Bruckmann CMYK quer
Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: Reiseck und Dreiwappenfels

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:10 Std.
Länge:
5.9 km
Aufstieg:
140 m
Abstieg:
140 m

Aussicht am Gläsernen Gipfelkreuz. 1766 wurden drei Wappen in den Felsen geschlagen. Churbayern, das Königreich Böhmen und das Herzogtum Pfalz waren an dem Grenzvertrag am Gib­acht beteiligt. Das gläserne Kreuz und der Leuchtturm der Menschlichkeit stammen aus jüngerer Zeit.

Beschreibung

Zur Skihütte

Vom Parkplatz am Berghof Gibacht wandern wir nach Norden auf der Forststraße aufwärts in Richtung Dreiwappen. Die Wegmarkierungen sind eine stilisierte Glaskugel des Rundwanderwegs Gibacht, Wm5 für den grenzüberschreitenden Wanderweg und die gelbe Schlangenlinie des Goldsteigs. An einer Weggabel nehmen wir den rechten Weg aufwärts und kommen weiter oben zu einer Kreuzung an einer Skihütte des Loipenzentrums.

Zum Kreuzfelsen

An der Skihütte vorbei wandern wir nach links auf dem Goldsteig, der zugleich Loipe ist. An einer Kreuzung mit einem Schutzpavillon steigen wir mit der Markierung Wm5 rechts hinauf in Richtung Kreuzfelsen. Oben gehen wir an einem Grenzstein links und erreichen auf dem Goldsteig den markanten Kreuzfelsen mit Picknickplatz. Das Fundament des Felsens besteht aus gebändertem Gneis, der Aufbau aus Granit, der beständiger gegen Verwitterung ist. Ein Geländer hilft Mutigen, den Fels zu besteigen. Nahe der Grenze schauen wir hier über den Böhmerwald.

Zum Pfennigfelsen

Vom Kreuzfelsen bleiben wir auf dem Grenz­weg mit den weißen Grenzsteinen nach Norden. Es ist die Grenze zwischen rechts, den Waldungen der Voith von Voithenberg'schen Gutsverwaltung, und links, dem Bayerischen Staatswald. Die alten Grenzsteine tragen auf einer Seite die eingemeißelten Buchstaben »KW«, was sich noch auf den Königlichen Wald bezieht. Einer der Steine trägt denn auch die Jahreszahl 1837. Die Buchstaben sind stets auf die Seite des einst königlichen Besitzes gewandt. An einer spitzen Gabelung wählen wir den linken Weg, der romantisch entlang der Grenzsteine auf dem Grenzkamm vorbei an mächtigen Felsen verläuft. Einer dieser Felsen ist der Pfennigfelsen, der ein Türchen mit Scharnier trägt. Wanderer legen einen Pfennig hinein, um hierher wiederzukommen. Wer ihn besteigt, kann bis Waldmünchen schauen.

Zum Dreiwappenfels

Auf dem Grenzweg zwischen den beiden Waldbesitzungen kommen wir an die Staatsgrenze und laufen auf ihr nach rechts. An einer offenen Schutzhütte ist rechts der Dreiwappenfels. Eine Tafel an dem Felsen erklärt die drei Wappen. Sie erinnern an den bayerisch-böhmischen Grenzvertrag zwischen Kaiserin Maria Theresia und dem Bayerischen Kurfürsten Max III. vom 3. März 1764. Infolge des neuen Grenzvertrags wurde der Grenzverlauf neu vermessen und 1766 wurden die Wappen in den Felsen geschlagen. Heute laufen hier die drei Hoheitsgebiete Niederbayern, Oberpfalz und Böhmen an einem Punkt zusammen.

Auf das Reiseck

Weiter geht es auf der Staatsgrenze nach Osten und am zweiten Abzweig, 20 Meter nach einem Grenzstein der Staatsgrenze, mit der Markierung Fu9 nach rechts. An einer Kreuzung laufen wir ohne Markierung auf einer Forststraße rechts aufwärts. An der folgenden T-Kreuzung der Forststraßen steigen wir halb rechts auf der Gibacht-Loipe hinauf. An einer Kreuzung in Form des Buchstaben X müssen wir links, dann sind wir wieder auf dem Rundwanderweg Gibacht mit der Markierung der Glaskugel. Nun bleiben wir immer geradeaus und am Ende kommen wir in einem Linksbogen zum Reiseck. Das gläserne Gipfelkreuz ist einzigartig. So richtig kommt es zur Geltung, wenn das Morgenlicht das durchscheinende Glas erfasst und widerspiegelt. Im Zentrum der Aussicht steht Furth im Wald (siehe Infokasten).

