Wandern Bayerischer Wald: Hüttn- und Geißbachweg bei Burg Falkenstein
Im Schatten der Burg. Die Burg Falkenstein im Vorwald lockt mit Burghofspielen, Jagdmuseum und dem Schlosspark mit einem Labyrinth aus Granitriesen, die von der Verwitterung zu bizarren Figuren geformt wurden. Dem Rummel rund um den Burghügel ziehen wir die Einsamkeit vor, die uns südöstlich der Burg zwischen Wiesen, Wäldern und Fischzuchten umgibt.
Gemütlich bergan
Falkenstein bietet zahlreiche Attraktionen und zieht damit viele Besucher an. Im Vorwald gelegen, ist es von den großen Städten im Donautal schnell zu erreichen. Dennoch bietet die Gemeinde abgeschiedene Plätze, was sie auch für Ruhe suchende Wanderer zu einem lohnenden und abwechslungsreichen Ziel macht.
Am östlichen Ortsrand von Falkenstein befindet sich der Skilift von Falkenstein, der vom Marktplatz aus über die Krankenhausstraße in einem knappen Kilometer zu erreichen ist. Vom Liftparkplatz aus folgen wir dem Straßenverlauf stadtauswärts, biegen aber schon nach ca. 100 Metern rechts ab (Markierung »106/107«). Wie ein Graben teilt der Schotterweg das Feld in zwei Teile. Vorbei an einem Wegkreuz und später an einem alten Hochsitz laufen wir in ein kleines Waldstück. Hier zweigen wir nach rechts und steigen über weichen Waldboden hinauf. Vorher genießen wir aber noch einen letzten Blick hinüber zur Burg Falkenstein (erbaut 1074), die über den Bäumen des Burghügels hervorlugt.
In gemütlicher Steigung laufen wir mitten im Wald links an einer alten Birke vorbei und kommen schließlich zu einer Bank. Unser Weg mündet hier in den Weg, der oben den Hang vom Skilift her quert. An der Bank wandern wir nach links weiter.
Durch bäuerliche Kulturlandschaft
Der Weg verläuft auf einer Höhe, und schon bald leuchtet uns der nach Süden hin ausgerichtete Waldrand hell entgegen. Dort erwartet uns ein Einödhof außerhalb von Woppmannszell. Auf seiner Zufahrt wandern wir Richtung Dorf, biegen jedoch nach 50 Metern, nach einer Schuppe, links ab. Etwas unterhalb liegt eine weitere Einsiedelei. Gleich dahinter halten wir uns links, um bereits nach wenigen Metern rechts in den Wiesenweg einzubiegen, der zum Wald hinüberführt.
Nur ein kurzes Stück geht es danach im Schatten der Bäume zum nächsten Ackerflecken. Hier kreuzen wir einen Feldweg und laufen am Acker entlang geradeaus weiter. Bald erreichen wir das Gehöft Thannmühle. Wir lassen es rechts liegen und wandern am Geißbach entlang bergab bis zu einer Gabelung auf einer kleinen Lichtung. Links ginge es zurück nach Falkenstein, und während der Bach weiter ins Tal plätschert, geht es für uns nach rechts an einem Holzlagerplatz wieder bergauf.
Apfelbäume und Wiesenklau
Bald passieren wir einen kleinen Weiher. Die Äste der Bäume reichen hier so dicht und weit herunter, dass uns die Wiese dahinter tatsächlich wie das Ende eines Tunnels vorkommt. Der alte Hof aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der dort am Waldrand steht, findet sich auch auf der Liste der Falkensteiner Baudenkmäler. Verlassen und verfallen holt sich die Natur das einstige Kulturland zurück. Brennnesseln, Bärenklau und allerlei Wiesenkräuter scheinen die alten Mauern zu verschlingen.
