JBerg-Verlag
Wanderbuch
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Über den Gailenberg im Regental

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
12.2 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m

Urwald oberhalb des Regenknies. Das Granitgestein der Region zwingt den Fluss Regen wenige Kilometer nördlich von seiner Mündung in die Donau zu einem deutlichen Richtungswechsel. Am Regenknie bei Marienthal windet er sich um den Gailenberg und dessen steile, bewaldete Abhänge.

Vom Peilnstein eröffnet sich  unerwartet ein Fernblick bis Schwandorf und Wackersdorf.  Im Vordergrund ragt Burg  Stockenfels aus dem Wald. wandern, leicht
Vom Peilnstein eröffnet sich unerwartet ein Fernblick bis Schwandorf und Wackersdorf. Im Vordergrund ragt Burg Stockenfels aus dem Wald.© Gottfried Eder
Beschreibung

Der Wanderparkplatz liegt direkt unterhalb der Regenbrücke am Brückenweg in Hirschling. Von dort geht es hinauf zur Landstraße, der wir rechts bis zur Abzweigung nach Heilinghausen folgen. Zwischen Häusern und Pferdekoppeln halten wir auf das Kirchlein St.Michael im Ortszentrum zu. Wir lassen es links liegen, passieren den Landgasthof Heilinghausen und marschieren kurz darauf auf dem Gibacht-Weg hinauf nach Gibacht.

Nach einer zügigen Viertelstunde erreichen wir die wenigen Häuser inmitten von Wiesen und eingesäumt vom Wald. Noch vor dem ersten Haus zweigt der Weg nach rechts und gleich wieder nach links zwischen den Häusern hindurch. Oben am Feldrand ist gut zu erkennen, wo unser Weg im Wald verschwindet.

Unser erstes Ziel: der Wackelstein auf dem Hohenstein. Mit etwa 580 Metern Meereshöhe ist er der höchste Punkt auf unserer Wanderung. Das mächtige Granitei balanciert so waghalsig auf seiner Unterlage, dass es sich mit viel Mühe und mithilfe einer Kette sogar bewegen lässt. Nur ein paar Minuten weiter führt uns ein schmaler Weg rechts ab zur Riedelhöhe. Hohe Laubbäume nehmen der Plattform im Sommer heute jedoch die Aussicht. Diese verspricht unser nächstes Ziel auf dem Gailenberg.

Wir kehren zurück zum Hauptweg und folgen ihm rechts bis zu einer Forststraße. Hier weiter rechts geht es auf Schotter bergab bis zu einer Kreuzung, dem sogenannten Knotenpunkt. Fünf Wege laufen auf dem Sattel sternförmig auseinander. Linker Hand bietet ein Unterstand im Notfall Schutz.

Wir wählen den Waldweg geradeaus. Das dichte Unterholz lichtet sich schon bald wieder. Links und rechts ragen die mächtigen Stämme kerzengerade in den Himmel und bilden hoch über uns ein dichtes Blätterdach. Bei aller Bewirtschaftung bleibt der Wald hier oben auf dem Gailenberg wieder sich selbst überlassen. Ein Urwald entsteht. Der Weg ist weich vom vielen Laub. Er führt nun geradeaus auf die Franzenshöhe, den höchsten Punkt diesseits des Knotenpunkts. Sie ist leicht zu erkennen an der gemauerten runden Plattform. Vor dem Ersten Weltkrieg sollte hier ein Denkmal errichtet werden, doch durch die folgenden Kriegs­wirren kam es nicht mehr dazu.

Kurz vor diesem Podest führt ein kleiner Steig über Wurzeln in wenigen Minuten nach links zum Peilnstein. Der Aussichtsfelsen bietet eine gute, gesicherte Kante, um über die Bäume hinwegzublicken. Gut 200 Meter über dem Regental haben wir nun Aussicht nach Norden in Richtung Schwandorf mit der markanten Wallfahrts­kirche auf dem Kreuzberg und auf Wackersdorf. Direkt gegenüber, auf der anderen Talseite, ragt das Dach der Burg Stockenfels aus dem Wald.

Zurück auf dem Weg, gehen wir weiter nach links. Vorbei an der kleinen Plattform führt ein Steig geradewegs ins Tal. Bei Nässe können die steinernen Tritte rutschig sein. Wir überqueren eine Forststraße, halten uns links und erkennen am Waldrand schon die kleine Kapelle oberhalb von Marienthal. Der gleichnamige Gasthof unten an der Straße verkürzt die Wartezeit, bis wir mit der Fußgängerfähre auf das andere Ufer übersetzen. Damit die Überfahrt auch gewährleistet ist, empfiehlt sich bei Planung der Wanderung eine Nachfrage der Betriebs­zeiten im Gasthof.

Am anderen Ufer wandern wir nun nach rechts in Fließrichtung des Regen und erreichen nach etwas mehr als drei Kilometern Hirschling. Der Burgweg führt uns ins Dorf. Links über den Brückenweg gelangen wir zu unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Idyllische Flusswanderung, gepaart mit abwechslungs­reichem Weg über den Höhenzug und herrlicher Aussicht vom Peilnstein

Ausgangspunkt

Parkplatz am Brückenweg in Hirschling

Endpunkt

Parkplatz am Brückenweg in Hirschling

Kanufahrt auf dem Regen

Vom Biergarten Marienthal aus kann man den Kanuten zuschauen, wie sie gemütlich auf dem Regen vorbeipaddeln. Wer Lust bekommt, es einmal selbst zu versuchen, erhält beim Tourismusverein Informationen zu Bootsverleihen. Übrigens: Die Strömung zwischen Nittenau und Regenstauf ist auch für Anfänger zu bewältigen.

Unser Einkehrtipp

Der Gasthof Marienthal ist ein beliebtes Ausflugsziel. Im Biergarten unter Kastanien vergeht die Zeit bis zur Überfahrt mit der Fußgängerfähre viel zu schnell.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.