im Osten liegt unten im Tal Bayerisch wandern, mittel
Im Osten liegt unten im Tal Bayerisch© Rainer D. Kröll
Beschreibung

Zur Schutzhütte am Seesteig

Diese Wanderung beginnen wir links, auf der Südseite am Großen Arbersee vorbei. An der Nordseite des Sees ragt die über 400 Meter hohe Seewand auf, die wir zu bezwingen haben. Noch am See zweigt links ein Weg mit der Nummer 9 in Richtung Bretterschachten ab. Schon nach 10 Metern müssen wir rechts auf einem Pfad in den Wald hinauf. Eine Forststraße wird überquert und an der zweiten Forststraße folgen wir dieser ohne Markierung nach rechts aufwärts. An einer Gabelung bleiben wir geradeaus und betreten am Ende der Forststraße auf einem kleinen Pfad das Auerwildschutzgebiet und Naturwald­reservat. Die Wegnummer 5 erscheint erst später. Das Auerwild benötigt einen großen komplexen Lebensraum mit offenen Flächen im lichten Wald, sandigen Stellen für die Federpflege, einem Balzplatz, einzelnen Bäumen zum Aufbäumen als Ruheplatz für die Nacht und vielen Bereichen mit Beeren für die Ernährung. In diesem empfindlichen Lebensraum dürfen auf keinen Fall die ausgezeichneten Wege verlassen werden. Der Steig führt durch fantastische Wald- und Felswildnis die Seewand hinauf. Riesige Bäume umfassen mit ihren Wurzeln die Felsen, die auch eine spezielle Felsspaltenvegetation tragen. Baumschwämme, Moose, Farne und Flechten in großer Anzahl fesseln das Auge. Am Wanderer zieht gewissermaßen ein Urwaldpanorama vorbei. Es ist einer der schönsten wildromantischen Pfade des Bayerischen Waldes. Aber der Felsensteig erfordert volle Aufmerksamkeit und an einigen Stellen wird besser die Hand zur Stabilisierung angelegt. Weiter oben wird ein Bächlein überquert und der Pfad verläuft flacher durch lichten Wald. Er endet an einem querenden Fahrweg, an dem gegenüber die Schutzhütte am Seesteig steht.

Auf den Großen Arber

Auf der Fahrspur gehen wir rechts leicht abwärts, begleitet von der Wegnummer 1. Dann steigt der Weg zur Überwindung der letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel an. An zwei Abzweigen an der Bodenmaiser Mulde bleiben wir geradeaus aufwärts. Der Weg wird zeitweise zu einer Treppe und ist jetzt auch der Goldsteig. In der baumfreien Zone stehen ganze Felder von Blaubeeren und Schlangenknöterich. Büschel der kleinen gelben Blutwurz wachsen am Wegrand. Im oberen Bereich stoßen wir auf den Gipfelrundweg. An der linken Seite erstreckt sich das »Raritätenkabinett Felsriegel«: bizarre Felsformationen mit magerer Flechtenvegetation. Einer der Felsen auf der linken Seite trägt das Profil des Richard-Wagner-Kopfes, das allerdings vom Gipfel aus besser zu erkennen ist. Auf einem der Wege geht es in Richtung der großen Antennen zum Gipfel des Großen Arber hinauf. Wir stehen bei 1456 Metern auf dem höchsten Berg des Bayerischen Waldes und genießen ein uneingeschränktes 360°-Panorama. Im Norden sind deutlich der Große Osser (Tour 15) und die Berge des Böhmerwaldes zu erkennen. Im Osten breitet sich unten im Tal Bayerisch Eisenstein aus. Im Westen sind der Große Falkenstein (Tour 18) und der Rachel (Tour 20) präsent. Im Süden erheben sich bei guter Sicht die Alpenkette vom Dachstein über Watzmann bis zum Wilden Kaiser, im Osten der Kleine Arber und der Kaitersberg. Vom Gipfel gehen wir in nordöstliche Richtung am Skilift vorbei abwärts. Hier kommt die Arberkapelle vor dem Aussichtsfelsen Großer Seeriegel in Sicht. Die Kapelle und der Seeriegel sind einen Abstecher wert. Der Fels des Seeriegels besteht aus gefaltetem Para­gneis. Ganz oben wird an der äußersten Ecke des Geländers ein Blick auf den Großen Arbersee gewährt.

Zur Bergbahnstation

Zurück vom Seeriegel und von der Arberkapelle gehen wir an der Kreuzung mit den Bänken rechts in Richtung Großer Arbersee hinunter. An der rechten Seite des Weges zeigen sich noch einmal eindrucksvoll der Große Falkenstein und der Rachel. An der Bergbahnstation der Seilbahn wandern wir rechts vorbei und an der folgenden T-Kreuzung zwischen dem Arberschutzhaus und der Eisensteiner Hütte rechts durch, in Richtung Brennesfichte und Großer Arbersee.

Zur Brennesfichte

Wir gehen auf dem felsigen Goldsteig abwärts und müssen an einer Weggabelung links hinab in Richtung Großer Arbersee. An dem Naturdenkmal der 250 Jahre alten Brennesfichte knickt der Weg nach rechts.Zum Großen Arbersee 30 Meter nach der Brennesfichte queren wir eine Forststraße geradeaus mit dem grünen Pfeil. Ab einer Kreuzung bleiben wir immer geradeaus bergab auf dem Forstweg in Richtung Großer Arbersee. Bald zeigt sich rechts durch die Bäume der Große Arbersee, zu dem wir nun in einer anderen Lichtstimmung als am Morgen noch einmal hinuntermüssen. Jetzt kommen die gelben Teichrosen voll zur Geltung, zwischen denen sich die hübschen Stockenten tummeln.

Touren-Charakter

Mittelschwere, vorwiegend schattige Rundtour auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder und Felsgebiet, markiert mit den Nummern 9, 5, 1 und dem Symbol des Goldsteigs. Anspruchsvoller Aufstieg in der Seewand mit leichten Klettereien.

Beste Jahreszeit

Juni bis September

Ausgangspunkt

Großer Arbersee, 935 m

Endpunkt

Großer Arbersee, 935 m

Route

Großer Arbersee Schutzhütte am Seesteig 1:30 Std. Großer Arber 0:50 Std. Bergbahnstation 0:15 Std. Brennesfichte 0:25 Std. Großer Arbersee 0:50 Std.

Höchster Punkt

Großer Arber, 1456 m

Von der Eiszeit geprägt

Die baumfreie Gipfelzone des Großen Arbers besteht aus Para­gneis und ist von Magerrasen, Felsfluren und Latschen bewachsen. Alpenbraunelle, Bergpieper und Steinschmätzer kommen mit den kargen Bedingungen gut zurecht. Die Gletscher der Eiszeit formten einst die Umgebung und die Arberseen zeugen heute noch von den eisigen Zeiten. Berühmt sind die winterlichen »Arbermandl«: in Schnee erstarrte, bizarre Baumgestalten.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.