Wandern Bayerischer Wald: Im Schlosspark Falkenstein
Abenteuer zwischen bizarren Felsen. Der Wanderweg rund um die Burg Falkenstein tangiert Schlupfsteine und keltische Opfersteine. Die Burg gewährt herrliche Aussichten über den märchenhaften Schlosspark mit seinen grotesken Felsformationen auf die Vorwaldlandschaft.
Zur hohlen Eiche auf dem Lauberberg
Vom Parkplatz am Freibad Falkenstein sehen wir oben die Haube der Burgkapelle und den Turm der Burg Falkenstein über dem idyllisch gelegenen Luftkurort Markt Falkenstein. Die imposante Burg Falkenstein ist das Wahrzeichen des Vorderen Bayerischen Walds.
Neben der Straße St 2148 gehen wir links am Weißmüllerweiher vorbei und nach 100 Metern auf der Zeller Straße links in Richtung Martinsneukirchen aufwärts. 200 Meter nach einem Parkplatz mit Picknicktisch biegen wir rechts auf den Feldweg in Richtung Lauberberg ein. Die Markierungen rotes Rechteck und Goldsteig weisen uns den Weg. Im Wald folgen wir dem Pfad nach links aufwärts an mächtigen Granitfelsen vorbei. Zum Teil handelt es sich um Punteglias-Granit, der riegelförmige Einschlüsse von nicht aufgeschmolzenen Fremdgesteinen (Xenolithe) enthält. Auf dem wildromantischen Lauberberg flankieren mächtige Granitfelsen den Wanderweg. An einer Weggabelung bleiben wir geradeaus und an einer T-Kreuzung weiter unten müssen wir rechts. Schließlich führt uns der Pfad zwischen Felsen links auf den Bergsattel hinauf. Links oben ist ein Schalenstein zu finden. Am Ende des Sattels stehen wir an einer hohlen Eiche auf einem großen Felsen und können zur Kirche Marienstein hinüberschauen.
Zu den Fischweihern
Wir gehen von der hohlen Eiche wieder 10 Meter zurück und folgen dem markierten Weg steil abwärts. Am Fuß des Bergs wandern wir an der Wegkreuzung auf der Forststraße nach rechts in Richtung Marienstein. An einer T-Kreuzung verlassen wir den Goldsteig und bleiben ohne Markierung geradeaus auf der Forststraße. Nach dem Wald liegt die Burg Falkenstein in ihrer ganzen Größe vor uns. Eine kleine Ansiedlung durchwandern wir in Kurven abwärts und kommen zu den Fischweihern.
Zur Klause
Nach den Weihern queren wir die Straße St 2148 und wenden uns 10 Meter nach rechts. Rechts vom Schild »Mühltal 7, 7a« steigen wir geradeaus über die Wiese hinauf und nach einem querenden Fahrweg zwischen zwei großen flachen Felsen wandern wir über eine zweite Wiese aufwärts auf ein Gartentor am Waldrand zu. Am Gartentor gehen wir links und gleich nach dem Grundstück rechts über die nächste Wiese in den Wald hinauf. Weiter oben kommen wir im Schlosspark Falkenstein an eine Kreuzung und können nach links einen Abstecher zum Königsplatz und auf den riesigen Felsen mit der Klause machen. Hier soll vor langer Zeit ein Einsiedler gehaust haben.
Zur Burg Falkenstein
Wir gehen zurück an die Kreuzung und links auf den Königsweg im Felsenpark Falkenstein, weiter nach Süden am Schützenplatz mit seinem mächtigen Steintisch vorbei. Im 18. Jahrhundert wurde hier Schießsport betrieben. Wir biegen kurz vor dem Parkplatz rechts ab zum Teufelsstein. Es ist der Aufgang zur Burg über das Schanz'l. Wildromantisch geht es zwischen gewaltigen Granitfelsen über Stufen aufwärts. Die fantastischen Gebilde entstanden durch Verwitterung. Der Fachausdruck heißt »Wollsackverwitterung«, weil die Felsen an übereinanderliegende Wollsäcke erinnern. Als Ende des 18. Jahrhunderts die Burg unbewohnbar wurde, entwickelte sich auf den Hängen ein natürlicher Wald. Aus dieser Zeit stammen noch viele der alten Fichten, Buchen und Linden. Sonnige Felshänge und schattige Schluchten wechseln einander ab. In diesem großen Angebot an unterschiedlichen Lebensräumen finden zahlreiche zum Teil seltene Tiere und Pflanzen Nahrung und Rückzugsort. In diesem märchenhaften Wald mit den bizarren Gesteinsformationen könnte man einen ganzen Tag verbringen.
