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Wandergenuss
wandern

Wandern Bayerischer Wald: In der Saußbachklamm

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:20 Std.
Länge:
6.9 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Wilde Klamm und liebliches Städtchen. Bei Waldkirchen ist eines der schönsten Naturschutzgebiete des Bayerischen Walds. In der wildromantischen Saußbachklamm liegen riesige Granitblöcke, die dem rauschenden Wasser trotzen, und dort steht eine Einkehr, gleich einem Hexenhäuschen.

Beschreibung

Zur Karolikapelle

Vom Parkplatz an der Emerenz-Meier-­Schule starten wir auf dem Zebrastreifen nach Südosten über die Jandelsbrunner Straße und an der Lourdes-Kapelle und am Kletterwald vorbei in das Wäldchen hinauf. Auf dem Wiesenrücken sind wir auf dem 634 Meter hohen Geißstein. Der Weg neigt sich nach Südwesten abwärts, überquert nach links versetzt die Frischecker Straße wieder in einen Wald hinein. Unterhalb des Wasserbehälters bleiben wir auf kleinerem Weg geradeaus zur idyllisch gelegenen Karolikapelle. Uralte Lindenbäume umgeben die Rokokokapelle, die 1655 in kleinerer Form von einem reichen Händler gestiftet wurde. Heute ist die Kapelle Wallfahrtziel der Emausjünger.

Zur Bildsäule

Die schöne Lindenallee verführt dazu hinunterzugehen, aber wir laufen auf dem Gartenschauweg mit der Markierung 5 am Waldrand nach Südosten. An einer Weggabelung nehmen wir die rechte Spur ohne Markierung. An einer T-Kreuzung müssen wir rechts hinunter an einem Gartenhäuschen vorbei. Wir bleiben im Sinne immer geradeaus in der Nähe eines Wald­rands abwärts, teilweise an Wiesen entlang. Unten überqueren wir einen Feldweg an einer Bildsäule aus dem Jahr 1856 in Richtung Halleralm.

Zur Halleralm

Am Waldrand entlang kommen wir zu einer Gabelung und nehmen den linken Weg abwärts. Auf einem Steg über einem Wehr gehen wir über den Saußbach. Von diesem Wehr aus wurde bereits ab dem 15. Jahrhundert in dem abzweigenden Kanal Wasser in die Brunnen auf dem Waldkirchner Marktplatz geleitet. Wer in der Halleralm einkehren möchte, muss noch vor dem Wehr rechts am Kanal entlang, weil (zur Zeit der Recherche) der Steg noch nicht erneuert wurde. Im Normalfall gehen wir mit der Markierung 1 nach dem Wehr rechts in Fließrichtung abwärts. Wir sind im Naturschutzgebiet Saußbachklamm mit den riesigen Granitfelsen im Bachbett. Vor zwei Millionen Jahren begann sich der Saußbach in das über 300 Millionen Jahre alte Granitmassiv einzugraben. Mit zunehmender Eintiefung des Kerbtals kam es zur Freilegung der bereits lange Zeit vorher verwitterten Granitblöcke. Zur Bezeichnung Saußbach kam es erst im 14. Jahrhundert. Es handelt sich bei dem Bach eigentlich um die Erlau. Nach 200 Metern ist die Stelle gegenüber der Halleralm erreicht. Hier soll wieder ein neuer Steg gebaut werden. Die Halleralm ist eine romantische Einkehr, die aber nur bei schönem Wetter geöffnet ist.

Zur Saußmühle

Von der Halleralm gehen wir auf der südlichen Seite des Saußbachs in Fließrichtung weiter. An Abzweigen bleiben wir immer auf dieser Seite des Saußbachs und kommen an ein Sträßchen, an dem nach rechts die Saußmühle steht. Die Mühle existierte mindestens schon im 16. Jahrhundert. Neben einem gut sortierten Bioladen lockt die Bank vor dem Haus zu einem Kaffee und Kuchen.

Zum Aquasonum

Nach der Saußmühle überqueren wir den Saußbach und biegen rechts vor dem Haus Nr. 1 auf den kleinen Weg in Richtung Waldkirchen ein. An der T-Kreuzung müssen wir rechts auf dem Erlenhain hinauf und wir bleiben an der Grabenkapelle geradeaus und finden wieder die Markierung 1. 80 Meter nach der Kapelle steigen wir rechts in spitzem Winkel in der Sackgasse mit dem Namen Graben steil bergauf und bleiben weiter oben geradeaus auf dem Gehweg. Am Waldrand laufen wir nun auf ebener Straße links und an der Kreuzung mit dem Waldkindergarten wieder links auf dem Kellerweg zum Aquasonum auf den zwei Wasserbehältern. Das Aquasonum ist eine unkonventionelle Wasserorgel, welche in Kombination mit einer Brunnenanlage zu einem Anziehungspunkt geworden ist.

