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Panoramawege
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Über Schachtenwiesen zum Hirschenstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:10 Std.
Länge:
12.5 km
Aufstieg:
330 m
Abstieg:
330 m

Höchster Berg der Region Schwarzach. Der Hirschenstein mit seinem Turm ist der höchste Gipfel der Region. So verheißt das Ziel eine weite Sicht über den Gäuboden und den Bayerischen Wald. Der kurzweilige Wanderweg verläuft längs des historischen Mühlgrabens und über die Schachten Oedwies.

Beschreibung

Zur Kreuzung Schopf

Schon der Parkplatz oberhalb des Berggasthofes Menauer in Grandsberg zeigt weite Sicht in die Donauebene. Zu Füßen liegen eingebettet in eine liebliche Hügellandschaft Bernried und Schwarzach. Die Wanderung startet gegenüber dem oberen Parkplatz im Wald auf dem Mühlgrabenweg bergan mit der Wegnummer 9 und 2 in Richtung Schopf. An einer Weggabel nehmen wir die linke Spur mit der Nummer 2, die nun eben durch den Fichten-Tannen-Buchen-Mischwald zieht. Junge Tannen im Unterstand ohne Wildverbiss lassen angepasste Bejagung erkennen. An der Kreuzung Schopf nehmen wir den rechten Weg mit der Nummer 9.

Zum Grimmeisenweiher

An einer Weggabel bleiben wir der Nummer 9 nach rechts treu und überqueren bald eine Forststraße. Am Mühlgraben gehen wir nach rechts leicht aufwärts, entgegen der Fließrichtung. Wir sind auf dem historischen 6,5 Kilometer langen Mühlgrabenweg. Die kurfürstliche Hofmühle in Schwarzach sollte mit dem Bau dieses Grabens im Jahr 1720 mit mehr Wasser versorgt werden. Die Moose, Farne, das weiß blühende Bittere Schaumkraut und das bräunliche, glucksende Wasser bieten an der Wanderung entlang dieses Wasserlaufes ein abwechslungsreiches Bachpanorama. Nach einer Bank steigen wir rechts zum dreieckigen, romantischen Grimmeisenweiher mit angenehmem Picknicktisch hoch.

Zur Wegspinne Schuhfleck

Vom Grimmeisenweiher müssen wir zurück über den Mühlgraben und dort nach rechts am Wasserlauf weiter. Eine Forststraße wird überquert und bald haben wir die Wegspinne Schuhfleck mit Schutzhütte erreicht. Hier stehen acht Wege zur Auswahl.

Zum Forsthaus Oedwies

Wir entscheiden uns für den dritten Weg links von der Schutzhütte aus gesehen, der leicht abwärts nach Osten verläuft. Aber gleich wechseln wir den Weg nach 10 Metern nach links und nach 10 Metern wieder nach links und sehen erst jetzt den Mühlgraben mit dem Wellensymbol wieder, der von Oedwies herunterkommt. Da steht auch der Wegweiser in Richtung Oedwies. Wir bleiben nun immer am Mühlgraben, der in diesem Bereich auch mal aus den Felsen herausgeschlagen wurde, und überqueren weiter oben den Goldsteig, nachdem im Graben zeitweise auch mal kein Wasser mehr ist. In dem folgenden Buchenwald verliert sich der Graben und an einer Wegkreuzung steigen wir nach links in Richtung Oedwies hinauf. Nach dem Wald öffnet sich die große Schachtenwiese und gibt den Blick frei auf das Forsthaus Oedwies. Auch hier stehen Picknicktische für eine Rast bereit.