Zum Leuchtturm der Menschlichkeit

Am Wegweiser unterhalb des Gipfelkreuzes gehen wir mit der Markierung Fu9 auf dem Pfad nach Nordwesten in Richtung Dachsriegel abwärts. An einer unscheinbaren Kreuzung schickt uns ein weißer Pfeil nach rechts leicht aufwärts. 60 Meter vor einer Forststraße kürzen wir nach rechts ab und laufen auf der Forststraße weiter aufwärts. An einer Kreuzung in einer Linkskurve folgen wir dem Wegweiser zum Leuchtturm nach links und haben hier auch wieder die Markierungen der Glaskugel und des Goldsteigs. An einer Weggabel geht es rechts hinauf zum 200 Meter entfernten Leuchtturm der Menschlichkeit. In den Turm wurden Steine aus der ganzen Welt vermauert. Die handgegossenen Glaselemente sind nachts von innen beleuchtet. Der Turm ist der Versöhnung der Völker und Religionen gewidmet. Hier zeigt die Aussicht das Chambtal in der Cham-Further Senke in Richtung Cham und am Horizont das Oberpfälzer Hügelland.

Zum Berghof Gibacht

Vom Leuchtturm der Menschlichkeit wandern wir nach Nordwesten an der Bank vorbei über den felsigen Grat mit der Markierung der Glaskugel weiter. An einer Weggabel bleiben wir geradeaus und dann geht es in einem großen Linksbogen hinunter zu einer Forststraße. Hier sehen wir rechts schon den Berghof Gibacht. Der Berghof Gibacht war einst ein Forsthaus. Der Name ist wahrscheinlich aus den Vorgängen um die Schmuggelei in dieser Lage an der deutsch-böhmischen Grenze entstanden. Alte Schmugglersteige zeugen von einem regen Verkehr über diese Grenze, wobei hier die Schleichhändler immer mit den Wachen auf beiden Seiten zu rechnen hatten. Heute ist der Berghof Einkehrmöglichkeit, Glasschmiede und Galerie zugleich.

Touren-Charakter

Leichte, meist schattige Tour, größtenteils auf Pfaden und Forststraßen durch Wälder. Leichte Klettereien auf die Aussichtsfelsen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Berghof Gibacht, südöstlich von Waldmünchen GPSN49°20'00.8'E12°46'26.5', Höhe 845m ü.NN

Endpunkt

Parkplatz am Berghof Gibacht, südöstlich von WaldmünchenGPS N49°20‘00.8“ E12°46‘26.5“, Höhe 845 m ü. NN

Route

Berghof Gibacht - Skihütte 0:10Std. - Kreuzfelsen 0:25Std. - Pfennigfelsen 0:10Std. - Dreiwappenfels 0:10Std. - Reiseck 0:45Std. - Leuchtturm der Menschlichkeit 0:20Std. - Berghof Gibacht 0:10Std.

Panorama am gläsernen Gipfelkreuz

Das erste gläserne Gipfelkreuz auf dem Reiseck im Bayerischen Wald ist eine Besonderheit und Anziehungspunkt für Wanderer. Die Idee stammt vom Wirt des Berghofs Gibacht, selbst ein angesehener Glaskünstler. Das Glaskreuz dient der Erinnerung an die Glastradition des Bayerischen Walds und die Menschen, die diese Kunst getragen haben. Nachweislich wurde im Gebiet bereits 1501 Glas hergestellt. Eine Attraktion ist aber auch die großartige Aussicht vom Reiseck. Im Norden liegt der Böhmerwald. Nach Osten schauen wir über Furth im Wald mit dem Drachensee, dahinter Eschelkam und Neukirchen beim Heiligen Blut bis zum Großen und Kleinen Osser. Noch weiter rechts ist das Bergmassiv Hoher Bogen mit den Radartürmen und der Kaitersberg. Hinter dem Hohen Bogen stehen der Große Arber und der Kleine Arber.

Sehenswerter Hammer

Der Voithenberghammer wurde 1823 vom Freiherrn von Voithenberg errichtet. Drei Wasserräder trieben die Schmiede bis 1926 an. Heute zeigt sich bei Vorführungen die Hammerschmiede wieder voll funktionsfähig. 1978 hatte die Stadt Furth im Wald den Eisenhammer erworben und zum Industriemuseum ausgebaut (www.hammerschmiede-furth.de).

Lust auf mehr?
Wandergenuss Bayerischer Wald
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
35 Wanderungen führen durch die bezaubernd vielfältige Landschaft im Bayerischen Wald – im Mittelpunkt steht dabei stets das Genusserlebnis!
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.