Wir sind hier bereits in Mistlhof. Den Weiler selbst erreichen wir, wenn wir nun der schmalen Landstraße nach links folgen. Gesäumt von Apfelbäumen passieren wir die wenigen Häuser. Am Waldrand, noch ehe die Straße bergab nach Saffelberg führt, wandern wir nun nach rechts bergauf Richtung Oberforst. Auf Wald folgt wieder eine Lichtung. Hohes Gras schmiegt sich an ein Wegkreuz. Das einsame Gehöft rechts versteckt sich hinter Obstbäumen. Bald haben wir auch den höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Dies hat nur die Bedeutung, dass wir nun für ein langes Stück gemütlich bergab laufen.
Zeit für Besinnung
Weicher, sandiger Schotter trägt uns durch den Mischwald. Am Waldrand schließlich weitet sich das Tal vor uns, und links am Horizont sehen wir nun wieder die Burg. Fast schnurgeradeaus führt der Weg nun einen Kilometer bergab nach Saffelberg.Rechts über die Felder hinweg können wir bereits das Pallottinerkloster von Hofstetten erkennen. Die Pallottiner berufen sich in ihrem Wirken auf Vinzenz Pallotti, der in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts in Rom wirkte, wo 1846 die ersten Mitglieder ihre Versprechen nach der neuen Regel für die Priester und Brüdergemeinschaft ablegten. Zu ihrem Hofstettener Missionshaus führt von Saffelberg die Straße rechts und wieder rechts bergauf.
Wir laufen daran vorbei und gelangen an einen Feldweg, der nach rechts zum Wald zieht. Dort ist ein Rundweg angelegt: Votivtafeln und Sitzbänke bieten Möglichkeiten zur Besinnung oder einfach nur, um einmal richtig Ruhe und Abgeschiedenheit genießen zu können.
Nach der Schleife im Wald wandern wir auf demselben Weg zurück. Vom Waldrand schweift der Blick über die Felder zur Burg, welche uns die Richtung vorgibt.
Von Pferden und Fischen
Zurück in Saffelberg folgen wir der Hauptstraße Richtung Mistlhof. Wenn sie vor einem Gehöft eine Linkskurve macht, gehen wir geradeaus weiter. Rechts vom Weg liegt ein Reiterhof mit seinen Reitplätzen und Koppeln. Das Sträßchen schlängelt sich leicht bergauf um die Koppeln herum.
Hinter der Kuppe erwartet uns ein Hof. Um ihn herum geht es nach rechts bergab durch ein kleines Waldstück und auf das Sträßchen nach Adlmühl und Völling. Unten im Tal sprudelt wieder der Geißbach, der dort mit dem Perlbach zusammenfließt und mit seinem Wasser die Weiher einer Fischzucht speist. Nahezu 500 Meter sind es noch bis zur Landstraße. Dort wandern wir nach links ein kurzes Stück Richtung Falkenstein und biegen nach wenigen Schritten erneut links ab, den Berg hinauf.
Am Ende von Schellmühl geht das Sträßchen in einen Feldweg über. Am Feldrain entlang nehmen wir nun den letzten, wenn auch steilen Aufschwung. Oben angekommen, erreichen wir nach wenigen Metern nach rechts wieder den Wanderparkplatz am Skilift.
Region
Touren-Charakter
Einsame und abwechslungsreiche Rundwanderung durch Mischwald und über Felder, überwiegend auf Feld- und Forstwegen. Abstecher zum Kloster mit besinnlichem Rundweg im Wald
Beste Jahreszeit
Ganzjährig
Ort
FalkensteinAusgangspunkt
Parkplatz, 567 m, am Skilift Falkenstein
Endpunkt
Parkplatz, 567 m, am Skilift FalkensteinRoute
Skilift – Oberforst 2.15 Std. – Kloster 45 Min. – Skilift 45 Min.
Höchster Punkt
Hochreut/Oberforst (640 m)Mein Einkehr-Tipp
1967 von Erbprinz Johannes von Thurn und Taxis der Marktgemeinde Falkenstein überlassen, baute diese die Burg zum Haus des Gastes aus. Trutzig steht sie über dem Talkessel, und den weiten Blick über die Berge und Täler des Bayerischen Waldes genießt man eindrucksvoll im schönen Biergarten vor der Burg, während man sich die Schmankerl aus der Burgküche schmecken lässt (www.burg-falkenstein.com).
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.