Die echten Schachtenwiesen entstanden durch jahrhundertelange Überweidung. Die Bauern versuchten in rauem Klima und auf kargem Boden ihre Existenz zu sichern. Gedüngt wurde in den Hochlagen nicht. So kam es zu ausgemagerten, zum Teil bis zur Heide degradierten Viehweiden. Für nährstoffarme Böden typische Pflanzen stellten sich ein. Für das Vieh nicht verwertbares Borstgras, Ungarischer Enzian und Böhmischer Enzian überzogen die Schachtenwiesen. Felsen, Lesesteinhaufen und einzelne Bäume unterbrechen oft die heideähnlichen Flächen. Diese Strukturen bilden wertvolle Biotope oder Trittsteine für Insekten, Vögel, Fledermäuse, Reptilien und Kleingetier. Hier am Forsthaus Oedwies handelt es sich eher um eine den Schachten ähnliche Mähwiese, deren Ertrag für die Überwinterung des Viehs gebraucht wurde. Auf diesen hageren Mähwiesen gibt es auch andere Pflanzenarten wie die Arnika, das Ruchgras, die Schwarze Teufelskralle und Nelken. Auf feuchteren Standorten tut sich die Schwarze Teufelskralle neben dem Pfeifengras und Wiesenknopf besonders hervor. Auch der seltene Teufelsabbiss hat auf den feuchten Wiesen sein Vorkommen. Heute ist diese historische Bewirtschaftungsform vergessen und der Wald gewinnt die Flächen der Schachtenwiesen zurück. Um diese Lebensräume mit der besonderen Flora zu erhalten, werden inzwischen Schutzmaßnahmen wie erneute Entwaldung ergriffen.

Auf den Hirschenstein

Vom Forsthaus aus wandern wir nach Südwesten mit den Wegnummern 8 und 4 in Richtung Hirschenstein. An einer T-Kreuzung bleiben wir geradeaus. Bei einer Kreuzung mit offener Schutzhütte laufen wir halb rechts und haben auch bald den flachen Hirschenstein mit einigen Picknicktischen erreicht. Der Aussichtsturm zeigt das Panorama vom Großen Falkenstein (Tour 18) im Norden, Rachel (Tour 20), Lusen (Tour 21) und Dreisessel (Tour 29) im Osten. Der weite Blick nach Süden streift über die Donauebene.

Zur Wegspinne Schuhfleck

Rechts neben dem Aussichtsturm leitet die Wegnummer 8 über Felsen hinunter in Richtung Schuhfleck. Eine Forststraße wird überquert und dann sind wir auch bald wieder an der 3 Wegspinne Schuhfleck.Zum Parkplatz in Grandsberg Diesmal bleiben wir einfach geradeaus über die Wegspinne mit der Wegnummer 3 leicht aufwärts in Richtung Grandsberg. Die Forststraße fällt dann wieder ab und an einer Wegkreuzung steht links die Hütte am Margarethenbrunn mit guter Aussicht in die Donauebene. Jetzt geht es geradeaus mit Wegnummer 4 steil abwärts. Der Waldrand lässt immer wieder den Blick auf die Donauebene durch. Links unten ist dann auch der Berggasthof Menauer zu sehen und gleich sind wir am Parkplatz Grandsberg zurück.

Touren-Charakter

Meist leichte, schattige Rundtour, größtenteils auf Naturwegen und Forststraßen durch Wälder. Markiert mit dem Wellensymbol des Mühlgrabenwegs und den Nummern 4, 8 und 3. Beim Abstieg vom Hirschenstein felsiger Weg.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Grandsberg, 850 m

Endpunkt

Grandsberg, 850 m

Route

Grandsberg Kreuzung Schopf 0:20 Std. Grimmeisenweiher 0:35 Std. Schuhfleck 0:20 Std. Oedwies 1:30 Std. Hirschenstein 0:30 Std. Schuhfleck 0:25 Std. Grandsberg 0:30 Std.

Höchster Punkt

Hirschenstein, 1095 m

Information

Bergschuhe und Trittsicherheit erforderlich

Die Schachten

Die hoch gelegenen Schachten entstanden durch intensive Beweidung, die noch bis in die 1950er-Jahre betrieben wurde. Die ausgemagerten Wiesen mit Borstgrasvegetation sind zum Teil bis zur Heide entwertet. Dennoch stellen diese Flächen mit den Steinblöcken, solitären Bäumen, Ameisenhaufen und Lesesteinhügeln erhaltenswerte Trittsteine für Insekten, Vögel, Reptilien und Fledermausarten dar.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.