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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Über Frauenzell zur Burgruine Brennberg

Anspruch:
schwer
Dauer:
06:18 Std.
Länge:
21.5 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

Himmlisch schönes Höllbachtal. Für viele muss der Vorwald nur überwunden werden, um in den Nationalpark und auf die Höhen des Grenzkamms zu gelangen. Dabei hat er so viel zu bieten: Burgen, Bachtäler und wunderschöne Ausblicke auf den Gäuboden. Unser Schaden ist’s nicht, denn so sind wir bei der romantischen Rundwanderung hinauf zur Burgruine Brennberg fast allein.

Beschreibung

Friedliches Wiesenttal   

Am Fuß des Hermannsbergs gelegen, ist Wiesent ein idealer Ausgangspunkt, den abwechslungsreichen Vorwald zu erwandern. Wir starten am Schlossplatz und laufen links am Schloss vorbei in Richtung Ortsteil Waffenschmiede. Das Schloss selbst befindet sich heute in Privatbesitz, nur der sogenannte Hudetz-Turm ist zugänglich. In ihm befindet sich ein kleines Museum mit Werken des Malers Karl Anton Hudetz.

Die Frauenzeller Straße biegt bald nach links bergauf ab. Wir halten uns geradeaus und folgen für nur wenige Schritte der Neuen Höllbachstraße – etwas versteckt verschwindet kurz nach der Gabelung ein schmaler Durchgang rechts im Buschwerk. Ein kleiner Steg führt uns über den Bach, die erste, unspektakuläre Begegnung mit der Wiesent. Wir folgen dem Trampelpfad, der sich weiterhin im Schatten von Bäumen und Buschwerk hinzieht, bald nach links und laufen am Feld entlang, bis nach ca. 200 Metern unser Feldweg rechts abzweigt. Vor uns breitet sich das Tal aus, durch welches die Wiesent friedlich dahinschlängelt, vorbei an den Pferdekoppeln des nahen Reiterhofs Gut Waffenschmiede.

Kultstätte »Einsiedelei«   

Wir laufen nun auf eine Gabelung zu. Die wenigen Häuser von Petersberg lassen wir rechts liegen und folgen unserer Markierung (»Ruinenweg«, rotes Dreieck) nach links. Im Schatten des Waldrands wandern wir fast eben dahin, begleitet vom Bach, der mal ganz nah, mal weiter weg durchs Tal mäandert.Nach etwa drei Kilometern – wir sehen schon die schmale Landstraße Richtung Dietersweg – erreichen wir eine Kreuzung.

Hier laufen wir nun zur Landstraße hinunter. Gegenüber empfängt uns ein kleines Holzhäuschen, die »Einsiedelei«. Die kleine Hütte wurde für den Festzug zur 1225-Jahrfeier der Gemeinde 2006 gebaut und nach den Feierlichkeiten dort abgestellt. Inzwischen hat sie sich zu einer kleinen Kultstätte entwickelt, in der Besucher – eine Türe gibt es nämlich nicht – Briefe, Heiligenbildchen und allerlei Devotionalien im Inneren hinterlassen können.

Wir folgen der Landstraße, die hier die Wiesent überquert, und laufen auf Teer hinüber zur anderen Talseite. Nach der Linkskurve, auf einer kleinen Kuppe, biegt unser Weiterweg scharf nach rechts. Auf sehr sandigem Schotter geht es auf der anderen Talseite weiter geradeaus, dem Bachverlauf folgend, bis nach einem halben Kilometer der Weg zur Burgruine Heilsberg abzweigt. Nach der knappen Stunde durch den ebenen Talboden beginnt hier der Anstieg, der uns am Ende bis nach Brennberg und seiner Burgruine hinaufführt.

Aufstieg zur Klosterkirche   

Zuerst passieren wir jedoch die Ruine Heilsberg (420 m), die 1213 erstmals erwähnt wurde. Noch heute sind ihre immer noch mächtigen Buckelquader aus Granit, aus denen der Bergfried erbaut war, zu sehen. Von hier aus geht es weiter auf die Lichtung rund um den Pangerlhof und schließlich weiter immer gleichmäßig bergauf bis nach Frauenzell. Das letzte Stück zum Dorf steigt steiler über die geteerte Zufahrtsstraße an.

