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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Über den Pfaffenstein

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:18 Std.
Länge:
15 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m
Beschreibung

Von Zisterziensern und Benediktinern   

Die Gemeinde Walderbach liegt am nördlichen Ufer des Regens und wird vom ehemaligen Zisterzienserkloster (erstmals 1143 urkundlich erwähnt) und dem Turm der Pfarr- kirche St. Nikolaus überragt. Nur drei Kilometer flussabwärts grüßen über die Baumwipfel hinweg die Doppeltürme der Kirche der ehe- maligen Benediktinerabtei in Reichenbach. 1118 gegründet, ist sie nur wenig älter als das Kloster in Walderbach. Wenn wir in dieser Perspektive unseren Blick über den Fluss, die ehemalige Benediktinerabtei und schließlich nach Süden über den bewaldeten Hügel hinaufschweifen lassen, haben wir das Gebiet für unsere Wanderung gut abgesteckt.

Vom Kloster aus laufen wir auf der Hauptstraße von Walderbach in östlicher Richtung und biegen rechts bergab in die Katzenrohrbacherstraße, mit der wir auch den Regen überqueren. Wir laufen am Sägewerk vorbei und biegen bei nächster Gelegenheit rechts ab (Markierung »Regental-Radweg«). Nach weiteren 300 Metern, am Ende des Sägewerks, geht es erneut rechts und nach wenigen Metern wieder links. Der Regental-Radweg führt uns nun etwa einen Kilometer am Regen entlang. Ein letzter Blick zurück präsentiert nun die ganze Pracht der Fassade des ehemaligen Klosters in Walderbach – und die Aussicht auf die Terrasse der Gaststätte, die auch in dem Gebäudekomplex untergebracht ist.

Rund um den Pfaffenstein   

Wir verabschieden uns nun vom Fluss, biegen bei der Gabelung links ab und laufen auf dem Lindener Weg (»Wb 03«, rot-weiß) bergauf durch den kleinen Taleinschnitt, der uns zum Weiler Linden auf dem Klingberg bringt.

Zwischen den Häusern folgen wir nun nach links der rot-weißen Markierung »Re5«. Bergauf laufen wir zunächst über das Feld und schließlich nach einem schmalen Baumgürtel am Waldrand entlang. Nach links ist ein Feld in den Wald geschlagen. Wir passieren es, und wenn wir das Ende des Ackers erreicht haben, biegt unser Weg zweimal nach rechts und in den Wald hinein ab und führt uns auf den Reichenbacher Pfaffenstein-Rundwanderweg.

Nach einer knappen Viertelstunde haben wir auf dem Forstweg und beinahe eben die Felder rund um Hochgart erreicht, die hier sanft nach Reichenbach hin abfallen. An der Gabelung geht es für uns scharf links Richtung Pfaffenstein wieder bergauf. Zuerst gönnen wir uns aber eine Pause auf einer Bank, die links ums Eck am Waldrand im Schatten der Äste steht. Hier gibt eine Wandertafel einen guten Überblick über die Wanderwege in der Umgebung. Sie ist gleichzeitig Startpunkt des Pfaffenstein-Rundwanderwegs, dem wir die letzten Meter hierher gefolgt sind.

Ein letzter Blick ins Regental   

Zurück auf unserem Waldweg wandern wir, bis zur Gabelung dem »Goldsteig« folgend, bergan, bis nach links der Pfaffenstein angeschrieben ist. Wir laufen hier jedoch geradeaus auf dem Pfaffensteinweg (»Re04«, rot-weiß) weiter und queren zunächst die Harsbachhänge unterhalb des Naturdenkmals Pfaffenstein.

Bald erreichen wir eine scharfe Rechtskurve, wo ein Forstweg nach rechts ins Tal nach Reichenbach hinunterführt. Hier laufen wir geradeaus weiter. Der Forstweg steigt gemächlich an, und schließlich erreichen wir am Waldrand eine Kreuzung. Abweichend von unserer Markierung folgen wir der Teerstraße nach links bis nach Kolmberg, einem Ortsteil der Gemeinde Wald. Ohne es zu merken, sind wir hier am höchsten Punkt unserer Wanderung angelangt.

