Wandern Bayerischer Wald: Siebensteinfelsen
Einsamer Wanderberg zwischen Lusen und Moldauquelle. Aufgrund seiner herausragenden Lage gestattet der Siebensteinfelsen eine glanzvolle Rundumschau. Im Auf- und Abstieg lernen wir an der Reschbach- und an der Teufelsklause außerdem viel über die Holztrift. Ein Abstecher über die Grenze erinnert an dunkle Zeiten der Geschichte.
Am Wanderparkplatz laufen wir links in den Wald und um die Westflanke des Wistlberges hinein ins Reschbachtal. Auf diesem ersten Stück begleitet uns noch die Markierung Birkhuhn. Nach eineinhalb Kilometern zweigt der Weg nach rechts ab. Wir folgen nun dem Bachlauf bergauf Richtung Alte Klause. Sitzbänke an der ehemaligen Triftschwelle laden zu einer ersten Verschnaufpause ein.
Ab jetzt geht es wieder bergauf. Über eine kleine Holzbrücke wechseln wir auf die linke Uferseite des Baches und steigen auf bis zur Reschbachklause. In einer halben Stunde haben wir, nun der Markierung Baummarder folgend, den künstlichen See erreicht. Wir queren das Stauwehr des Sees, schwenken gleich danach links und wandern auf dem Pfad mäßig steil durch frisch nachwachsenden, jungen Nadelwald. Rechts vor uns ist schon bald der Gipfelaufbau des Siebensteinfelsens (1263m) zu erkennen. Hinter uns schimmert in der Ferne die steinerne Kuppe des Lusen, dazwischen ein Meer aus Wald.
Unser Pfad führt direkt zur Grenze. Entlang der weißen Markierungsstangen geht es nun eben dahin, bis der Gipfelanstieg nach rechts abzweigt. Zwischen Totholz hindurch schlängeln wir uns Richtung Gipfel, den wir über seinen nördlichen Ausläufer kurz darauf erreichen. Aufgrund seiner exponierten Lage bietet der Berg einen wunderschönen Rundumblick. Talauswärts, nach Westen über die Dächer von Finsterau hinweg, verliert sich der Blick in der sanften Hügellandschaft des südlichen Bayerischen Waldes. Vom Lusen im Westen bis zum Schwarzberg im Norden zieht sich der stachelige Grenzkamm.
In einer Gipfelüberschreitung steigen wir den Gipfelsteig nach Südosten ab. Nach 500 Metern laufen wir an der Gabelung nach links. Etwa 200 Meter vor der Grenze knickt der Weg nach Süden ab und trifft auf die Straße von Finsterau nach Bucˇina. Zur Teufelsklause überqueren wir die Straße und wandern geradeaus weiter auf dem Wiesenweg bergab. Zwei Gründe lohnen jedoch einen Abstecher über die Grenze nach Bucˇina: Im Hotel Alpská Vyhlídka bietet sich eine Einkehr an und am Hang daneben informiert eine rekonstruierte Grenzanlage über die Zeiten, als der Eiserne Vorhang den Gebirgskamm verschloss.
Zurück über der Grenze, folgen wir dem Weg nach links Richtung Teufelsklause. Wir überqueren eine Forststraße und marschieren auf einem schmalen Pfad seitlich des Teufelsbaches hinunter zur Klause. Von dort geht es weiter nach rechts entlang des Schwellgrabens. Ähnlich wie über die Waale in Südtirol Wasser zu Mühlen oder zur Bewässerung über ein Kanalsystem transportiert wird, diente der Schwellgraben dazu, Wasser von der Reschbachklause zur Teufelsklause zu leiten, um dort für die Trift zur Verfügung zu stehen. Eine technische Meisterleistung, wenn man bedenkt, dass für zwei Kilometer Entfernung rund 75 Höhenmeter überwunden werden mussten. Ruhig plätschert uns das klare Wasser entgegen – eine willkommene Erfrischung gegen Ende unserer Wanderung und beim Laufen auf die schweißtreibende Nachmittagssonne zu.
Wir gelangen an eine Forststraße, folgen ihr nur und zweigen bald rechts auf einen schmalen Pfad entlang des Speisekanals Ochsenstallseige. Sobald wir die Forststraße erreichen, biegen wir nach wenigen Metern links in den Waldweg ein. Über diesen gelangen wir in zehn Minuten zur Markierung Birkhuhn. So, wie uns ein Teilstück des Rundwanderwegs am Anfang begleitet hat, führt dieser uns zurück zum Parkplatz Wistlberg.
Region
Touren-Charakter
Entlegene, aussichtsreiche Wanderung über die Grenze. Die Klausen und Triftkanäle erzählen von der früheren Holzarbeit. An der Grenze bei Buchwald Einblicke in die jüngste Nachkriegsgeschichte. Meist bequeme Schotter- und Waldwege.
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Wistlberg, Finsterau
Endpunkt
Wanderparkplatz Wistlberg, FinsterauAbstecher zur Moldauquelle
Vom Siebensteinfelsen zurück zum Grenzsteig. Dort rechts und an der Hinweistafel links. Am Ende des Pfades erreichen wir eine Kreuzung, wo wir dem linken Schotterweg folgen und später der Teerstraße ein kurzes Stück nach rechts. Zwischen Totholz sprudelt das Wasser, gesäumt von Sumpfdotterblumen. Wie gekommen, geht’s zurück zum Siebenstein (1Std. zusätzliche Gehzeit).
Unser Rastplatztipp
Die Reschbachklause ist ein idealer Platz zum Ausruhen. Idyllisch eingebettet bietet sich hier ein schöner Blick auf unser Gipfelziel, das weiter weg erscheint, als es tatsächlich ist.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.