Im Zickzack folgen wir dann den Wegweisern zwischen den Häusern hindurch und schließlich an der südlichen, talseitigen Friedhofsmauer entlang hin zur Klosterkirche der ehemaligen Benediktinerabtei Frauenzell. Im Verlauf der Säkularisation wurde die Abtei aufgehoben; die Klosterkirche hingegen dient heute noch als Pfarrkirche. Sie gilt als eine der bedeutendsten Barockkirchen der Oberpfalz. Ihrem Eingang gegenüber sprudelt erfrischendes Wasser aus einem kleinen Brunnen.

Von hier geht es bergauf durch einen kleinen Torbogen, dann rechts oberhalb der ehemaligen Klostergebäude vorbei und schließlich nach links hinauf zum Skilift. Auf der luftigen Kuppe oberhalb der Ortschaft genießen wir von einer kleinen Bank aus einen wunderschönen Panoramablick über Frauenzell und die Donau unten im Tal. Hinter uns kommt ein kleiner Schlepplift den kurzen Osthang herauf.

Nach Brennberg   

Mit der Ortschaft im Rücken folgen wir der schmalen Flurstraße nach links im Schatten einer dicht stehenden Baumreihe bis hinunter zur Landstraße. Nach ca. 200 Metern zweigt unser Weg nach links ab zum Waldrand. Wir passieren ein paar Wohnhäuser am Waldrand und steigen auf weichem Waldboden bergauf.

Dem kurzen Waldstück folgen die Felder rund um Loidsberg. Dahinter ist schon Brennberg mit seiner Burgruine zu erahnen – den Aufstieg haben wir also beinahe hinter uns. Den einen Kilometer bis Brennberg mogeln wir uns entlang der Landstraße, indem wir zuerst die wenigen Höfe von Loidsberg auf dem Schotterweg bis kurz vor den Sportplatz durchqueren und schließlich auf dem Fußweg ins Dorf laufen. Auf dem Burgberg am Fuß der Ruine und gegenüber der Pfarrkirche St. Rupert können wir uns im Gasthaus Zur Burg vom Aufstieg erholen.

Durchs Höllbachtal   

Über die Berndorfer Straße und über die Straße In der Öd verlassen wir Brennberg Richtung Nordosten. Nach den letzten Häusern kreuzen wir die Felder auf einer schmalen Flurstraße, zweigen jedoch schon nach 300 Metern nach rechts ab, passieren ein kurzes Waldstück und wandern schließlich zügig über die Felder bergab zu den Fischweihern in der Senke bei Thalhof und weiter nach Fahnmühle.

Dort überqueren wir die Landstraße und biegen rechts ab in den Wald oberhalb eines kleinen Sees, zu dem der Höllbach hier aufgestaut wird. Der Name leitet ein wenig in die Irre, denn vor uns liegt eine wunderschön romantische und einsame Wanderung durchs Höllbachtal, die ihresgleichen sucht: Vorbei an einsamen Blumenwiesen und idyllisch gelegenen Einödhöfen trägt uns das sanfte Plätschern des Wassers im leichten Bergab bis zurück zur »Einsiedelei« und schließlich wieder nach Wiesent.

Touren-Charakter

Sehr abwechslungsreiche Rundwanderung, aussichtsreich über Brennberg und wildromantisch durchs Höllbachtal. Vor und nach Brennberg bzw. Frauenzell auf Teer, sonst bequeme Wald- und Schotterwege. Besonders zu empfehlen für gehgewohnte Wanderer

Beste Jahreszeit

März bis November

Ort

Wiesent

Ausgangspunkt

Schlossplatz in Wiesent, 328 m

Endpunkt

Schlossplatz in Wiesent, 328 m

Route

Wiesent – Ruine Heilsberg 1.30 Std. – Frauenzell 1 Std. – Brennberg 1 Std. – Einsiedelei 1.45 Std. – Wiesent 1.15 Std.

Höchster Punkt

Brennberg, 610 m

Tipp zum Tourenausklang

Im Sommer 2000 beeindruckte der Nepal-Himalaya-Pavillon auf der Expo 2000 in Hannover 3,5 Mio. Besucher: Buddhistischer Stupa und hinduistischer Tempel verschmelzen zu einem neuen Ganzen und symbolisieren das friedliche Zusammenleben der Religionen. Nach der Weltausstellung fand der Pavillon auf private Initiative eine neue Heimat in Wiesent (www.nepal-himalaya-pavillon.de).

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.