Wir passieren die Häuser, für die eine Schneise in den Wald geschlagen wurde, und treffen an der Abzweigung, die in die Siedlung führt, auf den Walder Pfaffensteiner Rundweg (»Wd02«). Er führt uns zunächst auf einer Flurstraße unterhalb von Kolmberg entlang.

Kraftort mit mächtiger Kulisse   

Noch ehe diese nach 300 Metern endet, zweigen wir nach links auf einen schmalen Wiesenpfad ab, durchwandern eine Bachsenke und steigen gegenüber im Wald den Spannberg hinauf. Der Pfad schwenkt nun nach Norden, und über den bewaldeten Bergrücken laufen wir auf derselben Höhe weiter, bis sich unser Pfad wieder mit dem Goldsteig vereint, der von rechts heraufkommt.

Wir haben den Berg nun umrundet und uns den Höhepunkt der Wanderung für den Schluss aufgehoben: Von hier ist es keine Viertelstunde mehr bis zum Naturdenkmal – wenn auch nicht der höchste Punkt, so doch der »Gipfel« unserer Wanderung. Ebenso überraschend wie überwältigend: ein Kraftort. Auf einer Waldlichtung liegen mächtige Granitkugeln; Wollsackverwitterung hat sie über Jahrtausende geformt. Der weiche Waldweg hier oben wird gefedert von einem dichten Teppich aus Kiefern- und Fichtennadeln.

Am Weg steht eine Bank, ideal für die Rast und die mächtige Kulisse direkt vor uns: Moosbewachsen ruhen die Steine unter den Bäumen; ganz oben ragt ein Holzkreuz in den Himmel. Der Platz wird für Andachten und Gottesdienste genutzt, und alljährlich zieht am 14. September die Gemeinde in einer Prozession zum Fest der Kreuzerhöhung herauf.

Wir können mit etwas Bedacht auf den Kugeln herumsteigen, wobei sich immer wieder neue Perspektiven ergeben – nur die oberste Kugel bleibt uns verwehrt.

Am Reichenbacher Pfaffenstein-Rundweg   

Für den Rückweg laufen wir so, wie wir gekommen sind, über den Goldsteig zurück, biegen jedoch nach ca. 200 Metern links ins Tal ab. Auf dem Reichenbacher Pfaffenstein-Rundweg steigen wir hinunter, bis wir an die Gabelung gelangen, an der unsere eigene Pfaffenstein-Umrundung begonnen hat. Geradeaus haben wir bald wieder Linden erreicht.

Zurück im Regental empfängt uns wieder die Aussicht auf das ehemalige Kloster. Von der Terrasse des Gasthofs aus können wir nun noch einmal den wunderbaren Blick auf unser Wandergebiet genießen.

Touren-Charakter

Sehr einfache, abwechslungsreiche Tour durch das Flusstal und über den einsamen Pfaffenstein, überwiegend auf Wald- und Schotterwegen. Am Regen entlang geteerter Radwanderweg, am Pfaffenstein einfache Pfade

Beste Jahreszeit

Ganzjährig

Ort

Walderbach

Ausgangspunkt

Klosteranlage Walderbach, 360 m, (Parkplatz am Gasthof Rückerl)

Endpunkt

Klosteranlage Walderbach, 360 m, (Parkplatz am Gasthof Rückerl)

Route

Walderbach – Kolmberg 2.30 Std. – Pfaffenstein 30 Min. – Walderbach 1.30 Std.

Höchster Punkt

Kolmberg, 550 m

Tipp zum Tourenausklang

Die Geschichte des ehemaligen Zisterzienserklosters Walderbach reicht zurück bis in das 12. Jh. Das Konventgebäude beherbergt heute das Kreismuseum. Sehenswert ist auch der zweigeschossige Festsaal der Landkreis Cham veranstaltet hier alljährlich von März bis Dezember eine Konzertreihe mit Kammerkonzerten, Gesangs- und Klavierabenden (www.festliche-konzerte.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.