Wandern Bayerischer Wald: Sauloch und Dreitannenriegel

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Direkt am Saulochbach entlang geht es auf dem Weg Nr. 1 stetig leicht bergauf. Viele Geschichten ranken sich um den Namen der Schlucht, durch die vor allem im Frühjahr das Wasser rauscht. Von Wildschweinen und Wölfen ist die Rede; den Blockstrom aus Granit am Osthang des Tals soll gar der Teufel hingeworfen haben. Am Ende der sagenumwobenen Saulochschlucht die Brücke nicht queren, sondern den folgenden Hochspeicher links liegen lassen.

Am Rand der mäßig befahrenen Teerstraße entlang geht es links via Rohrmünzmühle hinauf nach Rohrmünz. Dort biegen wir beim Gasthaus Daffner nach rechts zum Dreitannenriegel ab. Bei der Gabelung im Ort halten wir uns erneut rechts und streben anschließend auf einem Forstweg geradewegs auf den Deggendorfer Hausberg zu.

Ab Parkplatz Rohrmünz orientieren wir uns an den Schildern zum Weg Nr. 3, der zunächst auf der linken Seite des Baches verläuft. Nachdem das Gewässer gequert wird, folgt der sportliche Aufstieg, denn nur wenig schlängelnd führt der Pfad zwischen weit mehr als drei Tannen hindurch fast geradeaus dem Gipfel entgegen. Felsblöcke und lichter werdender Forst kündigen das 1092 Meter hoch gelegene Gipfelkreuz an. Vom Dreitannenriegel schweift der Blick zwischen aufstrebendem Geäst hindurch über Deggendorf und die Donau hinweg nach Süden. Bei Fernsicht hilft eine Panoramatafel neben dem Kreuz, Alpengipfel wie Dachstein (2995 m) oder Watzmann (2713 m) zu verorten. Holzbänke laden zur Rast ein.

Vom Dreitannenriegel marschieren wir in Richtung Riegelsattel. Nach 400 Metern weist ein Pfeil nach rechts. Nach weiteren 200 Metern knickt der Weg nach links (nicht auf dem Forstweg talwärts marschieren!). Erneut nach 200 Metern erreichen Wanderer die reich beschilderte Kreuzung am Riegelsattel. Vom Riegelsattel folgen wir ein letztes Mal rund 500 Meter dem Weg Nr. 3 in Richtung Oberbreitenau. Bei der nun folgenden Wanderkreuzung biegen wir jedoch nach rechts ab und orientieren uns an den grünen Pfeilen des Fernwanderwegs an der Bergwacht-Hütte vorbei zur Hölzernen Hand. Der sich davor gabelnde Weg vereinigt sich wieder. Übrigens: Die Hölzerne Hand errichtete einer Sage nach ein herumirrender Mann einem alten Weib zum Dank, nachdem es ihm den Weg aus dem dunklen Wald verriet.

Von der Hölzernen Hand nur 200 Meter entfernt liegt die gemütliche Hochwaldhütte des Alpenvereins (AV), wohin uns nun Weg Nr. 2 bringt. Vor dem mit Holzverkleideten Haus laden Ruhebänke zur Rast ein. In den Grand vor dem Eingang fließt Quellwasser. Am Wochenende öffnet die Hütte ihre Pforten, und zur mitgebrachten Brotzeit werden Kaffee, Kuchen und erfrischende Getränke serviert. Der Blick der Gäste richtet sich über den Ulrichsberg hinweg in Richtung Gäuboden. Die Hochwaldkapelle nebenan beherbergt eine geschnitzte Muttergottes mit Jesuskind.

Ab AV-Hütte geht es an der Kneippanlage Oberfrohnreut vorbei auf Weg Nr. 2 und Böhmweg (schwarzes Rad) weiter stetig hinab nach Greising. Vom Ortseingang rechts zurückversetzt bewirtet der Greisinger Hof. Es grüßt bereits die Kirche »Zu unserer lieben Frau« des kleinen Marienwallfahrtsortes. Neben dem ehemaligen Gasthof Geiß führt der Böhmweg nach links. Nach der folgenden Rechtskehre landen wir auf einem Forstweg. Auf dem folgenden Teerstück spazieren wir entgegen der Markierung Nr. 2 durch Tattenberg hindurch. Das Gästehaus Horizont, das nur noch Hausgäste bewirtet, lassen wir rechts liegen und folgen dem Böhmweg (schwarzes Rad) weiter talwärts. Wo der Höllbach in den Saulochbach mündet, erreichen wir Zwieslerbruck und unseren Ausgangspunkt.

Gut Aiderbichl Bayern

Wer das Leben liebt, liebt das, was lebt.« Für diese Weltsicht steht Michael Aufhauser. Weil ihm das Wohl der Tiere besonders am Herzen liegt, gründete der gebürtige Schwabe Gut Aiderbichl – zunächst in Oberösterreich, dann in Niederbayern. Auf seinem Hof südöstlich von Deggendorf erhalten Pferde, Katzen, Schweine oder Gefieder das Gnadenbrot. Wer will, kann die Begegnungsstätte für Mensch und Tier ganzjährig zwischen 9 und 18 Uhr besuchen (Gut Aiderbichl Bayern, Eichberg 26, 94469 Deggendorf, Tel. 09901/90 32 98, Erw. 8 €, 4–14 Jahre 4 €; Bio-Gastronomie; Zufahrt ab Zwieslerbruck in Richtung Lalling, sonst am besten via Staatstraße Deggendorf–Hengersberg, gut ausgeschildert).

Zwei kurze varianten

Wer nur eine kleine Wanderung machen will, orientiert sich nach zwei Kilometern in der Saulochschlucht nach rechts hinauf in Richtung »Nest« und »Greising«. Beim Nest handelt es sich um die Hütte des Wald-Vereins (Sa/So von 13–18 Uhr). Dort können sich Wanderer stärken und die Aussicht genießen (Aug. geschl.). Wer über Greising und Tattenberg zurückkehrt, legt insgesamt eine 7 km lange Runde zurück. Wer vom Nest aus gleich nach Tattenberg hinabsteigt, absolviert rund 6,5 km; Abzweigung hinter der Spitzkehre gestrichelte Linie auf der Kartebeachten!»