Weiter hinauf bringt uns der Weg zu einer mit einem Eisengitter verschlossenen Höhle, aus der uns das seltene Leuchtmoos entgegenschimmert. Es ist ein Laubmoos, das einfallendes Licht in smaragdgrünem Glanz reflektiert. Über eine steile Holztreppe kommen wir zum Schanz'l, das einst als vorgelagerte Verteidigungswehr diente und mit Kanonen bestückt war. Die Aussicht zeigt das Tal des Perlbachs mit seinen kleinen Dörfern. Weiter geht es an der Schlosskapelle rechts vorbei und dann auf der Zufahrtsstraße links hinauf. Durch die starken Tore erobern wir die 4 Burg Falkenstein. 1074 erbaute Bischof Tuto von Regensburg die wehrhafte Anlage. 1634 wurde die Burg von den Schweden niedergebrannt, aber wiederhergestellt. Die Schlosskapelle entstand 1664. Im Burghof werden heute unter den Arkaden die Falkensteiner Burghofspiele aufgeführt (www.burghofspiele-falkenstein.eu). Das Museum Jagd und Wild in der Burg ist ein Themenmuseum (www.markt-falkenstein.de). Etwas Besonderes ist die Aussicht vom Turm der Burg über den malerisch gelegenen Ort Falkenstein und die Hügel des Vorderen Bayerischen Walds. Der Biergarten der Burggaststätte besticht mit einer herrlichen Aussicht.
Zum Froschmaul
Wir laufen aus der Burg heraus auf der Zufahrtsstraße hinunter. In der Linkskurve gehen wir auf dem Froschsteig und Himmelssteig geradeaus weiter hinab zur geräumigen Felsnische mit dem Namen Froschmaul, in der eine Ruhebank steht.
Zum Herzbeutelgäßchen
An der T-Kreuzung unterhalb des Froschmauls wandern wir nach links und gleich nochmals links. Der Pfad führt durch eine unglaublich enge Felsspalte, die aber auch umgangen werden kann. Die Himmelstreppe ist ein enger Aufstieg, der auf allen Vieren bewältigt werden muss. In einer sehr engen Felsspalte führt das Herzbeutelgäßchen abwärts. Es ist so benannt wegen eines oben in der Felsspalte eingeklemmten Steins in Form eines Herzbeutels.
Zum Freibad Falkenstein
Nach dem Herzbeutelgäßchen gehen wir rechts abwärts durch den hohlen Stein – auch Herminensgrotte genannt –, eine natürliche Höhle in einem Steinmassiv. Nahe der ersten Häuser ist das Abenteuer vorbei, und wir halten uns rechts immer in Sichtweite der Gartenzäune und meistens abwärts. Am Ende des Pfads laufen wir an der T-Kreuzung links hinunter. Auf der Tiergartenstraße geht es links hinab zur Straße St 2148, der wir nach links am Weißmüllerweiher vorbei folgen. Das Freibad Falkenstein hält noch eine Abkühlung bereit (www.freibad-falkenstein.de).
Region
Touren-Charakter
Leichte, oft schattige Tour, meist auf Pfaden, befestigten Wegen und Straßen durch Wälder, Wiesen und Ortsgebiet. Im Bereich des Felsenparks unebene und steile Stufen. Feste Wanderschuhe mit griffigen Sohlen werden empfohlen.
Ausgangspunkt
Parkplatz am Freibad Falkenstein, Badstraße GPSN49°05'59.9'E12°28'45.7', Höhe 520m ü.NN
Endpunkt
Parkplatz am Freibad Falkenstein, BadstraßeGPS N49°05‘59.9“ E12°28‘45.7“, Höhe 520 m ü. NNRoute
Freibad Falkenstein - Hohle Eiche 0:35Std. - Fischweiher 0:30Std. - Klause 0:25Std. - Burg Falkenstein 0:25Std. - Froschmaul 0:20Std. - Herzbeutelgäßchen 0:10Std. - Freibad Falkenstein 0:15Std.
Schalensteine und Schlupfsteine
Auf dem Lauberberg sind einige Schalensteine zu entdecken, die wahrscheinlich als Opfergefäße benutzt wurden. Keltische Kultstätten zeichnen sich auch oft durch Schlupfsteine aus. Der Ritus des Durchschlüpfens oder Abstreifens war in seiner ältesten Form an die Erde gebunden. Die Öffnungen sind so eng, dass der Körper mit der Erde in Berührung kommt. Die Berührung mit den engen Felsen erleben wir bei dieser Wanderung im Bereich des Schlossparks mehrfach. Der Glaube an Heilung oder Sündenerlass durch Abstreifen ist weltweit verbreitet. Einer der bekanntesten Schlupfsteine befindet sich an der Kirche Marienstein, die vom Lauberberg aus zu sehen ist. Am Turm ist zwischen der Kirche und einem Felsen ein Spalt. Wer hindurch will, muss sich durchzwängen. Noch heute kommen Gläubige, um körperliche Leiden oder seelische Schmerzen abzustreifen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.