Wandern Bayerischer Wald: Über das Zwercheck

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Hinter dem Verkehrsamt in Lohberg folgen wir dem Schulweg und der Markierung LO5, Zwerchecker Steig. An der Wegkreuzung am Waldrand laufen wir geradeaus und erreichen Sommer­au. Wir folgen der Scheibenstraße nach links bergauf bis zum letzten Hof. Danach verschwindet der Steig wieder im Wald. Zunächst auf typischem Wurzelpfad, mündet der Weg nach zwei Kilometern in eine Forststraße, über die wir in einer halben Stunde zum Weiler Scheiben kommen. Von dort gelangen wir nach etwa 500 Metern zum Scheibensattel. Wer sich den Anstieg aus dem Tal ersparen will, kann mit dem Auto bis hierher zum Parkplatz des Langlaufzentrums fahren.

Vom Parkplatz aus verschwindet die Forststraße nach Norden leicht ansteigend in den Wald. Nach 400 Metern folgen wir an der Gabelung dem Weg nach links, ehe er nach einem halben Kilometer von der Forststraße links abzweigt. Selten hat ein Weg den Namen »Wurzelsteig« so verdient wie das Stück, das vor uns liegt. Über einen Kilometer und beinahe 250 Höhenmeter führt der schmale Steig beinahe kerzengerade durch den Bergwald. Steinige Tritte wechseln ab mit Wurzelflechten, die sich wie ein engmaschiges Netz über den Waldboden legen. Dieses letzte Teilstück ist anstrengend und erfordert insbesondere bei Nässe Aufmerksamkeit.

Umso schöner ist dann die Ankunft auf dem breiten Kamm, der Bayern von Böhmen trennt. Baumfrei liegt der Rücken vor uns und erlaubt den ersten Ausblick Richtung Osser. Der Ausblick schweift hier nach Böhmen bis hinunter zur Talsperre Nýrsko. Nach wenigen 100 Metern weist uns ein Schild den Weg zum »Naturkino«. Wir folgen dem schmalen Pfad nach links und erreichen das Gipfelkreuz auf dem Zwercheck (1326m). Ein unscheinbarer Felshaufen mit einer grandiosen Fernsicht zum Großen Arber, der gegenüber zum Greifen nahe scheint. Nach Südosten öffnet sich das Tal des Großen Regen mit dem Großen Falkenstein und dem Rachel dahinter.

Vom kleinen Gipfelplatz sehen wir rechts den weiteren Wanderweg. Wie ein Eingang zum Naturkino schiebt sich eine Baumreihe dazwischen. Nach wenigen Schritten haben wir es erreicht. Eine Gruppe von Sitzbänken ist nach Westen ausgerichtet. Die Vorstellung kann beginnen: Links vom Arber her zieht der bewaldete Kamm der zwölf Tausender bis zum Horizont. Schließlich betritt der Hohe Bogen die Szene und wird ganz nah vom Osser-Doppelgipfel abgelöst. Ganz weit unten die Felder und Wiesenflecken des Lamer Winkels, darüber nur Horizont.

Auch wenn es schwerfällt: Vorhang. In Blickrichtung führt uns nun der Zwerchecker Steig ins Tal. Der Sturm hat auch hier den Bergwald gerodet und so begleitet uns das Panorama das erste Stück des Abstiegs. Der breite Wanderweg fällt nur gemächlich ab. In einem Waldstück folgt eine Serpentine und nach links geht es wieder bergab. Nun sind wir abermals im freien Feld und sehen den Arber vor uns.

Auf einer Höhe von etwa 1200 Metern haben wir den Wald erreicht, nach einer Viertelstunde die Forststraße. Dieser folgen wir etwa 200 Meter nach rechts und nehmen die erste Abzweigung links. Danach biegt der Zwerchecker Steig links in den Wald.

Einen Kilometer später überqueren wir die Landstraße nach Brennes und erreichen auf der Forststraße schließlich den Weiler Oberhaidenberg. Noch vor den Häusern am Wendeplatz der Teerstraße biegt der Weg nach links und folgt einer Baumreihe zum Wald. Eine Viertelstunde später sind wir in Sommerau, von wo aus wir dem Hinweg zurück nach Lohberg folgen.

Sondervorstellung

Besondere Vorstellungen bietet das »Naturkino« zum Sonnenuntergang. Vom Scheibensattel aus sind wir in einer Stunde oben. Mit Taschenlampe und bedachtem Schritt ist der Rückweg auf breitem Feldweg auch in der Dämmerung gut zu machen. Er folgt der Route wie beschrieben, allerdings im Abstieg am ersten Schotterweg links zurück zum Sattel.

Gemütliche Variante

Wer den Sonnenuntergang über dem Lamer Winkel ganz bequem und nicht minder spektakulär erleben will, fährt am Scheibensattel Richtung Brennes vorbei und steigt die wenigen Stufen auf die Hindenburgkanzel.