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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Über das Schwarzeck nach Schareben

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:27 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
710 m
Abstieg:
710 m

Abendsonne über dem Zellertal. Die Berghütte Schareben ist leicht mit dem Auto zu er- reichen. Am Ende einer einsamen, aussichtsreichen und auch körperlich fordernden Rundwanderung teilen wir gern ihre Terrasse und das nahe Kneipp-Becken mit anderen Erholungssuchenden – und die letzte Aussicht von der Spitzwaldkanzel haben wir dann wieder ganz für uns.

Beschreibung

Einsame Zustiege   

Start- und Zielpunkt unserer Rundwanderung ist der Parkplatz in der Ecker Straße gegenüber der Abzweigung in die Scharebenstraße. Vorbei an der Gabelung Schmiedau, bei der wir auf dem Rückweg wieder einbiegen werden, folgen wir dieser Straße, bis wir nach einer Viertelstunde die letzten Häuser Arnbrucks am Waldrand erreichen. Die Straße mündet dort in einen Schotterweg, der auch für Autos als Zufahrt zum Parkplatz der Scharebenhütte freigegeben ist.

Bereits 100 Meter weiter biegen wir nach links in den Waldweg Richtung Waldwiesmarterl ab. Etwa eineinhalb Stunden müssen wir für den mäßig steilen Aufstieg durch den Wald über das »Steinerne Gaßl« auf den Kammweg der bekannten Kaitersberg-Arber-Hochtour einrechnen. Auf über 30 Kilometern überwindet der Weg zwischen Reitberg im Westen und dem Arbersee im Osten zwölf Tausender. Diese bekannte und anspruchsvolle Zielwanderung, die oft begangen wird, ist ausdauernden Wanderern vorbehalten. Nicht weniger attraktiv sind eben deshalb die Zustiege von Süden und Norden. Auch wenn der eine oder andere Tausender fehlt: Dafür haben wir das Walderlebnis beinahe für uns.

Waldwiesmarterl und Schwarzeck   

Dreimal kreuzen wir Forststraßen, und mit zunehmender Höhe gibt der nun lichtere Wald auch mehr und mehr den Blick über das Zellertal frei. Wenn wir schließlich den vierten Schotterweg überquert haben, flacht der breite Bergrücken zum Kamm hin etwas ab, und wir gelangen über den anfangs steinigen, später einfachen Wiesenweg zum Waldwiesmarterl (1139 m).

Nach aufwendiger Restaurierung wurde das vormalige Bußkreuz des Arnbrucker Friedhofs auf dem Bergkamm zwischen Mühlriegel und Schwarzeck, an der Kreuzung des Kammwegs mit dem Verbindungsweg von Arnbruck nach Lam, errichtet. Bänke um die Lichtung herum und ein kleiner Unterstand bieten Gelegenheit für eine geschützte Rast.

Die Markierung »Goldsteig« weist uns den weiteren Weg Richtung Schwarzeck. Im einfachen Auf und Ab zieht der Wurzelsteig mal verwachsen durch hohes Gras und Heidelbeersträucher, mal überwindet er die für den Bayerischen Wald typischen Felsformationen. Immer wieder blitzt die Aussicht über das Zellertal durch den lichten Bergwald.

Eine halbe Stunde müssen wir für den Weg bis zum Schwarzeck veranschlagen, bis uns schließlich das Kreuz aus Aluminium am Gipfel (1238 m) durch das dunkle Grün der Nadeln entgegenglänzt. Im Jahr 2006 wurde es neu errichtet. Der Orkan Kyrill ist im Januar 2007 auch am Schwarzeck nicht spurlos vorübergegangen: Vom Gipfelfelsen hat er eine Schneise in den Wald gerissen. So bietet sich uns nun ein wunderschönes Panorama über Lamer Winkel, die beiden Ossergipfel und das Künische Gebirge bis zum Zwercheck.