Über eine elektronische Steuerung können im Wasser verschiedene Töne erzeugt werden. Es entstehen durch Berühren der Glasplatte die unterschiedlichsten Klangfarben. Von einem der Wasserbehälter können wir auf die Stadt und in die Landschaft schauen.Zum Marktplatzbrunne Unterhalb des Wasserbehälters gehen wir durch das Tor in den Friedhof und laufen geradeaus in Richtung Kirche hinunter. Auf der Ringmauerstraße spazieren wir nach links hinab und wenden uns an der Straße Büchl nach rechts am Museum Goldener Steig und Resten der Stadtmauer vorbei. An der Kirche Sankt Peter und Paul öffnet sich der Blick auf den schönen Marktplatz und wir stehen am Marktplatzbrunnen. Ein Ausflug in das besondere Modehaus Garhammer auf der linken Seite sollte nicht versäumt werden.

Zum Parkplatz an der Emerenz-Meier-Schule

In Richtung Norden laufen wir den ganzen hübschen Marktplatz ab und gehen erst vor dem Restaurant Herzstück und vor der Touristinformation nach rechts in die Jahnstraße. Am Marktmühlweg zweigen wir am Kapplerturm aus dem 15. Jahrhundert links ab und können nach 50 Metern an der Stadtmauer rechts in den Stadtpark. Ein Treppenweg führt hinunter an allerlei Skulpturen vorbei. Nach einem Bächlein müssen wir rechts hinauf und oben an dem Weiher rechts aus dem Stadtpark hinaus. Am Kreisverkehr Severin-Freund-Platz wandern wir auf der Straße links und nach dem Gymnasium geht es auf der Schulstraße rechts aufwärts. An einer Straßengabelung wenden wir uns nach links und wir steigen die Treppe auf der rechten Seite nach oben zum Parkplatz an der Emerenz-Meier-Schule.

Touren-Charakter

Leichte, meist sonnige Tour auf befestigten Wegen durch Wälder mit deutlichen Steigungen. Im Ortsgebiet auf Straßen

Ausgangspunkt

Parkplatz Emerenz-Meier-Schule, Schulstraße 1 GPSN48°43'35.3'E13°36'32.0',

Endpunkt

Parkplatz Emerenz-Meier-Schule, Schulstraße 1GPS N48°43‘35.3“ E13°36‘32.0“,

Route

Parkplatz Emerenz-Meier-Schule - Karolikapelle 0:20Std. - Bildsäule 0:20Std. - Halleralm 0:10Std. - Saußmühle 0:20Std. - Aquasonum 0:35Std. - Marktplatzbrunnen 0:10Std. - Parkplatz Emerenz-Meier-Schule 0:25Std.

Emerenz Meier – born in Schiefweg

In Waldkirchen-Schiefweg steht das Auswanderermuseum »Born in Schiefweg«. Es erinnert an die schweren Lebensbedingungen der Menschen des 19.Jahrhunderts im Bayerischen Wald. Um der Trostlosigkeit und Existenzangst zu entkommen, blieb oft nur die Emigration. In Amerika erhofften sich die Auswanderer ein besseres Leben. Emerenz Meier, 1874 in Schiefweg geboren, war eine jener Auswanderinnen. Ihre Gedichte und Geschichten aus dem Alltag der einfachen Leute wurden schon zu ihren Lebzeiten gern gelesen. Die Autorin zählt zu den bedeutendsten Dichterinnen Bayerns. 1906 wanderte sie nach Amerika aus, aber ihre Hoffnungen erfüllten sich nicht. Ihre Briefe sind ein tragisches Zeitdokument. Der Emerenz-Meier-Haus-Verein rettete das Geburtshaus der Dichterin vor dem Verfall und richtete ein Museum und Wirtshaus ein. Im Museum wird Emerenz Meiers Leben porträtiert und ihr Platz in der bayerischen Literaturlandschaft herausgestellt (Auswanderermuseum »Born in Schiefweg«, Dorfplatz9, 94065 Waldkirchen-Schiefweg, www.born-in-schiefweg.de, Wirtshaus zur Emerenz, Dorfplatz9, Tel.08581/989190, www.wirtshaus-­zur-emerenz.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.