Kühler Genuss auf der Scharebenhütte   

Wir steigen nun über den einfachen Pfad 120 Höhenmeter ab bis zum Reischflecksattel, wo uns im lichten Wald eine Schutzhütte Gelegenheit für eine Rast bieten würde – diese sparen wir uns jedoch lieber noch ein paar Minuten auf. Wir nehmen im Verlauf der nächsten 500 Meter lieber noch einen kleinen Anstieg mit, der uns aus dem Wald heraus und zu einer Weggabelung bringt: Geradeaus ginge es über Heugstatt zum Arber, rechts zur Berghütte Schareben. Die Bank bietet für eine Rast nun das würdige Panorama über Lamer Winkel, Zellertal und dazwischen den beinahe baumlosen Bergkamm hinüber zum Arber an.

Nach rechts bergab tauchen wir bald wieder in den Wald ein, folgen an der Gabelung der talwärts laufenden Schotterstraße und zweigen nach ca. 300 Metern erneut rechts auf einen Waldweg ab. Ein kleiner Wassertrog zur Linken bringt willkommene Abkühlung, ehe wir wenig später die Scharebenhütte (1019 m) erreichen. Am Waldrand gelegen, haben wir von der Terrasse einen wunderschönen Ausblick nach Süden. Bis 22 Uhr können sich die Tagesgäste hier im Sommer auf der Hütte stärken oder im nahen Kneipp-Becken die Füße kühlen.

Abendsonne über dem Zellertal   

Gleich dahinter beginnt unser Abstieg ins Tal. Hierfür nehmen wir den kleinen Umweg (Markierung »12«, rot) über die Spitzwaldkanzel gern in Kauf. Der weiche Waldweg beginnt neben dem Talabstieg und führt in wenigen Minuten zu einem Felssporn. Der Weg entlang der Abbruchkante zur Sitzbank an der Spitzwaldkanzel ist mit einem Drahtseil gesichert. Das Panorama folgt über den Kamm dem Verlauf unserer Wanderung bis hierher. Unten im Tal liegt Arnbruck – wie schön, wenn wir es uns so einrichten können, dass wir diesen Ausblick in der frühen Abendsonne genießen, wenn das Zellertal bis zum Horizont in Pastelltöne getaucht wird.

Eineinhalb Stunden Tageslicht müssen wir für den Rückweg allerdings noch einrechnen. Wir laufen den Waldweg Richtung Hütte nur wenige Schritte zurück und biegen dann links bergab auf einen Forstwirtschaftsweg, der nach ca. 100 Metern von unserem Pfad abzweigt. Für uns geht es nun nach links bergab, und wir folgen dem Arnbrucker Steig ins Tal. Der Wurzelweg kreuzt eine Forststraße, und schließlich folgen wir dem Schotterweg, ehe wir wieder rechts auf den Waldweg abzweigen.

Wir überqueren den Waldwiesbach und laufen auf der Forststraße links weiter, nur wenig an Höhe verlierend. Schließlich zweigt der Weg rechts ab und quert den Hang hinunter nach Schmiedau. Dort folgen wir der Zufahrt links hinunter zur Hauptstraße, die uns rechts an einem kleinen Weiher vorbei in wenigen Minuten nach Arnbruck bringt.

Touren-Charakter

Auf- und Abstieg durch einsamen Bergwald. Einfache Überschreitung des Schwarzecks über wildromantischen Steig mit schöner Aussicht. Trotz Seilsicherung: Vorsicht bei Nässe an der Spitzwaldkanzel!

Beste Jahreszeit

März bis November

Ort

Arnbruck

Ausgangspunkt

Parkplatz, 575 m, in Arnbruck an der Ecker/Scharebenstraße

Endpunkt

Parkplatz, 575 m, in Arnbruck an der Ecker/Scharebenstraße

Route

Arnbruck – Waldwiesmarterl 1.40 Std. – Schwarzeck 45 Min. – Reischflecksattel 30 Min. – Schareben 20 Min. – Arnbruck 1.30  Std

Höchster Punkt

Schwarzeck, 1238

Tipp zum Tourenausklang

Die »Rosserer« sind Hauptdarsteller beim Kötztinger Rosstag. Jeden letzten Sonntag im August lassen sie einen Tag lang die Zeiten aufleben, als Pferde noch unerlässliche Helfer in der Landwirtschaft waren: mit ca. 400 Pferden, vier- und sechsspännigen Wagen, Fuhrwerken und Blöcherwagen, landwirtschaftlichen Maschinen, Gabelwendern, Sä- und Drillmaschinen, Dreschwagen usw. (www.bad-koetzting.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.